Patti Smith spielt „Horses“ in Köln

Patti Smith spielt im Kölner Tanzbrunnen. Ich muss euch hoffentlich nicht erklären, wer die Frau ist und warum mein Herz in Erwartung schon lange nicht mehr so hoch geschlagen hat. Es wird aber noch besser: Auf dieser Tour wird Patti ihr Album „Horses“ spielen – das Album, mit dem sie 1975 ihre Karriere gestartet hat. Als Support spielt „And the Golden Choir“. Bevor es losgeht, stöpselt er erstmal seinen Plattenspieler ein und schlürft ein bisschen Weißwein. Dann singt er sehr, sehr gut zu allem, was er da auf seinen Platten mitgebracht hat.

Als Patti Smith pünktlich auf die Bühne tritt, klatschen alle ehrfürchtig. Da sie „Horses“ wirklich von vorne bis hinten spielt (bzw. beide Seiten, wie sie betont), startet sie gleich mit „Gloria“, danach „Redondo Beach“. Immer wieder gibt es Zwischenapplaus, besonders bei „Birdland“ und natürlich „Land“. Verdammt, ist das gut! Man kann sich gar nicht vorstellen, wie viel Energie diese zarte 68-jährige Frau umgibt und wie viel Stimme aus ihr raus kommt.

Wie viel Rock-Geschichte da auf der Bühne steht, hören wir uns staunend an: „Dieses Lied ist für meinen Freund Jim Morrison.“ „Das hier habe ich mit Bruce Springsteen geschrieben.“ Jimmy Hendrix, Lou Reed, Fred Sonic Smith, sie alle sind heute Abend dabei. Wir tanzen und tanzen und tanzen. Zur Zugabe hören wir noch „My Generation“ von The Who. Das wird aber erst richtig gut, als sie ihre „fucking words!“ vergisst und stattdessen die Gitarrensaiten schreddert. Es donnert nur noch von der Bühne: „You have the right to be free! You have the right to strike! You have the right not to be a victim of surveillance!” Sie hat offenbar deutsche Nachrichten geschaut.

Was soll ich sagen, ich habe Patti Smith live gesehen. Ich habe keine 10 Meter von Patti Smith entfernt gestanden, als sie „Gloria“ gesungen hat und als sie uns sagte, wir können alles machen, was wir wollen. Die Welt braucht mehr Menschen wie Patti Smith.

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