Laith Al-Deen veröffentlicht mit „Geschichte Schreiben“ eine ergreifende Ode an die Macht der gemeinsamen Erfahrungen und Entscheidungen. In diesem einfühlsamen Song entführt uns Laith auf eine Reise über die Dächer der Stadt, wo wir mit ihm und seinem Gesang über das Leben in all seinen Facetten philosophieren. Mit jeder Zeile ermutigt uns Laith, die leeren Seiten vor uns mit Phantasie und Wirklichkeit zu füllen. „Geschichte Schreiben“ ist nicht nur ein Lied, sondern ein Aufruf zum Handeln und zur Gestaltung unseres eigenen Schicksals.
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Es gibt kaum jemanden in Deutschland, der den Namen Laith Al-Deen noch nie gehört hat. Der Sänger von Hits wie „Bilder von Dir“, „Dein Lied“ oder „Keine Wie Du“ prägte von Anfang an maßgeblich den Deutsch-Pop, verkaufte Millionen Tonträger, erntete zahlreiche Goldene Platten sowie Top Chart-Platzierungen und sorgte für so einige Ohrwürmer.
Mit seinem letzten Album „Kein Tag Umsonst“ stieg Laith auf Platz 3 der Deutschen Charts ein. Das neue Album erscheint passend zur Tour im April. Weitere Infos folgen in Kürze. „Dein Begleiter“, das elfte Studioalbum von Laith Al-Deen, erscheint am 19. April 2024 bei earMUSIC, passend zu seiner Frühjahrstour als CD Digipak und als limitiertes Boxset samt Armband, Stickern, dem neuen Album und passenden Stoffbeutel.
Laith Al-Deen veröffentlichte im Februar seine neueste Single „Dein Begleiter“, eine herzergreifende Hymne über die treuen Begleiter, die uns durch alle Höhen und Tiefen des Lebens begleiten. Mit einer eindringlichen Melodie und berührenden Texten fängt der Song die Bedeutung dieser verlässlichen Gefährten ein, die uns durch gute und schlechte Zeiten führen. „Dein Begleiter“ lädt die Zuhörer ein, sich auf eine emotionale Reise zu begeben und die wertvollen Beziehungen zu erkunden, die uns im Laufe unseres Lebens stärken und unterstützen.
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Es gibt kaum jemanden in Deutschland, der den Namen Laith Al-Deen noch nie gehört hat. Der Sänger von Hits wie „Bilder von Dir“, „Dein Lied“ oder „Keine Wie Du“ prägte von Anfang an maßgeblich den Deutsch-Pop, verkaufte Millionen Tonträger, erntete zahlreiche Goldene Platten sowie Top Chart-Platzierungen und sorgte für so einige Ohrwürmer.
Mit seinem letzten Album „Kein Tag Umsonst“ stieg Laith auf Platz 3 der Deutschen Charts ein. Das neue Album erscheint am 19.4.2024 passend zur Tour im April.
Es gibt kaum jemanden in Deutschland, der den Namen Laith Al-Deen noch nie gehört hat. Der Sänger von Hits wie „Bilder von Dir“, „Dein Lied“ oder „Keine Wie Du“ prägte von Anfang an maßgeblich den Deutsch-Pop, verkaufte Millionen Tonträger, erntete zahlreiche Goldene Platten sowie Top Chart-Platzierungen und sorgte für so einige Ohrwürmer. Mit seinem letzten Album „Kein Tag Umsonst“ stieg Laith auf Platz 3 der Deutschen Charts ein. Das neue Album erscheint passend zur Tour im April. Weitere Infos folgen in Kürze.
„Alles Anders“ ist die brandneue Single von Laith Al-Deen. Die Single beschreibt die Unsicherheiten und Ängste beim Beginn neuer Dinge im Leben. Laith Al-Deen reflektiert über die Tendenz, alles zu Zerdenken und sich von zu vielen Optionen überwältigen zu lassen. Denn es ist unmöglich, gute Momente zu erzwingen. Laith ermutigt sich und alle anderen, den Neuanfang zu wagen und einfach loszulassen. Denn eins ist sicher: Es kommt immer anders, als man denkt – und am Ende geht es darum, den Lauf des Lebens zu akzeptieren, sich auf die Reise zu begeben und loszulassen.
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Es gibt kaum jemanden in Deutschland, der den Namen Laith Al-Deen noch nie gehört hat. Der Sänger von Hits wie „Bilder von dir“, „Dein Lied“ oder“Keine wie du“ prägte von Anfang an maßgeblich den Deutschpop. Dabei verkaufte der Künstler Millionen Tonträger und erntete goldene Platten sowie Top Chart-Platzierungen. Während seiner Zeit in der deutschen Musiklandschaft verlor er nie an Leidenschaft, Qualität und Neuerfindungsdrang, was sein letztes Album „Bleib unterwegs“ (2016) bis an die Spitze der Deutschen Charts brachte. Ein neues Album von Laith Al-Deen ist für mich immer ein Gewinn. Auch wenn die großen Radiohits seit einigen Jahren ausbleiben, schafft er es doch immer, seine Hörer mit authentischen und emotionalen Songs zu bewegen. Da macht auch das neue Werk „Kein Tag umsonst“ keine Ausnahme.
Die Release-Konzerte für sein zehntes Studioalbum hätte sich der Sänger aus Karlsruhe aber sicher anders vorgestellt. Beiden fanden nämlich in Autokinos statt. Am Donnerstag (Vorabend) in Gießen, am Freitag (Release-Tag) im saarländischen Schiffweiler. Laut seiner Aussage waren es zwei sehr unterschiedliche Konzerte, denn in Gießen herrschte Hup-Verbot. Damit war die Stimmung im Saarland schon ausgelassener – und ich selbst war auch froh, mir das Konzert nicht bei geschlossenen Fenstern anschauen und anhören zu müssen.
Kommen wir zunächst zum neuen Album, bevor ich mich dem skurrilen und dennoch wundervollen Konzert in Schiffweiler zuwende. Das Album dreht sich um die Dinge, die einem Halt geben und im Leben verankern. In Zeiten des Wandels und der Selbstoptimierung kennen viele Menschen das Gefühl, den eigenen Ansprüchen nicht gerecht zu werden. Laith ruft in „Kein Tag umsonst“ dazu auf, einen Schritt zurückzutreten, das eigene Leben wieder schätzen zu lernen und sich auf das, was zählt, zu besinnen.
Der Opener „C’est la vie“ spricht davon, die Dinge so zu nehmen, wie sie kommen und die Risiken eines Neubeginns zu wagen. „Liebe ist ein Geschenk“ behandelt die Kraft von Beziehungen, die man für sich nutzen kann. „Zwischen den Zeilen“ ist ein Aufruf, den Blick nicht nur auf die Vergangenheit, sondern auch auf Gegenwart und Zukunft zu richten. „So nah“ erklärt, wie nah man oft der eigenen Vorstellung vom Glück ist, ohne es zu merken. Und „Ein Wort“ widmet sich den wirklich guten Freunden, die immer für einen da sind und für die man immer da ist.
Der Balladen-Anteil ist bis zum melancholischen Piano-Abschluss „Kein Tag umsonst“ sehr hoch. Zwischendrin wird der Sound bisweilen durch elektronische Elemente aufgepeppt. Das sind zwar sehr energetische Augenblicke – ich muss aber sagen, dass mir die puren rockigen und akustischen Töne (wie sie auch live geboten wurden) besser gefallen. Packende Melodien und Laith Al-Deens unverkennbare und herausragende Stimme. Mehr braucht es nicht für ein wunderschönes Deutschpop-Album mit Tiefgang.
Beim Autokino-Releasekonzert hatte Laith eine fünfköpfige Band mit zwei Gitarren, Bass, Keyboard und Schlagzeug dabei. Der Sound auf der Radiofrequenz war überragend gut und schließlich – als es langsam dunkel wurde – entfaltete die Lightshow ihre Wirkung. Verstärkt natürlich durch Gehupe, Warnblinker, Fernlicht, geschwenkte Warnwesten und die Betätigung des Scheibenwischers, was laut Laiths Ansage emotionale Betroffenheit ausdrückt. Man lernt doch nie aus.
Das über zweistündige Konzerte umfasste sieben der neuen Stücke und natürlich Klassiker wie „Bilder von dir“, „Dein Lied“ und „Keine wie du“. Insgesamt 16 Stücke. Die Setlist hätte von einem normalen Konzert stammen können. Da wurden keine Kompromisse gemacht. Interaktion mit dem Publikum fand auf die oben erwähnte Weise statt. Und das war „ganz großes Kino“, wie Laith mehrfach feststellte. Die Refrains mancher Songs wurden rhythmisch gehupt, was den Sänger sichtlich erfreute.
Fazit: Das zehnte Album ist musikalisch eine Bank. Ohne große Innovation, aber ganz solide, emotional und in altbewährter Schönheit. Laith Al-Deens einzigartig kraftvolle Stimme schafft es dabei, jedem Song einen unvergleichlichen Charme zu verleihen. Die Musik ist vielfältig, sei es das klangvolle „Du bist es wert“ oder der reflektierende Titelsong. Sie verliert niemals die unverkennbare Handschrift des Musikers.
Vielleicht werden wir in ein paar Jahren über die Form des Konzertes lachen. Hoffentlich. „Es bleibt trotz allem ein bisschen unwirklich“, meinte der Protagonist des Abends abschließend. Das jubelnde Hupkonzert war vermutlich kilometerweit zu hören.
Setlist, 22.5.2020, Autokino Saar in Schiffweiler
Noch lange nicht genug
Bilder von dir
Zwischen den Zeilen
Ein Wort
Dein Lied
So nah
Hör mir zu
Keine wie du
Fliessende Wasser
C’est la vie
Liebe ist ein Geschenk
Damit ich wieder schlafen kann
Glaub an dich
Halt mich fest
Jetzt hier immer
Jedes Mal
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Noch vor dieser unrühmlichen Bundestagswahl ist der vorliegende Sampler erschienen. Eine Zusammenstellung von Songs zum Thema „500 Jahre Reformation“. „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ heißt eine der wichtigsten reformatorischen Schriften Martin Luthers und heute sollte das für uns vielleicht übersetzt werden als „Von der Freiheit eines jeden Menschen“. Oder eben vom Traum davon.
29 Tracks wurden von den unterschiedlichsten Künstlern für diese Doppel-CD beigetragen. Und es sind meist nicht die Chart-Erfolge, sondern bewegende Kleinode, die sich im engen oder entfernteren Sinne mit der Freiheitsthematik beschäftigen.
„Ich mach mein Ding“ singt Udo Lindenberg. Philipp Poisel gäbe „Für keine Kohle dieser Welt“ seine Freiheit auf. Die Sportfreunde Stiller erinnern an ein Flüchtlingsdrama an einem „Dienstag im April“. Und Laith Al-Deen proklamiert in seinem aktuellen deutschen Remake von George Michaels „Freedom90“, dass wir alle zur Freiheit geboren sind.
Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, Freiheit der Kunst und der Wissenschaft, Glaubensfreiheit, Gewissensfreiheit, Bekenntnisfreiheit, Versammlungsfreiheit, Vereinigungsfreiheit, Berufsfreiheit – das sollten sich alle hinter die Ohren schreiben, die meinten, aus Protestgründen eine rechtsradikale Partei wählen zu müssen. Auch Kunst braucht diese Freiheit. Und so macht es Mut, zu hören, wie viele Künstler sich mit diesem Thema beschäftigen und ihre Songs für die gute Sache zur Verfügung gestellt haben.
Meine Favoriten: „Wellenreiter“ von BAP, Alex Diehls „Nur ein Lied“ und der bewegende Song „Fahnenfluch“ von dem afghanischen Flüchtlingssohn Sorab Jon Asar, der von diesem Traum handelt, frei zu sein, eine Heimat zu haben und nicht gefühlt seit 26 Jahren auf der Flucht zu sein.
Zwei CDs voller wertvoller Songs, die man sich getrost anhören und dabei etwas guten Willen tanken kann.
Laith Al-Deen kommt ganz allein auf die Bühne und startet das Konzert a cappella mit seiner wundervoll warmen und souligen Stimme. Ein magischer Moment. Der Jubel in der Garage Saarbrücken ist unendlich groß, als das Konzert auf diese Weise startet. Nach und nach kommen die Instrumentalisten mit dazu. Es ist 20.30 Uhr und der Umbau nach dem Support Damian Lynn hat nur kurze Zeit in Anspruch genommen.
Laith Al-Deen ist auf „Bleib unterwegs“ Tour. Ein passender Titel, den er seinem letzten Album gegeben hat. Die Garage war bis auf den letzten Platz gefüllt. Sicher hätte man noch ein paar Leute dazu quetschen können, aber es war auch so schon mollig warm. Der Soulsänger aus Mannheim war bester Laune beim dritten Konzert der laufenden Tour. Und so konnte ihn auch ein kleiner Texthänger zu Beginn nicht aus der Ruhe bringen. „Ich hoffe, eure Herzen sind geöffnet.“ Ja, das waren sie definitiv – vor allem bei der großen weiblichen Besucherschar, deren spitze Schreie Laith dann auch gleich genussvoll nachahmte.
Der Sänger machte einen absolut gefestigten Eindruck. Das musikalische und kreative Tief, das ihm vor einigen Jahren zu schaffen machte, ist definitiv überwunden. So gibt es mit viel Selbstbewusstsein unter den ersten elf Songs des Sets gleich acht Titel vom aktuellen Album. Und es funktioniert – das Publikum hängt begeistert an seinen Lippen und macht jeden Spaß mit. „Geheimnis“ kommt sehr stimmungsvoll mit engagiert virtuoser Begleitband. Direkt nach dem ersten Hit „Dein Lied“ folgt die verträumte Ballade „Feuer“. Und „Ich mag wie du mich liebst“ eröffnet einen ganz anderen Sound, wenn Elektrorhythmen durch die Halle fegen und eine knisternde Atmosphäre erzeugen.
Nach „Im Vorbeigehen“ unternahm Laith Al-Deen das obligatorische Bad in der Menge und brachte einige Zuschauerinnen nahe an die Ohnmacht. Er ist schon eine charismatische Erscheinung, wenn er da durch die Leute wandelt und seine Späßchen an den Mann und die Frau bringt. Danach gab es den vorwärts treibenden Titel „Elektrisch“, der mit einer langen Beatbox-Session endete, die Laith und sein Bassist im Alleingang durchzogen.
Für einen Akustik-Part im Set, den viele Künstler gern zum Verschnaufen nutzen, hatte Laith gar keine Zeit. Er war immer in Bewegung und trieb auch die hervorragende Band zu Höchstleistungen an. Mein persönliches Highlight war die Ballade „Worum es dir geht“. Dann wurde der erste große Hit „Bilder von dir“ abgefeiert. Und vor den Zugaben gab es „Mit mir“ – einen epischen, durch und durch hymnischen Song im Breitwandformat. Wenn man solche Soundkulissen hört, brauchen sich Laiths Instrumentalisten nicht vor Stadionbands wie Coldplay oder Muse zu verstecken. Es war schon ein gigantischer Effekt, mit dem der offizielle Konzertteil nach 115 Minuten endete.
Im Anschluss gab es einen Zugabenblock, in dem wiederum zwei ganz aktuelle Songs gespielt wurden, die den rockigen Abtanzer „Nur wenn sie daenzt“ einrahmten. Es war mal wieder ein Fest, den Mannheimer mit der durchdringenden Stimme live zu erleben. Und es hat sich gezeigt, dass Laith Al-Deen keine Aneinanderreihung von Hits braucht, um einen schönen Konzertabend zu bereiten. Das neue Album spricht für sich – und wir rufen Laith zu: „Bleib unterwegs“.
Setlist Laith Al-Deen am 5.10.2016 in der Garage Saarbrücken
1. Alles hat seine Zeit
2. Kleine Helden
3. Alles dreht sich
4. 5 Sekunden
5. Geheimnis
6. Dein Lied
7. Feuer
8. Ich mag wie du mich liebst
9. Im Vorbeigehen
10. Elektrisch
11. Alles auf Anfang
12. Sicher sein
13. Du fehlst
14. Worum es dir geht
15. Bilder von dir
16. Mit mir
17. Heimathafen
18. Nur wenn sie daenzt
19. Bleib unterwegs
„Alles hat seine Zeit“ heißt der erste Titel des neuen Albums. Laith Al-Deen packt mal wieder die philosophischen Textzeilen aus. Es sind wahre Geschichten, die auf seinem neuen Album „Bleib unterwegs“ verarbeitet werden. Geschichten, nach denen Laith nicht nur bewährte und neue Co-Writer gefragt hat, sondern auch seine Fans via Facebook. Dem Aufruf folgte ein Echo, das in seiner Offenheit extrem bewegend war und dazu geführt hat, dass aus dem angedachten einen Song jetzt in fast allen Liedern Erfahrungen daraus stecken.
So wie in „Geheimnis“, der ersten Single, die uns direkt mitnimmt in das Innere der Platte. Das Lied beschriebt eine Begegnung, die alles in Frage stellt und hat gleichzeitig auch übergeordnet Bestand: „Wir leben in einer vermeintlich offenen Welt, müssen aber feststellen, dass es nach wie vor große Defizite gibt: ob interkulturell, interreligiös oder was z.B. homosexuelle Liebe angeht. Das führt zu Geheimnissen, mit denen man in sich selbst konfrontiert ist, weil sich etwas richtig anfühlt, das als falsch gilt. Hier kommt es schwarz auf weiß: Niemand ist damit allein“, erklärt der Mannheimer.
Mit behutsamen Streichern, unnachgiebigen E-Gitarren und einem Groove, der unbesorgt aufs Ziel zusteuert, ist „Geheimnis“ eine Single wie der beste Freund, dem man endlich alles anvertrauen kann. Ähnlich ergreifend klingen „Feuer“ und „5 Sekunden“. Recht hat er, wenn er von diesen kurzen Momenten erzählt, in denen Entscheidungen fallen, die unser ganzes Leben beeinflussen.
Das Duett „Nichts was es nicht gibt“ mit Cäthe geht unter die Haut. Ein Hammersong voll unbändiger Energie. Titel wie „Im Vorbeigehen“ zeigen Laiths große Stärke: Der Song wirkt instrumental dynamisch, fast schon hektisch. Seine Stimme aber liegt darüber, als könne ihn nichts aus der Ruhe bringen. Ich mag diese unaufgeregten Titel in seinem Repertoire. Das hatten wir auf den ersten Platten, der Hitsingle „Bilder von dir“ und dann als Highlight mit dem als Gesamtkunstwerk funktionierenden „Die Liebe zum Detail“.
Danach gab es leider einen Bruch. „Session“ spielte mit Laiths stimmlichen Möglichkeiten, doch die Auswahl geeigneter Coversongs war schwierig. „Der letzte seiner Art“ klang wie ein Befreiungsschlag, doch erst „Was wenn alles gut geht“ zeigte erneut die wahren Stärken des Mannheimers: Er schreibt eingängige Rock- und Popsongs, die gerne auch mal elektronisch angehaucht sein dürfen. „Elektrisch“ und „Du fehlst“ vom neuen Werk gehen in diese Richtung. Und selbst hier bringen Laiths Vocals ein Stück Melancholie mit sich. Acht Sterne hat sich der Mannheimer allemal verdient, und wer auf guten Deutschpop steht, soll einfach zugreifen.
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Alex Diehl kam nicht wirklich aus dem Nichts: Er war schon als Support von Volbeat und Laith Al-Deen unterwegs (interessante Mischung) und hat im Jahr 2013 sein Debütalbum „Ein Leben lang“ auf den Markt gebracht. Ein Pfundskerl – wie man in Bayern vermutlich sagt. Musikalisch hat er mit Jazz und Metal angefangen, doch die deutschen ruhigen Popsongs stehen ihm einfach am besten.
So war es auch mit dem Facebook- und YouTube-Hit „Nur ein Lied“, den Alex spontan nach den Terroranschlägen in Paris geschrieben hat, um die Menschen zum Nachdenken anzuregen. Dies bescherte ihm beim deutschen Vorentscheid für den aktuellen Eurovision Songcontest auch Platz 3. Viel wichtiger ist aber die Frage, was er sich für sein zweites Album ausgedacht hat.
Alex Diehl hat vor zehn Jahren die Schule geschmissen mit deutlichen Worten an den Mathelehrer „Tschüss, ich werde Rockstar“. Das hat er nun wohl geschafft. Er verbindet seine Musik gerne mit Geschichten aus dem Leben. In einer Beziehungskrise schrieb er für seine Freundin den Titel „Bitte werde nie ein Song“ – eine wundervolle Ballade, die davon handelt, dass Liebeslieder eigentlich immer den Verflossenen gewidmet sind. Sehr stark und emotional sind auch die bewegenden Abschiedslieder „In meiner Seele“ und „Silvester“.
Echte Instrumente, Verstärker und ein analoges Aufnahmeverfahren bestimmen den Sound. „Es war mir wichtig, ein echtes Cello mit allen Nebengeräuschen wie dem Strich über die Saiten auf Band zu haben. Das entspricht vielleicht nicht den aktuellen Hörgewohnheiten, aber genau so sollen meine Songs klingen.“ Der Titelsong „Bretter meiner Welt“ führt uns auch gleich mit kraftvoll, sphärischen Analogsounds in Alex musikalischen Kosmos. Er tritt „aus dem Schatten ins Licht“, hinauf auf die Bretter seiner selbst gebauten Welt aus Musik.
Um überlebenswichtigen Lebensmut in harten Krisenzeiten geht es in dem folkrockigen Song „Hör auf“. Egal was auch immer schief geht, „hör auf dein Herz“ und steh wieder auf. Vor allem, wenn es in den Titeln laut wird, klingt Diehl wie ein energischer Herbert Grönemeyer (allerdings ohne Nuscheln). Er hat ein sehr zeitloses deutsches Popalbum geschrieben und braucht sich hinter den Kollegen seiner Zunft nicht zu verstecken. Das Duett „Ein Zeichen“ mit Laith Al-Deen zeigt, dass er dem Freund und Gesangspartner mit seinen charismatischen Vocals auf Augenhöhe begegnen kann. Ein starkes Album und nicht „Nur ein Lied“.
Nach der Premium und der Limited Fan Edition erschien dieser Tage eine weitere Version von Laith Al-Deens aktuellem Album „Was wenn alles gut geht“. Und man fragt sich natürlich, ob das sein muss. Rechtfertigt der Mehrwert der neuen Version den nochmaligen Kauf? Manche, die das Werk schon in einer anderen Auflage zuhause haben, werden sich ärgern.
Der Grund für die Neuveröffentlichung liegt aber auf der Hand: in der Sendung „Meylensteine“ war Gregor Meyle zu Gast bei Laith und dieser Werbeeffekt will ausgenutzt werden. Dass deutschsprachige Musik groß im Kommen ist, zeigt ein Blick in die Charts. Kürzlich waren erstmals seit Beginn der offiziellen Chartnotierung die zehn Spitzenplätze mit deutschsprachigen Alben belegt. Und da fand sich Vielerlei von Schlager über Rap bis hin zu Pop und Rock. Das Verdienst dafür gebührt unter anderem Xavier Naidoo. Ob man ihn nun leiden kann oder nicht – seine Sendung „Sing meinen Song“ hat einen Trend geschaffen und das Geschäft ordentlich angekurbelt.
Ich hoffe, dass auch Laith Al-Deen davon profitiert, denn ich mag sein aktuelles Album. HIER findet ihr unsere Review der Ursprungsversion aus dem Jahr 2014. Und was bietet er nun Neues? Da sind zunächst fünf Bonustracks auf CD. Es gibt „Nur wenn sie daenzt“ in der sehr gelungenen Meylensteine-Version. Außerdem „Wenn gestern heute wär“ im Duett mit Peter Maffay – wunderschön und passend. „Alles an dir“ findet sich in einer Liveversion aus dem Jahr 2014 und die beiden Titel „Unversehrt“ und „Lust auf Leben“ gab es bisher nur als Download. Alles in allem also fünf passende Zugaben.
Die DVD fällt dann aber nicht so üppig aus wie erwartet. Leider nur drei Livetitel und diese dann auch noch akustisch und recht lahm ohne Publikum eingespielt. Klar macht es Spaß, sich reduzierte Version der Songs anzuhören und Laith Al-Deen in einem ruhigen, intensiven Moment zu rleben. Allerdings sind das keine Tracks für die Repeat-Taste, sondern ein Einblick, den man sich vermutlich nur einmal anschaut.
Das gilt auch für das – gleichwohl sehr interessante – EPK und die Interviews. Laith erzählt viel zur Entstehung des Albums und ist auch mutig genug, um sein Gefühlsleben auszubreiten. Die fast schon ängstlich-optimistische Grundeinstellung des Albums, der psychische Absturz nach den nicht so erfolgreichen letzten Werken, Unsicherheit und eine fast schon trotzige Aufbruchsstimmung. Diese Aussagen entwickeln ein tiefes Verständnis für das Werk.
Mit großer Freude habe ich zudem die Sammlung aus 14 Videos betrachtet, die Laiths Werdegang ab dem ersten Hit „Bilder von dir“ bis ins Jetzt betrachten. Schade allerdings, dass die Songs des Albums „Der Letzte deiner Art“ ganz außen vor bleiben. Mir gefällt auch dieses nicht so erfolgreiche Album aus seiner Diskographie und ich finde, er tut nicht gut daran, es als Stiefkind zu behandeln.
Laith Al-Deen war nach langer Zeit mal wieder im Saarland und es war ein Fest! Der Lokschuppen in Dillingen war zum Bersten gefüllt. Das hieß natürlich: ewige Parkplatzsuche, Anstehen in der Kälte, riesige Warteschlange an der Garderobe – aber was nimmt man nicht alles in Kauf, um zwei fantastische Songwriter im schönen Ambiente des ausverkauften Lokschuppens zu genießen. 1600 Zuschauer hatten sich eingefunden und die Stimmung war von Beginn an großartig.
Damit Laith pünktlich um 20.30 Uhr auf der Bühne stand, startete Support Alex Diehl bereits um 19.50 Uhr sein fünf Songs umfassendes Programm. Nur mit Gitarre bewaffnet und unterstützt von Produzent Stephan am Keyboard verschaffte er uns einen kleinen Eindruck von seinem musikalischen Wirken. Ich kannte schon seine aktuelle Live-EP, dennoch war ich von der Dynamik und Bühnenpräsenz des Künstlers aus Bayern angenehm überrascht. Er startete mit „So fangen Legenden an“, das auch Opener des Debütalbums „Ein Leben lang ist“. Alex‘ Stimme ist weich und harmonisch. Damit kommt er jederzeit sympathisch rüber.
Diehl verbindet seine Lieder mit kleinen Anekdoten, die zu Herzen gehen. Wenn er beispielsweise von seiner Freundin aus dem Norden erzählt, die zu ihm nach Bayern gezogen ist und für die er keinen Song schreiben wollte, weil diese Ehre normalerweise nur Verflossenen zu Gute kommt. In einer Beziehungskrise schrieb er für sie „Bitte werde nie ein Song“ – eine wundervolle Ballade, die einigen anwesenden Frauen etwas Pipi in die Augen trieb. Alex Diehl hat vor zehn Jahren die Schule geschmissen mit deutlichen Worten an den Matehelehrer „Tschüss, ich werde Rockstar“. Das hat er nun wohl geschafft. „Wo ein Wille, da ein Weg“, heißt die passende optimistische Hymne. Der Abschluss des Vorprogramms war für Alex‘ kleine Schwester, der er nach einer schweren Erkrankung den Song „Weitergehen“ gewidmet hatte.
Die halbe Stunde ging viel zu schnell vorbei. Noch ein Gruppenfoto mit Publikum für die Oma und Diehl räumte die Bühne für Laith Al-Deen. Nach der Show konnte ich noch ein paar Worte mit dem 26jährigen wechseln und ich hoffe, dass es ihn auf seiner bald folgenden eigenen Tour wieder ins Saarland oder nach Trier verschlägt.
In Trier hatte ich Laith Al-Deen zuletzt auf der ExHaus-Sommerbühne gesehen. Damals in akustischer Version und es war eine Zeit, in der es ihm nicht so gut ging. Das Coveralbum „Session“ und das letzte Studiowerk „Der letzte seiner Art“ hatten nicht so gezündet wie erhofft. Für den Künstler aus Karlsruhe bedeutete das eine Art Lebenskrise, die man (wie er sagt) schon mit einem Burnout gleichsetzen kann. Davon war jetzt im Lokschuppen zum Glück nichts mehr zu spüren. Laith bot eines der energiegeladensten Deutschrock-Konzerte, die ich in letzter Zeit erleben durfte – und er war für einige Überraschungen gut!
Das neue Album trägt den Titel „Was wenn alles gut geht“ und ist ein deutliches Plädoyer gegen die Selbstzweifel, die ihn in der Phase von beginnender Depression und Schaffenskrise befallen haben. Daraus hat Laith sich kämpferisch wieder befreit. Das Intro aus James-Bond-Melodie und Suchscheinwerfern ist ein fantastisches Indiz dafür, bevor es mit dem Titelsong in die Vollen geht. Laith sonnte sich im tobenden Applaus und es ging mit „Volle Kraft“ ebenso stark weiter. Das leise „Steine“ hingegen gab einen kleinen Rückblick in die Zeit, da es ihm nicht so gut ging.
Die Zuschauer in Dillingen mussten sich aber nicht nur auf neue Songs einstellen. Schon sehr früh gab es „Bilder von dir“, den Hit aus dem Jahr 2000. Ebenso das mit starken Beats begleitete „Dein Lied“ vom „Melomanie“-Album. Und „Keine wie du“ hörte sich mit einer ausgedehnten, umspielten Pianoversion ganz anders an als das Original. Laith nutzte ein langes Keyboard-Solo, um sich mitten in die Zuschauerschaft zu begeben und das Wort an alle zu richten: „Tausende Menschen im Raum und unter ihnen ein Halb-Iraker. Noch ist nichts passiert.“ Er sprach vom kollektiven Gemeinschaftsgefühl und richtete sich gegen Menschen, die ihre eigenen Ängste und Sorgen auf Unschuldige projizieren, ohne dabei die Gruppierungen AFD und Pegida explizit in den Mund zu nehmen. Doch wusste jeder, was gemeint war. Ein Schulterklopfen beim Nachbarn sollte helfen, die eigenen Stärken auch einmal zu sehen und auszusprechen. Eine kleine Geste, die ein sichtbares Gemeinschaftsgefühl erzeugte.
Zurück auf der Bühne herrschte für den Rest des Abends Feier-Atmosphäre. Laith sang die Ballade „Unversehrt“, die nur auf der Special Edition des Albums vertreten ist. Vielleicht ein Fehler, denn dieses musikalische Kleinod entfaltete wundervolle Wirkung. Vor allem aber wurde mehr und mehr abgetanzt. Songs wie „Alles an dir“ aus dem Jahr 2003 und das ganz aktuelle „Nur wenn sie daenzt“ erzeugten mit lauten Rhythmen und Elektronik-Elementen die Atmosphäre eines Tanzclubs. Was war da geschehen mit Laith Al-Deen? Nach den akustischen Ausflügen der Vergangenheit hat er jetzt die ganz große Disco-Welt für sich entdeckt und auch diese neu erfundene Seite funktioniert hervorragend!
Zum Abschluss durften sich Freunde der leisen Tönen an „Wenn gestern heute wär“ erfreuen, das Laith auf dem Album im Duett mit Peter Maffay singt. Und im Zugabenblock gab es den Sänger zunächst ganz allein mit Gitarre, bevor die Band wieder hinzu kam. In guten 140 Minuten Konzertlänge zeigte der Songwriter aus Karlsruhe ein enorm vielseitiges Konzert und man darf sich freuen, dass Laith Al-Deen wieder voll da ist und die Menge verzücken kann. Von Krise keine Spur!
Ein lauer Sommerabend in Trier, die Sommerbühne im Innenhof des Ex-Hauses, einige Hundert gut gelaunte Zuschauer und der Schmusebarde Laith Al-Deen. Das ist die perfekte Rezeptur für einen gelungenen Abend. Die aktuelle Tour des Musikers aus Karlsruhe trägt den Titel „live acoustic“. Um dem gerecht zu werden, sitzen die drei Gitarristen (Laith inklusive) auf Hockern und schicken sanfte Töne in die Menge. Es kann aber auch mal lauter werden, vor allem wenn Keyboard und Schlagzeug einsetzen.
Musikalisch dreht sich nicht mehr alles um das 2011er Album „Der letzte deiner Art“. Stattdessen findet man eine gesunde Mischung aus allen Studioalben – nur das Werk voller Coverversionen („Session“) wird ausgespart und auch nicht vermisst. Zu meiner großen Freude geht es mit „Alles unter diesem Himmel“ los. Ein Stück von meinem Lieblingsalbum „Die Liebe zum Detail“, das noch mit dem Titelstück und zwei weiteren Songs vertreten ist.
Laith versteht es, die Zuhörer am Schopf zu packen und ihre Gefühlswelt zu durchleuchten. Und dazu nutzt er eine Mischung aus sanftem Rock, Pop und akustischen Elementen – verbunden mit einer überaus souligen Stimme. Da sind wunderschöne, melancholische Songs wie „Alles an dir“, „Leb den Tag“ und „Dein Lied“, die das ganze stimmliche Potential des Sängers in die Waagschale werfen und in denen er ohne ausschweifende instrumentale Unterstützung bestehen kann.
Zum Teil wurden die Arrangements gegenüber den Originalen abgeändert und vor allem das Piano bekommt viel Raum. Laith führt in seiner aktuellen Band einige Talente mit sich, die zudem stimmlich überzeugen können und den Background vokal mitgestalten. Er zeigt sich bodenständig, nimmt ein Bad in der Menge – und gibt vor allen Dingen den sympathischen Frontmann, der zu Späßen aufgelegt ist und dem immer ein leichtes Schmunzeln ins Gesicht geschrieben scheint.
Vor dem Zugabenblock gibt es den großen Hit „Bilder von dir“, mit dem im Jahr 2000 alles begann. Es folgen zwei abschließende Stücke und das Konzert endet pünktlich um 22 Uhr nach zwei Stunden Länge. Laith Al-Deen hat auf ganzer Linie überzeugt und die Herzen gewonnen. Das lag nicht nur an dem herrlichen Ambiente, sondern einfach an seinem lockeren Auftreten ohne Starallüren und mit stetiger Bühnenpräsenz. Vielleicht ist er wirklich der letzte seiner Art?
Es war ein gewagter Schritt im Jahr 1983. Gerade erst hatte Maffay den großen Sprung vom Schlagerstar zum ernst zu nehmenden Rocker geschafft, da versuchte er sein Glück mit einem Rockmusical für Kinder. Wer hätte gedacht, dass diese Idee erfolgreich sein könnte und dass er fast drei Jahrzehnte später mit einer Tabaluga-Show Hallen wie die SAP-Arena in Mannheim (ausverkauft, 8.300 Zuschauer) füllt? Seit 29 Jahren begeistert der neugierige Drache bereits kleine und große Leute und ist inzwischen eine mindestens so bekannte und beliebte Kunstfigur wie die Biene Maja oder das Sandmännchen.
Geboren wurde Tabaluga in den Köpfen der Künstler Peter Maffay, Gregor Rottschalk und Rolf Zuckowski, und der Zeichner Helme Heine gab ihm seine Gestalt. Seit seiner ersten „Reise zur Vernunft“ hat Tabaluga schon drei weitere Abenteuer erlebt und viel über das Leben, die Liebe und das Glück gelernt. 2011 erschien mit „Tabaluga und die Zeichen der Zeit“ das fünfte (und wie Maffay mehrfach betonte: letzte) Tabaluga-Konzeptalbum. Viele deutsche Stars geben sich jetzt die Klinke in die Hand, um bei der Showproduktion mitzuwirken. Die Besetzung wechselt allerdings, so dass nicht alle großen Namen bei jedem Auftritt dabei sind. In Mannheim waren Laith Al-Deen und Sissi Perlinger die speziellen Gäste.
Der Inhalt der Story erzählt sich so: Ein kaputter Wecker ist Anlass für den kleinen Drachen, sich auf die Suche nach dem Geheimnis der Zeit zu machen. Zunächst erfährt er, dass man die Zeit ganz unterschiedlich wahrnehmen kann, abhängig davon, ob man beispielsweise „Alt wie ein Stein“ ist oder eine „Eintagsfliege“. Und die Zeit des Lebens ist endlich, wie ihm der Tod, „Der gutgelaunte Fremde“ mit seinem ausgelassenen Lied klarmacht. Natürlich mischt sich auch Tabalugas alter Wiedersacher Arktos ein, versucht sich als Herr über die Zeit aufzuspielen und zettelt gar eine „Revolution“ zu ihrer Abschaffung an. Dann schmilzt er jedoch fast in der Hitze des Sommers, bevor ausgerechnet Tabaluga ihn rettet, weil er erkennt, dass Arktos wohl immer „Der geliebte Feind“ bleiben wird. Tabaluga begegnet noch den unterschiedlichsten Aspekten der Zeit. Der König der Tiere behauptet „Time Is Money“, und sein Vater erscheint ihm im Traum und gesteht „Ich hatte niemals Zeit für dich“. Auf einem Basar will ihm ein Händler sogar „Die Wunderuhr“ mit 13 Stunden auf dem Zifferblatt andrehen. Schließlich offenbart sich eine Erscheinung in Mädchengestalt als die Zeit, erfüllt Tabaluga seinen Herzenswunsch, noch einmal mit seiner geliebten Lilli tanzen zu können, und verrät ihm mit „Die Zeit hält nur in Träumen an“ und „Alles im Leben hat seine Zeit“ ihre großen Geheimnisse.
Es ist eine bunte Show, die zur Live-Umsetzung geboten wird. Mit Tänzern, Ballerina, Schauspielern, schrillen Kostümen – sehr farbenfroh und über die ganze Fläche der Arena verteilt. Die Rockband steht auf der Bühne, die vor allem für Massenszenen genutzt wird. Dialog und Interaktion finden aber auf einem Podest in der Mitte und zwei seitlichen Podesten im Zuschauerraum statt. Das erzeugt Nähe und bringt die Leute mitten ins Geschehen. Schauspielerisch gibt es mit Heinz Hoenig als Arktos und Rufus Beck als Magier (zugleich der Regisseur des Stücks) absolute Hochkaräter. Auch die übrigen Figuren sind perfekt gespielt. Ein besonderes Augenmerk liegt auf Mandy Capristo als Lilli, auf Sissi Perlinger als Kameliendame und auf Jonathan Beck als 0815, die sichtlich in ihren Rollen aufgehen. Als besonderer Gast mit Heimspiel ist zudem Laith Al-Deen dabei. Seine Auftritte – zum Beispiel als Kuckuck – werden vom Publikum besonders gewürdigt.
Die Show ist ein Spektakel in einer Mischung aus Musical, Revue und Rockkonzert. Da trägt Maffays formidable Band einiges zu bei. Und die ganz magischen Momente entstehen, wenn der Meister selbst auftritt. Dann geht spürbar eine Wandlung durchs Publikum und es wird schlagartig klar, warum die meisten Anwesenden dort sind. Erwachsene sind gegenüber (durchaus anwesenden) Kindern weit in der Überzahl. Ungewöhnlich für eine solche Produktion. In einer Szene richtet Maffay das Wort an Tabaluga: „Als ich so klein war wie du…“ Zunächst lachen einige Zuschauer in den vorderen Reihen, dann breitet sich ein Gelächter in der ganzen Arena aus. Der Künstler ist zuerst sichtlich irritiert, versteht aber schnell die Anspielung auf seine Körpergröße. „Sehr witzig“, sagt er – und ein Zuschauer ruft in voller Lautstärke: „Du bist der Größte, Peter!“ Dem kann man nur zustimmen. Ein ganz besonderer Moment entsteht – und der sympathische Rocker ringt sichtlich um Fassung, bevor die Show weiter gehen kann.
Nach drei Stunden gibt es zum Finale das bewegende Duett „Die Zeit hält nur in Träumen an“ zwischen Maffay und der Ex-Monrose-Sängerin Mandy Capristo. Im roten Blütenreigen fangen sie die Magie des Abends zum Schluss nochmal ein und lassen ein begeistertes Publikum zurück. Als Zugabe ganz zum Ende tritt Maffay allein auf und schmettert gemeinsam mit den Zuschauern Nessajas Hymne „Ich wollte nie erwachsen sein“. Und bevor der Abend endgültig vorbei ist, gibt es einige bewegende Worte zum Abschied. Maffay hat sich entschieden, dass die laufende Tabaluga-Tour die „letzte Show dieser Art“ gewesen sein wird. Vielleicht sind nach fünf Geschichten die philosophischen Themen, mit denen man sich beschäftigen kann, ausgereizt. Viele blicken sicher irgendwann wehmütig auf die Zeit zurück, in der man Geschichten für seine Kinder mit der eigenen Vorliebe für Rockmusik geschickt verknüpfen konnte. Zum Glück gibt es die CDs und DVDs zum Immer-wieder-genießen.