Andreas Gabalier & Band – live in der Arena Trier

Dass man Volksmusik nicht auf Musikantenstadel-Niveau machen muss, beweist derzeit kaum einer so überzeugend wie Andreas Gabalier. Der selbsternannte Volks-Rock´n´Roller verbindet Mundart und Heimatliebe mit modernem Sound und einer ordentlichen Portion Selbstironie und begeistert damit nicht nur in seiner österreichischen Heimat, sondern ebenso auf der ausverkauften Deutschlandtour.

Auch das Trierer Publikum zeigte an diesem Abend in der Arena von Anfang an seine Verbundenheit mit dem sympathischen Sänger aus der Steiermark. Viele Zuschauer waren in Tracht gekommen und Dirndl, Lederhosen und rot-weiß karierte Hemden dominierten vor allem im Innenraum, wo sich die Fans um den ebenfalls rot-weiß karierten Laufsteg drängten, um ihrem Idol besonders nah zu sein. Aber auch den Rest der Arena hielt es schon bei den ersten Takten des rockigen Openers „We Salute You“ nicht mehr auf den Stühlen, und spätestens beim folgenden „I sing a Liad für di“ wurde kräftig mitgesungen.

Und auf diesem hohen Niveau blieb die Stimmung in den nächsten zweieinhalb Stunden, in denen Gabalier routiniert, aber immer authentisch und mit vielen sympathischen Ansagen zwischendurch  seine Show durchzog. Neben jeder Menge mitreißender und tanzbarer Hits wie „Bergbauernbuam“, „Go for Gold“, „Mountain Man“ oder „Hulapalu“ gab es auch ruhige Momente. Zu „Auf der Alm“ brannten bereits die Handy-Lichter im Saal,und mit dem akustisch arrangierten „A Meinung ham“ bewies der Sänger, dass er in seinen Liedern auch Gesellschaftskritik nicht scheut – und dass er neben der steirischen Harmonika auch das Gitarrenspiel beherrscht

Besonders bewegend wurde es dann, als Gabalier seiner Band eine Pause gönnte und sich ans Klavier setzte, um „Kleiner Schmetterling“, ein Lied für eine krebskranke Freundin zu singen. Doch schnell zauberte er anschließend mit „Zuckerpuppen“ und „Volks-Rock´n´Roller“ wieder Partystimmung in die Arena.  Sein größter Hit “ I sing a liad für di“ wurde zum Finale noch einmal angestimmt, und Gabalier zeigte den Trierer Jungs, wie man das in seiner Heimat mit den feschen Madln macht, indem er ein Mädchen aus dem Publikum auf seine Schultern hob und mitsingen ließ.

Danach blieb der Sänger sichtlich erschöpft minutenlang auf dem Steg liegen und genoss die „Oh wie ist das schön“-Chöre  in der Arena, bevor er solistisch seine Zugaben begann. Bei seinem wunderbaren Heimatlied  „Das Steierland“ mutierte das Publikum zu einem begeistert mitsingenden Steirer Chor, und wie bei jedem Konzert verabschiedete sich Gabalier auch an diesem Abend mit seiner bewegenden Ballade „Amoi seg ma uns wieder“ – ein gelungener Abschluss für ein großartiges Konzert.