Marcel Brell – der Songpoet mit seinem zweiten Album

Schon bei seinem Debütalbum vor fast drei Jahren fiel Marcel Brell angenehm auf. Bildhafte Wortspiele, ein fröhlicher Grundton, wundervoll intensiv mit emotionalen Melodien. Danach hat er sich viel Zeit gelassen – und das Warten hat sich gelohnt!

„Sprechendes Tier“ ist für mich das perfekte Deutschpop-Album geworden, denn hier stimmt einfach alles. Nehmen wir mal meine drei momentanen Lieblingssongs: Da ist zunächst das Titelstück. Rhythmisch ausgefeilt und mit intelligentem Text. Der Mann, der seiner Beziehung hinterher trauert, macht sich quasi zum Affen. Die Tiervergleiche sind äußerst passend. Dann „Sein wie du“. Was für eine Idee! Der Protagonist kann gottgleich die Welt bewegen – und doch möchte er ein ganz normaler Mensch sein. Ein Song, der Mut zu machen weiß. Und schließlich „Keine Worte“, das den Ich-Erzähler zeigt, wie er sich sprachlos in halben Floskeln verliert.

Hinzu kommen melancholische Balladen („Aber wir lieben uns nicht“, „Steine“) und der verträumte Lovesong „Raumschiff“. Mit „Im Theater“ lässt Marcel Brell sein aufregendes Leben Revue passieren. „Fleck“ und „Kaputt“ lassen ein verkapptes NDW-Feeling hochkommen. Brell ist Liedermacher und Poet zugleich. Ein Songpoet allererster Güte.

In Brells Titeln steckt so viel Elan und Enthusiasmus, dass man ihn nur bewundern kann. Mit viel Gefühl für Ohrwürmer und schöne Melodien beweist er Vielfalt und Finesse. Das erste Album war schon ein Sahnestück, doch mit „Sprechendes Tier“ zeigt Brell, dass er noch viel mehr auf Lager hat und uns hoffentlich lange erhalten bleiben wird. Höchste Punktzahl – ein erstes Lieblingsalbum für 2017!

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