Walking On Cars machen ihren Weg von Irland nach Europa

Gleich sechs Erfolgs-Singles in Irland konnten Walking On Cars vorweisen, bevor ihr Debütalbum erschien. Die Band aus Dingle im County Kerry besteht bereits seit 2010 und hat sich längst einen Namen gemacht mit hymnischer, melodischer Popmusik. Alternative Pop darf man das seit Zeiten von OneRepublic, The Script und ähnlichen Chartbreakern wohl nennen. Epische Balladen, prägante Gitarrenriffs und eingängige Melodien – so lautet das Erfolgsrezept.

Da sind Titel, die man hört und die sofort ins Ohr gehen. Der Opener „Catch Me If You Can“ kommt breitwandig daher und steigert sich in ekstatische Sphären, die der starken Rhythmusfraktion geschuldet sind. Hier klingt Sänger Patrick Sheehy noch etwas verschlafen, doch im Verlauf des Albums zeigt er enorme Stärken, sei es im Absingen komplexer Songlinien oder im Schwelgen in einer verspielten Tenorstimme wie in „Two Stones“.

Patrick Sheehy, Sorcha Durham, Paul Flannery, Evan Hadnett und Dan Devane stammen aus einer irischen Küstenstadt. Die Melancholie scheint ihnen in die Wiege gelegt. Doch sie lassen sich nie in der Traurigkeit hängen, sondern setzen dynamische Konzepte dagegen. Etwas pianolastig, aber niemals langweilig.

Die Leidenschaft der Hitsingle „Speeding Cars“ zieht sich durch das komplette Album. Die Vocals sind zum Glück nicht glatt gebügelt. Sheehy klingt verlebt als sei er gerade aus der Kneipe nebenan gestolpert. Das funktioniert auch in reduzierter, polyphoner Form auf „Always Be With You“ oder im groovenden Pianostück „Hand In Hand“, dem Titelsong der Debüt-EP aus 2014.

Mit ihren gefeierten Live-Shows hat sich die Band in ihrer Heimat Irland längst eine riesige Fangemeinde erspielt, die ihnen regelmäßig ausverkaufte Stadien beschert. Auftritte der Iren in Deutschland gibt es dann im Sommer bei Rock am Ring / Rock im Park sowie beim Haldern Pop und Reeperbahn Festival.