Joss Stone: Wenn Soul auf Reggae trifft

Joss Stone gelang 2003 mit der Veröffentlichung ihres Debüts „The Soul Sessions“ praktisch über Nacht der weltweite Durchbruch. Seitdem ist viel passiert – sie hat ein eigenes Label (Stone’d Records) gegründet und veröffentlicht in gleichmäßigen Abständen Alben mit Coverversionen und selbst geschriebenen Stücken. Die musikalische Entwicklung ging dabei zunächst ein Stück weg vom Soul und mehr in Richtung Rock und Blues. Aktuell sind wieder die Eigengewächse dran: „Water For Your Soul“ heißt das neue Werk.

Joss Stones Gesang ist gewohnt kraftvoll und sie legt in jeden Song ihre ganze Energie. Und es lässt aufhorchen, dass da auch ein gewisser Damian Marley als Songwriter mit im Boot ist. Der Sohn des berühmten Reggae-Meisters bürgt selbst für eine groovende Atmosphäre und es verwundert nicht, dass das neue Album um Weltmusik und HipHop rotiert und viele neue Impulse bietet. Die künstlerische Freiheit dazu hat Joss Stone mit ihrem eigenen Label allemal und sie geht im Opener „Love Me“ ganz selbstbewusst in die Reggae-Rhythmen. Die Basslinie von „This Ain’t Love“ verursacht ein tiefes inneres Schaudern.

Doch keine Sorge – auch wenn uns das Sommeralbum gedanklich in heiße Gefilde zieht, bleibt es trotz des Genrewechsels doch durch und durch ein Werk von Joss Stone voller Soul und gefühlvoller Melodien, gemischt mit den neuen Rhythmen. Das zentrale Thema lautet „Reisen“ und die 28jährige zog wie ein Hippie monatelang im VW-Bus durch Europa, um sich inspirieren zu lassen.

Eine so ausdrucksstarke Stimme braucht eigentlich nicht viel Begleitung, und so ist es gerade das am sparsamsten und nur mit akustischer Gitarre arrangierte Stück „Stuck On You“ das am meisten unter die Haut geht. Aber auch das melodische „Sensimilla“ oder der HipHop-Sound von „Wake Up“ überzeugen. Das weltmusikalische Experiment ist Joss Stone in weiten Teilen geglückt. Ich denke, man muss in der richtigen Stimmung sein, um ein Reggae-Album aus ihrem Mund zu genießen. Füße in den Pool, ein kühles Getränk per Strohhalm in den Mund und los geht’s.

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