Sascha Grammel Fotos – Arena Trier in Trier 2013
Sascha Grammel Fotos 2013 Trier, Arena Trier
Sascha Grammel Fotos 2013 Trier, Arena Trier
Bauchredner und Puppenspieler – eine Kunst, die sich seit dem Altertum in unserer Kultur etabliert hat. Mancher mag meinen, solche Formen der Unterhaltung hätten sich überholt, seit es Kino und Fernsehen gibt. Doch weit gefehlt! Wer gestern Abend am beschaulichen Sonntag den Weg nach Trier fand, durfte sich wundern, wie viele Fans diese alte Kunst heutzutage hat.
Sascha Grammel ist aber auch ein Phänomen. Jung, gut aussehend, aus Berlin stammen. Der Künstler, der nächsten Februar seinen 40. Geburtstag feiert, hat nach eigenen Angaben bereits mit neun Jahren das Bauchreden angefangen. Zuhause, auf Kindergeburtstagen, später in kleinen Clubs und Kabaretts. Die klassische Ochsentour also. Sascha war Mitglied des Magischen Zirkels Berlin und schaffte es mit der Zeit verstärkt, ein ganz neues Genre in Deutschland zu etablieren: Puppet Comedy.
Grammel vereint Versatzstücke aus Comedy, Puppenspiel, Bauchreden und Zauberei zu einer bunten Show, die in dieser Form einzigartig ist. Seit 1997 tritt er öffentlich auf und hat Preise über Preise gewonnen, war im Fernsehen in vielerlei Hinsicht präsent und schafft jetzt mit seinem zweiten großen Programm „Keine Anhung“ das, wovon alle Künstler träumen: die ganz großen Arenen zu füllen. Da gehört Trier jetzt eher zu den kleineren Veranstaltungsorten, wenn man sich die Tourdaten anschaut.
Die Größe der Halle hat natürlich den entscheidenden Nachteil, dass die Zuschauer in den Rängen einen recht kleinen Sascha und noch kleinere Puppen auf der Bühne sehen und sich ihre Konzentration mit der Zeit wohl eher auf die LCD-Leinwände richtet. Man ist live dabei, schaut sich aber eher den Film an. Nun gut – das ist bei großen Rockkonzerten auch nicht anders.
Sascha machte das durch ein spektakuläres Bühnenbild wett, in dem jede Figur ihr buntes Haus hatte. Als er auf die Bühne kam, ging zunächst einmal tosender Applaus los. Die wenigsten haben ihn schon einmal live gesehen, doch fast jeder kennt ihn aus dem Fernsehen. Und wen der sympathische Künstler und seine genialen Figuren erst einmal in den Klauen haben, den lassen sie so schnell nicht wieder los.
Sascha Grammel stellt sich mit seinen originellen Charakteren dem Klischee entgegen, dass Bauchredner als verhärmte Alleinunterhalter auf der Dorfkirmes enden. Klar, auch Grammel legt ein Dauergrinsen an den Tag, das einem Autoverkäufer zur Ehre gereichen würde, aber er macht seinen Job mit viel Selbstironie.
Manche Figuren kennt man bereits aus dem ersten abendfüllenden Programm. Das trug den Titel „Hetz mich nicht“ und machte uns bekannt mit der Schildkröte Josie, die als schüchterner Geldautomat arbeitet, mit dem mehr als selbstbewussten Adler-Fasan Frederic Freiherr von Furchensumpf und mit dem Ernährungswissenschaftler Prof. Dr. Peter Hacke, einem Hamburger im doppeldeutigen Sinn des Wortes. Diese traten auch im neuen Programm „Keine Anhung“ wieder auf.
Die Show begann mit Frederic, der gewohnt schnoddrig sein Gegenüber vorführte und kein gutes Haar an Grammel ließ. Dann folgte Außer Rüdiger, eine gelbe Socke mit großen treuherzigen Augen. Mein Favorit war aber auch diesmal Josie, die sich auf der Suche nach einem Freund befand und schließlich Sascha ansang „Willst du mein Freund sein?“ – ein herzzerreißender Moment, der alle Zuschauer vergessen ließ, dass Grammel beide Rollen spielte. Da steckt überhaupt Saschas große Stärke. Die Dialoge verpassten den Puppen das perfekte Eigenleben. Er ging oft auf die Metaebene, walzte Versprecher oder Lacher zu handfesten Streitereien aus. Da blieb kein Auge trocken.
Prof. Hacke bekam in der zweiten Programmhälfte seinen besonderen Moment – hat er doch das ultimative Lebensmittel entdeckt, isotonisch, laktosefrei, ohne Zucker und voller natürlicher Aromen: Wasser! Wenn Sascha von seinen Versuchs-Wässerchen trank, verwandelte er sich stimmlich in die verschiedenen Figuren des Programms. Ein netter Gag, der die Stimmvielfalt eindrücklich unter Beweis stellte.
Viel Herzblut steckt auch in der neuen Figur, dem außerirdischen Handelsvertreter Herr Schröder, der im ständigen Clinch mit seinem Symbionten, der Sternschnuppe Ursula lag. Ein Auftritt, der wie ein Ohrwurm lange nachwirkte (wer die Show gesehen hat, weiß was ich meine). So entführte uns Grammel in seine Welt, die am Schluss über einen Brief von Josie nochmal in allen Figuren zusammen geführt wurde. Zudem ließ es sich der (Ver-)Zauberer nicht nehmen, auch noch ein kleines Zauberkunststück in die Geschichte mit einzubauen. Seine Jonglierkünste hatte er zuvor ebenfalls unter Beweis gestellt.
Die Zuschauer verabschiedeten Grammel mit stehenden Ovationen, die dieser gerührt entgegen nahm. Vermutlich tut er das jeden Abend, doch es war schon sehr bewegend, als er in einer letzten Ansprache ans Publikum seiner Freude darüber Ausdruck verlieh, es vom Kindergeburtstag in die große Arena geschafft zu haben. Man gönnt es ihm von ganzem Herzen. Für den Bambi ist er auch nominiert – und: „es gibt ein Zuschauervoting, man kann online dafür abstimmen“. Werden wir tun, Sascha. Ehrensache.
gamescom Festival 2013 Fotos
gamescom Festival 2013 Fotos
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Sechs Bands, eine Bühne in der Veltins Arena und über 27000 Menschen: Rock im Pott 2013. Dieses Jahr mit System of a Down, Volbeat, Tenacious D, Casper, Deftones und Biffy Clyro. Vor einem Jahr ist das Tagesfestival in Gelsenkirchen gestartet. Vorheriges Jahr lockte das Festival 35000 Menschen an, dadurch sah es dieses Jahr vergleichsweise leer aus. An der Qualität der Bands scheint es allerdings nicht zu liegen. Denn auch wenn es eine auffallend gemischte Runde war, haben sich die Veranstalter allein mit System of a Down und Volbeat zwei große Bands auf die Bühne geholt.
Biffy Clyro
Der Opener des Tages ist die schottische Gruppe: Biffy Clyro. Man hat das Gefühl an keinem Festival vorbei zu kommen, ohne die drei Jungs zu sehen. Mit „Stingin Belle“ eröffnen sie ihr 45 minütiges Set. Ein zugegeben starker Anfang für eine in Deutschland erst jetzt aufsteigende Band. Die Stehplätze der Veltins Arena sind bereits jetzt fast komplett besetzt. Im Vergleich zu 2012 eine starke Leistung, zumindest für diese Uhrzeit. Generell muss man den Schotten auch zugestehen ein gut gewählt Opener zu sein. Mit ihrem 2013 erschienenen Album „Opposites“ sind Sie immerhin in den deutschen Albumcharts auf Platz fünf gelandet. Und auch an Bühnen Präsenz fehlt es ihnen nicht. Auf deutsch begrüßen sie ihr Publikum und geben einem das Gefühl, dass sie das, was sie uns zeigen, selbst lieben. Generell gibt es für die Fans ein vielfältiges Set zu höre. Von schnellen Songs wie „That Golden Rule“ bis hin zu gefühlvollen wie „Opposite“. Ein klares Highlight ihres Sets ist ihr wohl bekanntester Song „Mountains“. Mit einem letzten deutschen „Vielen Dank“ verlassen sie die Bühne und beenden damit einen guten Start in den heutigen Festival Sonntag.
Deftones
Die Deftones zu so früher Stunde spielen zu lassen, war nicht wirklich gut geplant. Denn eigentlich braucht es für die Stimmung der Ausnahmeband doch wenigstens Abenddämmerung. Generell ist es mit den Jungs aus Sacramento ein Glücksspiel. Man weiß nie ob man zufrieden nach Hause gehen wird, oder man sich fragen muss, ob überhapt jemals ein Soundcheck stattgefunden hat, oder die Instrumente gestimmt wurden. Und heute ist leider ein Tag, der einem keine eindeutige Stimmung geben kann.
Mit Applaus begrüßt die Arena die fünf Musiker. Passend sphärisch beginnen sie ihre Show mit „Rosemary“, einem Stück ihres neusten Albums „KOI NO YOKAN“. Stimmlich scheint Sänger Chino, anders als bei vorherigen Konzerten, gut drauf zu sein, wenn auch generell zu leise. Highlights sind definitiv ihre älteren Stücke, wie „Be Quiet and Drive (Far Away)” und „My Own Summer (Shove It)”.
Zugegeben, die Deftones live sind kein vergleich mit ihren Platten. Songs mit so einer Disharmonie und experimentellen Sounds müssen vor allem den nicht-Fans exotisch, wenn nicht sogar befremdlich vorkommen. Zu schade ist aber auch, dass leider keine passende Stimmung aufkommt. Es ist zu hell und die Menge redet selbst bei Songs wie „Diamond Eyes” lautstark weiter. Zu ihrem letzten Song „Root“ klatscht die Menge im Takt mit. Nach gerade mal 40 minuten beenden Sie ihre Show. Leider muss man zugeben, dass die Deftones leider nicht zur Spitzenklasse der Live Bands gehören, aber eben auch die gesammte Arena Stimmung einfach nicht zu ihrem außergewöhnlichen Sound passt.
Casper
Die Veranstalter von Rock im Pott scheinen sich jedes Jahr einen Künstler raus zu suchen, der nicht ins Bild des Festivals passt. 2012 war es Jan Delay und dieses Jahr ist es Casper, der momentan in der Deutschrap-Szene durchstartet. Beschäftigt man sich allerdings einmal genauer mit Benjamin Griffey, Caspers bürgerlichem Namen, merkt man schnell, dass in ihm mehr Rock steckt, als man vermutet. Seine musikalischen Wurzeln reichen bis in den Metal/Hardcore Bereich. Erfahrungen sammelte er auch mit Bands wie „A Fear Called Treason“ oder „Not Now Not Ever“, in denen er tätig war.
Passend zu seinem neuen Album „Hinterland“ prangt ein Banner mit einem Priester, der bereit ist seine Jünger im Fluss zu taufen, hinter Casper und seiner Band. Eröffnet wird sein Set von dem Lied „Auf und davon“. Eins kann man nicht verleugnen: Casper hat eine starke Ausstrahlung und überträgt das für gewöhnlich auch auf die Menge. Doch scheint das Publikum heute bei ihrem dritten Act eingerostet. Dass die Menge nicht für Hip Hop da ist, wissen Casper und Band ganz genau und versucht dadurch an das Publikum zu gelangen. Leider lässt er sehr zickig klingende Sprüche fallen. Sätze wie „Wir finden es auch nicht toll, hier zu sein“ oder „Vor einem Gig im Altersheim hätte ich mehr Angst“. Diese Art scheint bei anderen Festivals anzukommen, aber leider nicht bei dem Publikum von Rock im Pott 2013. Ob man das nun einfach mit dem Satz „Er ist eben ein Rapper“ abtuen kann, oder sich daran stört bleibt jedem selbst überlassen. Trotzdem performt die Band, wenn auch mit schlechtem Sound, straight weiter. Es folgen Songs wie „Die letzte Gang der Stadt“ und „XOXO“. Erst mit „Blut sehen (Die vergessenen Pt.2)“ bringt Casper fast die komplette Arena zum ausrasten. Zugegben, Casper provoziert gerne und grenzt sich absichtlich vom Rest der Bands ab, aber in einem Punkt ist er bis jetzt der Vorreiter: Kommunikation mit dem Publikum. Auch wenn er weiterhin behautet es ganz schrecklich zu finden hier zu sein, hat kein Künstler des Tages bis jetzt so viel mit dem Publikum geredet.
Mit „So perfekt“ beendet Casper seine Show. Was einem komisch erscheint, schließlich hat er seinen neuen Song „Ascheregen“ nicht gespielt. Das dazugehörige Album „Hinterland“ wird in wenigen Monaten veröffentlicht und nicht nur von Hip Hop Fans sehnlichst erwartet.
Tenacious D
In guter alter Tenacious D Manier kommen Kyle Gass und Jack Black und ihre Band als Kuttengestalten auf die Bühne. Bekannt nicht nur wegen ihrer Musik, sondern auch wegen ihrer Filme und Serien, sind die beiden als Allround-Paket am besten als Entertainer zu beschreiben. Bei ihnen kommt es eben nicht nur auf die Stimmen an, sondern auch auf Bühnenshow, Anekdoten und besonders bescheuerte Texte. Bestes Bespiel, ihr Bühnenbild: Ein wütender Vogel, der ohne seine Flügel eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Penis besitzt.
Ihre Mühen lohnen sich. Selbst die mittlerweile mehr gewordenen Leute auf den Rängen stehen auf, um einen Blick auf sie zu werfen. Den dritten Song des Abends, „Roadie“, widmen sie passend ihrem Roadie und allen anderen Roadies der Welt. Es ist erstaunlich wie zwei Männer eine Arena so beeindrucken können. Bei diesem Duo vermisst man als Zuschauer Leinwände, die Close Ups übertragen. Sie leben von ihrer Bühnenshow und da ist es ab den ersten Wellenbrechern schwer, etwas zu erkennen. Dabei passiert so viel auf der Bühne. Zu „The Metal“ kämpft ein Metal-Roboter-Ritter-Riese gegen ein Alien und gewinnt. Tenacious D gelingt das, was Casper vorher mehrere Male versucht hat. Zu „Tribute“ singt die Arena unaufgefordert mit. Nach über einer Stunde kommen die Jungs zum Ende ihrer Show. Konfettiregen und der Song „Fuck Her Gently“ beenden das beeindruckende Set von Tenacious D. Ein Duo, das nach 20 Jahren auf der Bühne immer noch kindlich geblieben ist und genau deshalb Massen von Menschen unterhalten und begeistern kann.
Volbeat
Keine Band des Tages ist auf so vielen T-shirts vertreten wie Band Nummer fünf: Volbeat. Zu einem epischen Intro kommen die Musiker einzelnd auf die Bühne. Der Gesang ist so sauber und gerade, dass es fast wie vom Band klingt. Wo es bei Acts wie Casper oder Deftones noch etwas dünn um die Soundqualität stand, hört man hier alle Instrumente einzelnd heraus. Ein starker Auftritt, seit Beginn des ersten Songs „Hallelujah Goat“. Wer schon vorher einmal in den Genuss eines Auftritts von Volbeat kommen durfte, ist es aber auch nicht anders gewohnt.
Vor ihrem Song „Heaven nor Hell” begrüßen die Jungs die Menge und zeigen wie sehr sie sich freuen wieder in Deutschland zu sein. Dass sich die deutschen Fans genau so freuen sie zu sehen, zeigen sie durch lautes Mitsingen von „Sad Man’s Tongue“. Wie sehr die Menge Sänger Michael Schøn Poulsen folgt, wird erneut bewiesen, als er „We Will Rock You“ ansetzt und die Arena mitmacht. Die ersten Crowdsurfer werden über die Köpfe getragen und kleine Circle Pits zum pogen öffnen sich. Man hat das Gefühl, dass die Menge sich ihre Kraft für diese Band gespaart hätte. Dass sie musikalisch ganz vorne mitspielen beweisen sie bei kurzen Covern von Rammsteins „Keine Lust“, Judas Priests „Breaking the Law“ und Slayer’s „Raining Blood“. Aber sie sind nicht zum covern hier.
Zum ersten mal des Tages wirkt die Lichtshow, die ihren Song „Still Counting” perfekt unterstreicht. Im Hintergrund fällt der große Volbeat Banner zu Boden und lässt es wie ein großes Finale aussehen. Zur Freude der Fans ist das aber nicht ihr letzter Song. Sonst könnte das Publikum auch nicht zu „Pool of Booze, Booze, Booza“ mitbrüllen, welches definitiv eines der Highlights ihrer Show ist.
System Of A Down
Der Headliner des heutigen Abends ist eine Band, die man lange vermisst hat. Nachdem sie eine fünfjährige Pause eingelegt haben, waren sie 2011 das erste mal wieder auf deutschen Festivals unterwegs. Mit Rock im Pott 2013 scheint sich für viele ein Traum zu erfüllen. Die Menge ist groß und die Stimmung erwartungsvoll.
Zu einem Intro von „Aerials“ kommen die Headliner auf die Bühne. Die Stimme von Sänger Serj Tankian fällt besonders auf. Sein melodischer Gesang ist stark und der Sprechgesang wie gewohnt einmalig quietschig. Die Menge jubelt bei Lied drei ihres Sets „Prison Song „. Zu „I-E-A-I-A-I-O„ fängt sie an laut mit zu singen. Das weiße Banner hinter der Band wird in rot und blau bestrahlt, sodass es abwechselnd so aussieht, als stände die Bühne unter Wasser oder in Flammen. Bereits jetzt kann man unterstreichen, dass der richtige Headliner ausgesucht wurde. Denn es kommt einem vor, wie ein System of a Down Best-of Konzert. Lieder wie „B.Y.O.B. „, „Deer Dance „, „Radio/Video”, „Hypnotize “ und „Needles“ sind nur ein paar Beispiele dafür. Wortkarg aber musikalisch stark. Das beweisen sie auch mit „Lost in Hollywood“, während die Menge sie mit einem Meer aus ausgestreckten Händen belohnt. Auch wenn auf den Eintrittskarten ein unmissverständliches Verbot für Videoaufnahmen steht, sehen die Kameras aus wie Glühwürmchen Schwärme, während Sänger Serje zur Gitarre greift, um „Question!“ zu performen. Mit „Sugar“ kommen die Kalifornier mit knapp zwei Stunden Spielzeit zum Ende ihrer Show. Sie beweisen mit ihrem Auftritt, dass vier Personen eine ganze Bühne ausfüllen können. Und das, ohne viel Worte, nur mit ihrer Musik. Nach über neun Stunden Rock im Pott gehen zwar nicht so viele Fans wie letztes Jahr, dafür aber glückliche Fans nach Hause.
Der Sonntag bei Rock n‘ Heim – Volle Power bei leichtem Regen!
Der Blick aus dem Fenster unseres Hotels am frühen Sonntagmorgen verheißt nichts Gutes. Es schüttet wie aus Eimern! Gott sei dank waren wir auf das Schlimmste gefasst und haben dementsprechend wetterfeste Kleidung eingepackt. Regenjacke übergezogen und ab zum Gelände. Trotz der Tatsache dass es schon Sonntag war und das Wetter mehr als bescheiden und zugegebenermaßen ganz schön kühl war litten die Stimmung und die Besucher gar nicht darunter. Nach wie vor gab es viel nackte Haut und Sommeroutfits zu sehen.
Kaum betraten gegen späten Nachmittag Kraftklub die „Evolution Stage“, machten die Regenwolken eine Pause und ein Regenbogen zog sich gen Himmel lang. Das schien schon so kitschig, dass Sänger Felix direkt darauf hinwies und er die Erläuterung brachte, dass dieses Wetterphänomen nur auftrat, weil sie die Bühne rockten. Kraftklub ließen auf der Stage nichts anbrennen und hatten auch in Sachen Bühnendeko mächtig aufgefahren in Form von meterhohen aufblasbaren Händen und einer Begrüßung mit schwarzen und roten Nebenschwaden. Das brachte die Menge zum Toben und während die Sonne wieder herauskam und die Sonnenbrillen ausgepackt wurden heizten die Chemnitzer über 1 Stunde lang ihren Fans ein.
Während vor der „Revolution Stage“ bei Materia und Chase & Status wild getanzt und gefeiert wurde begannen die Aufbauten für das absolute Highlight vieler Fans – Der Auftritt von Nine Inch Nails. Trent Reznor, einer der wichtigsten Musiker und Mitbegründer der Industrial/Experimental und Dark Rock-Szene war in Höchstform und so ähnelte der Auftritt mit seiner 6-köpfigen Live-Band einer ganz eigenen Lichtshow. Der Sound war perfekt auf die Lichttechnik abgestimmt, einige Fans tanzten sich wie in Trance. Während der Show wechselte die Bühnendeko stetig, es wirkte dynamisch und voller Bewebung und gut durchdacht. Nach jedem Song wechselten die Bandmitglieder ihre Instrumente sodass der Auftritt einer der abwechslungsreichsten des gesamten Festivals war.
Gegen Mitternacht hatte Seeed die Ehre, das erste Rock n‘ Heim-Festival mit viel Bass und guter Stimmung zu beenden. Alle Zuschauer strömten zur „Revolution Stage“, die Security-Mannschaften waren wieder damit beschäftigt, die Fans zu beruhigen, die voller Vorfreude tanzend zur Bühne sprangen. Die Bässe waren mal wieder so stark, dass man sie durch den ganzen Körper spürte, selbst von weiter hinten. Die 11-köpfige Berliner Raggae und Dancehall-Band lieferten über 1 Stunde einen perfekten Mix aus bekannten Songs aus den Charts und interessanten Remix-Covern und rundeten die Vielfalt und Stärke dieses neuen Festivals perfekt ab.
Fazit: Das Konzept von Marek Lieberberg geht voll und ganz auf. An Professionalität und Vielfältigkeit hat es an nichts gefehlt und so kann das Rock n‘ Heim-Festival ohne Einschränkungen sich in die Reihen der „ganz Großen“ einreihen. Kurz nach Ende wurde auf der Webseite bekannt gegeben, dass es 2014 in die 2. Runde des Frischling-Festivals gehen soll. Wir werden auf jeden Fall wieder dabei sein!
Der Samstag bei Rock’n‘ Heim – Der Hype geht weiter!
Wie wir hinterher festzustellen haben, ist der Samstag der anstrengendste und längste Tag des Festivals. Wir sind bereits gegen Mittag auf dem Konzertgelände und die Sonne knallt bei knapp 30 Grad auf unseren Kopf. Dank der vielen Giveaways und Werbegeschenke, die auf dem Gelände verteilt werden können wir uns eine Cap und eine Sonnenbrille abgreifen. Vor allem sind wir dankbar über das Mediencenter für die Presse und die Fotografen. Nicht nur dass wir dort mit gekühlten Getränken versorgt wurden, wir hatten dort auch die Möglichkeit, unsere wunden Füße auszuruhen.
Die erste Band, die wir aktiv verfolgt und die ich auch fotografieren durfte waren die legendären Deftones. Ganz in alter Manier heizten die 5 alten „Metal-Hasen“ aus Kalifornien dem Publikum ab dem ersten Ton richtig ein und dem Publikum sah man die knapp 40 Grad in der Sonne gar nicht mehr an. Sänger Chino scheute sich nicht um mit einem deftigen und überraschenden Stagedive ein Bad in der Menge zu nehmen. Die Deftones rockten gut 1 Stunde die Menge und so gab es selbst nach diesem Auftritt keine Hitzeerscheinungen, denn die legendäre Band des Hollywoodschauspielers Jack Black „Tenacious D“ stand hinter der Bühne schon bereit. Die Zuschauermenge vor dem ersten Wellenbrecher füllte sich so schnell mit Fans, sodass zum ersten Mal die Security-Mannschaften mit Absperrbändern aushelfen mussten um das Publikum in Zaum zu halten.
Anhand des Auftrittes konnte man merken, dass Hollywood wiedermal im Spiel war. Personen mit riesigen Tentakel-Kostümen mit wedelnden Tentakelarmen und im Ganzkörper-Metall-Anzug machten das Konzert zu einer eigenen Geschichte und es hat einfach Spaß gemacht zuzuschauen, selbst für die Zuschauer, die nicht so gut mit den Songs der Band vertraut waren. Neben vielen neuen und alten Klassikern gab es auch zwischendurch viel Comedy und witzige Dialoge zwischen Jack Black und seinem Partner Kyle Gass. Nach über 1 Stunde und 2 Zugaben verließen sie dann auch wieder die Bühne für, mit Vorfreude vieler Fans, System of a Down.
Um kurz nach 22 Uhr ertönten die ersten Töne von „Aerials“, Serj’s atemberaubende Stimme tönte durch die Menge und es begann eine düstere und sehr intensive Lichtshow über 1,5 Stunden. Während auf der „Evolution Stage“ Boys Noize feierwütige Fans zum Tanzen brachte, stand auch schon Casper hinter der Bühne bereit. Gegen Mitternacht ertönten dann markerschütternde Basstöne auf der „Evolution Stage“ durch die raunende Menge und Casper sprang wie ein Flummi auf der Bühne herum. Der Sound war grandios und sehr deutlich und klar. Für die Zuschauer, die nicht die Texte mitsingen konnten wie die eingefleischten Fans im Pit gab es durch die Tontechnik aber die tolle Möglichkeit, den tiefgründigen Texten des Berliner zu lauschen und einfach nur zuzuhören. Nach gut 1 Stunde einschlägiger Melodien und starker Bässe fielen wir dann auch neben vieler anderer Festivalbesucher müde und erschlagen ins Bett.
Fazit: Geniales Wetter, die Ansprüche an das Rock n‘ Heim sind weiterhin auf hohem Niveau, wir sind auf den Sonntag gespannt!
Der Freitag bei Rock’n’Heim – Lasst die Spiele beginnen!
Am Freitag, dem 16. August 2013 war es endlich soweit. Wir packten morgens unsere Sachen ins Auto, knapp 300km vom neuen vielversprechenden Festival am Hockenheimring entfernt und machten uns voller Vorfreude auf den Weg. Die Hinfahrt war leider alles andere als unkompliziert und so brauchten wir dank vielen Baustellen und Ferienstaus viel länger als wir geplant haben.
Mit dem ganzen Einchecken und Organisieren der Foto- und Pressepässe sind wir dann endlich auf dem Gelände angekommen. Das Konzept des Rock n‘ Heim war sehr simpel und klar. Es gab 2 Bühnen, auf der „Evolution Stage“ wurde gerockt, auf der „Revolution Stage“ hauptsächlich getanzt und gerappt. Beide Bühnen waren in unmittelbarer Nähe zueinander, ohne dass sich die Sounds gegenseitig störten. Dazwischen gab es die obligatorische Fressmeile mit dem typischen Festivalessen, außerdem viele kleinere Buden mit Merchandise, Sonnenbrillen, Accessoires, Piercings, etc. Neben den typischen Ständen gab es aber auch einige Überraschungen. So zum Beispiel der Stand von Pall Mall, in der es eine Chill-Out-Lounge und eine „Holi-Area“, in Anlehnung an die bunten Holi-Festivals deutschlandweit und eine spektakuläre Motocross-Show, bei der waghalsige Stunts auf Motocrossrädern dem Publikum die Pausen zwischen den Künstlern versüßten.
Was uns sehr positiv auffiel war dass man auch von weiter hinten eine gute Sicht auf die beiden Bühnen hatte, ohne dass der Sound darunter litt. Die Stunden des ersten Tages vergingen wie im Fluge und so standen schon die Ärzte auf der „Evolution Stage“ parat, um dem Publikum einzuheizen. Trotz der Fülle an Zuschauern konnte man sich noch gut bewegen und kam sogar noch nach den ersten Songs vor den ersten Wellenbrecher um mitzufeiern. Ärzte-typisch lieferten die 3 Berliner wieder eine sehr gute Mischung von neuen Songs und alten Klassikern. Der Sound war sehr gut, die Späßchen von Farin zwischendurch konnte man gut verstehen. Wer die Ärzte schonmal live erlebt hat weiß aus Erfahrung, dass die 3 so oft sie können, das Publikum mit einbeziehen und so durfte die gute alte „Sitz-Laola“ bei „Unrockbar“ auch nicht fehlen. Zu guter Letzt wechselten Farin und Rod ihre Instrumente und spielten am Ende auf futuristischen Gitarren, aus deren Gitarrenhälsen am Ende Sprühfunken flogen.
Unmittelbar nach den Ärzten, ebenfalls auf der gleichen Stage und nach einer kurzen Umbaupause standen auch schon Volbeat in den Startlöchern und hauten 1,5 Stunden kräftig in die Saiten und Drums. Der Sound war auch hier sehr klar und so klang die unverwechselbare Stimme des Frontmanns Michael Poulsen fast so wie auf den Platten der Dänen. Nachdem auf der „Revolution Stage“ Robert DeLong die Massen zum Tanzen gebracht und Franz Ferdinand schon in auf der Bühne standen, wurde auf der anderen Stage der Film „Planet der Affen Prevolution“ gezeigt.
Fazit: Nach dem großartigen Wetter und dem tollen Auftakt des ersten Headliners „Die Ärzte“ war die Stimmung perfekt und so konnte ein erster erfolgreicher Tag enden und der zweite starten.
Rock im Pott Fotos 2013 aus der Veltins Arena in Gelsenkirchen
Als Gitarrist der Foo Fighters dürfte Chris Shiflett jedem Rockfan ein Begriff sein. Dass der 42-Jährige nebenbei noch eine heimliche Vorliebe für Country, Rockabilly und Americana hat, weiß man spätestens seit dem gleichnamigen Debütalbum seines Sideprojects Chris Shiflett & The Dead Peasants von 2010. Anfang August erschien deren zweites Album „All Hat And No Cattle“ (hier findet ihr unser Review), auf dem Chris Shiflett nicht nur Gitarre spielt, sondern auch singt.
Musicheadquarter-Chefredakteur Thomas Kröll verabredete sich mit Chris Shiflett zu einem Skype-Interview zu frühmorgendlicher Stunde in Los Angeles. Dabei unterhielten sie sich natürlich über The Dead Peasants und das neue Album, aber auch über Kassetten und alte Platten, Frühstücksgewohnheiten und fehlende Tipps von Dave Grohl (English Version available here).
Hallo Chris. Danke für deine Zeit. Wo bist du im Moment?
Chris Shiflett: Zuhause in Los Angeles. Ich bin erst vor kurzem aufgestanden.
Oh ja, ich glaube es ist verdammt früh in Los Angeles. 8.30 Uhr, richtig?
Chris Shiflett: Ja, aber wir haben drei kleine Jungs. Deshalb stehen wir sowieso immer um diese Zeit auf.
Du hast also schon gefrühstückt.
Chris Shiflett: Ja, ein wenig. Einen Kaffee und Frühstück. Warte mal, hier kannst du mein Frühstück noch sehen (hält eine leere Müslischale hoch).
Sieht gut aus. Lass uns über The Dead Peasants sprechen. Das ist dein zweites Nebenprojekt nach Jackson United. Wer sind die Mitglieder der Band und wie seid ihr zusammen gekommen?
Chris Shiflett: Wir haben schon 2010 ein Album als The Dead Peasants veröffentlicht. Zu dieser Zeit hatte ich keine eigene Band. Als das Album erschienen war, hatte ich große Lust darauf die Songs live zu spielen. Also rief ich ein paar alte Freunde an. Wir trafen uns und spielten ein paar Konzerte. Zur selben Zeit fing ich aber auch wieder an mit den Foo Fighters zu arbeiten. Die nächsten Jahre war ich damit sehr beschäftigt und hatte keine Zeit, um mich um The Dead Peasants zu kümmern. Danach habe ich dieselben Jungs wieder angerufen, um ein bisschen Honky Tonk-Zeug zu machen. Einige von ihnen sind wirklich richtig alte Freunde, andere hatte ich erst vor kurzem kennengelernt. Irgendwann fingen wir dann mit der Arbeit an einem neuen Album an, als uns plötzlich unser Schlagzeuger verließ. Ich rief meinen alten Kumpel Mitch (Marine, Anmerkung der Redaktion) an, der ein großartiger Schlagzeuger ist. Ich fragte ihn, ob er jemanden kennt, der einspringen könnte und er sagte: Ich mache es selbst. Ich hatte das überhaupt nicht erwartet, weil er immer sehr beschäftigt ist. Deshalb übernimmt auf den Konzerten auch Milo Tedesco seinen Part. Mein Kumpel Marty Rifkin spielt auf dem Album die Pedal Steel. Die Band ist also eine Mischung aus alten und neuen Freunden, zusammen mit meinen besten Freunden Luke (Tierney an der Gitarre, Anm.d.Red.) und Jeff (Gross am Bass, Anm.d.Red.). Wir hatten also ein paar richtige Countryjungs dabei, die uns beibrachten wie es geht.
In Deutschland erscheint „All Hat And No Cattle“ am 2. August, also kommenden Freitag. Steckt hinter dem Titel irgendeine tiefere Bedeutung?
Chris Shiflett: Ich habe diesen Satz mal irgendwo gehört und er hat mir gefallen. Er klingt irgendwie nach einem Haufen Scheiße (lacht). Alles Hüte aber keine Rinder. Das ist was für Poser. Unser Album enthält fast nur Coversongs, also sind wir auch eine Art Poser. Deshalb ergab der Satz als Albumtitel Sinn. Er ist ironisch gemeint.
Ich konnte mir das Album schon anhören. Normalerweise ist dieses Americana-Zeug nicht unbedingt die Art von Musik, die ich mag. Aber diese zehn Songs machen richtig viel Spaß. Welche Kriterien hast du bei der Auswahl der Coversongs angelegt? Ausgenommen natürlich „A Woman Like You“, das du selbst geschrieben hast.
Chris Shiflett: Eigentlich hatte ich die Idee mit The Dead Peasants für eine Weile als Honky Tonk-Coverband weiterzumachen. Ich bin mit Country-Musik aufgewachsen und ich liebe sie seit langem. Ich dachte es würde Spaß machen die alten Stücke von 1950 oder 1960 zu spielen. Also haben wir dreißig oder vierzig Songs gelernt und damit ein paar Konzerte gegeben. Als wir dann die für das Album auswählen mussten, war das Kriterium einfach, welche Songs uns live am meisten Spaß bereitet hatten. Ich begann „A Woman Like You“ zu schreiben und spürte, dass er vom Gefühl her perfekt zu den übrigen Coversongs passen würde. Ich wollte zumindest einen Song auf dem Album haben, den ich selbst geschrieben hatte.
Wie du schon sagtest sind neun der Songs auf „All Hat And No Cattle“ Coversongs. Auf eurem ersten Album von 2010 gab es nur einen Coversong von insgesamt neun. Also quasi genau anders herum. Was können wir als nächstes erwarten?
Chris Shiflett: Das nächste Album wird definitiv nur eigene Songs enthalten. Ich habe schon einige Ideen im Kopf, aber ich habe keine Ahnung wann wir dafür Zeit finden. Im Moment arbeiten wir an einem neuen Foo Fighters-Album und damit werde ich erstmal eine Zeitlang beschäftigt sein. Ich hoffe aber, dass es nicht wieder drei Jahre bis zum nächsten Dead Peasants-Album dauert. Vielleicht diesmal nur ein Jahr. Ich will es am Laufen halten. Mal abwarten.
Ich habe gelesen, dass ihr „All Hat And No Cattle“ komplett live zusammen in einem Raum eingespielt habt. Diese Aufnahmeweise ist selten geworden. Die meisten Bands benutzen heutzutage Overdubs und all dieses Zeugs. Magst du die Art aufzunehmen so wie ihr es getan habt besonders?
Chris Shiflett: Ich mochte sie definitiv bei diesem Album. Weißt du, die ursprüngliche Idee war ja sogar ein Live-Album in irgendeinem Club aufzunehmen. Das erwies sich aber als zu schwierig.
Weil?
Chris Shiflett: Einfach von der technischen Seite her. Du musst dafür eine Menge Kram aufbauen. Und du hast nur einen Versuch um es gut hinzukriegen. Wenn es nicht klappt bist du im Arsch (lacht). Außerdem haben wir kein Budget und es wäre einfach zu teuer geworden. Aber ich habe ja noch das Foo Fighters-Studio (Studio 606 in Los Angeles, Anm.d.Red.). Wenn wir da nicht gerade mit den Foo Fighters arbeiten, benutzen wir das Studio auch für unsere anderen Bands. Und in diesem Studio gibt es einen schönen riesengroßen Raum. Also entschied ich mich das Live-Album dort zu machen. Ich habe noch nie ein Album auf diese Weise aufgenommen. Natürlich habe ich so schon Demos aufgenommen, aber es herrscht eine andere Energie. Wir versuchten es nicht zu übertreiben, sondern es locker anzugehen. Nicht nach dem Motto: Habe ich das perfekt gespielt? Es ging mehr um das Feeling insgesamt. Das war sehr cool. Wir haben mit diesen Songs vorher ein paar Live-Shows gespielt. Normalerweise gehst du ins Studio, lernst die Songs, nimmst sie auf, aber du spielst sie vorher nicht live, um zu sehen was sie bedeuten. Songs verändern sich, wenn man sie live spielt. Es war gut, dass wir sie live gespielt haben bevor wir sie aufnahmen. Ich würde es gerne nochmal auf unsere Art machen.
Ist diese Art aufzunehmen nicht auch ein Zeichen von großem Vertrauen innerhalb einer Band?
Chris Shiflett: Du musst natürlich auch gut vorbereitet sein. Du musst dich sicher fühlen. Wir hätten das nicht zwei Wochen nachdem wir die Songs gelernt hatten machen können. Wir haben das Album sechs oder acht Monate später aufgenommen und nachdem wir die Songs bereits einige Male live gespielt hatten. Übrigens hatten wir das Album schon vor etwa einem Jahr im Sommer komplett mit unserem alten Schlagzeuger eingespielt. Als wir fertig waren habe ich mit ihm telefoniert und er hat mir mitgeteilt, dass er die Band verlässt. Und ich dachte: Scheiße, jetzt habe ich hier ein fertiges Album mit diesem Typen drauf (lacht). Wie gesagt rief ich daraufhin Mitch an und er spielte ein Konzert mit uns. Ich sagte mir: Verdammt, das ist so viel besser als mit dem alten Schlagzeuger. Das ist die Platte, die wir machen sollten. Also haben wir das Album nochmal neu mit Mitch aufgenommen und er spielte eine wichtige Rolle in Sachen Produktion und Dynamik. Er ist ein enorm erfahrener Country-Veteran. Wir waren nur ein Haufen Jungs, die mit Rock’n’Roll aufgewachsen waren und versuchten ihre Version von Country zu spielen. Er war es, der den wahren Kern des Originals verteidigt hat. Und wir durften dabei sein und unseren Senf dazugeben (beugt sich vor und macht ein Geräusch, das sich wie Kotzen anhört). Er hat uns wirklich enorm weitergebracht.
Hört sich gut an. Du warst mit The Dead Peasants auf Tour und in diesem Sommer stehen erneut einige Konzerte an, richtig?
Chris Shiflett: Ja, wir spielen diese Woche einige Promo-Gigs und nächste Woche ein paar Konzerte an der Westküste.
Gibt es eine Chance euch irgendwann auch mal in Europa live zu sehen?
Chris Shiflett: Ja, auf jeden Fall. Wir haben einen Booking Agenten, der in Europa ein paar Locations für uns finden soll. Ich würde gerne einige der Sommerfestivals spielen. Aber es ist nicht einfach, denn niemand weiß wer wir sind. Wir bedeuten nichts. Deshalb zögern auch die Veranstalter. Und so eine Tour ist ja auch nicht ganz billig. Wenn ich ein neues Konzert auf unserer Facebook-Seite ankündige heißt es sofort: Wann kommt ihr nach Brasilien? Wann kommt ihr nach Australien? An mir soll es nicht liegen, ich gehe nach Europa und auch sonst überall hin. Aber das ist mein Wunsch und auf der anderen Seite steht die Realität, wie die Industrie arbeitet. Hoffentlich kommen wir an den Punkt, an dem wir auch Konzerte in Europa machen können. Vielleicht als Support für jemand anderen. Das wäre ideal. Ich bin sicher, dass es klappt, aber du musst noch ein wenig Geduld haben.
Ich kann warten. Dein Gesang auf dem Album erinnert mich übrigens ein wenig an Johnny Cash.
Chris Shiflett: Oh, vielen Dank (grinst).
Warum hast du dich dafür entschieden zu singen? Oder wollte niemand anders aus der Band den Job haben?
Chris Shiflett (lacht): Ich fühle mich in dieser Musik einfach sehr wohl und ganz besonders mit dem Gesang. Obwohl, wenn ich mir die Platte jetzt anhöre, dann würde ich den Gesang gerne nochmal machen, weil ich glaube, dass ich heute besser singe. Es war ein Lernprozeß, weil diese Musik ganz anders ist als Rockmusik. Ich bin kein begnadeter Sänger und in der Countrymusik hängt sehr viel vom Gesang ab. Also musste ich härter daran arbeiten als in der Vergangenheit. Bei Jackson United war das eher Shouting. Es hat Spaß gemacht, aber es ist definitiv anders.
Hat Dave (Grohl, Anm.d.Red.) dir keine Tipps in Sachen Gesang gegeben?
Chris Shiflett: Nein, er gab mir keinen einzigen Tipp (lacht). Er hat bloß gesagt: Schreib einfach eine Handvoll Songs und es wird großartig.
Wenn man so wie du professioneller Musiker ist, dessen Tage vermutlich voll sind mit dem Schreiben von Songs, dem Aufnehmen von Songs, um diese dann auf Tour live zu spielen, hört man da privat überhaupt noch Musik?
Chris Shiflett: Das ist eine lustige Frage, weil ich zuhause tatsächlich kaum Musik höre. Ich habe gar keine Stereoanlage. Ich höre Musik auf meinem iPhone oder im Auto. Die meiste Musik höre ich beim Joggen und im Auto. In Los Angeles verbringst du verdammt viel Zeit im Auto. Vor ein paar Monaten habe ich meinen Kindern ein kleines Turntable gekauft, meine alten Platten wieder rausgekramt und noch ein paar bei ebay gekauft. Als ich ein Kind war, da haben wir Musik noch aktiv gehört. Verstehst du? Wir haben eine Platte aufgelegt und es uns auf dem Bett gemütlich gemacht. Ungefähr so (pfeift und lehnt sich zurück). Wir haben der Musik zugehört. Heute läuft Musik im Hintergrund während du irgend etwas anderes machst. Manchmal wünsche ich mir, dass ich mehr Zeit hätte um Musik wirklich zu hören.
Ich erinnere mich auch noch an die Zeiten, als es noch keine CDs oder iPods gab. Man saß stundenlang vor dem Radio und hat versucht seine Lieblingssongs auf Kassette aufzunehmen. Und wehe der Sprecher quatschte in das Ende des Songs. Dann war alles umsonst.
Chris Shiflett: Ja, da wirst du verrückt. Platten als Kunstform sind praktisch tot. Heutzutage legt kein Mensch mehr eine Platte auf und hört sie sich vom ersten Song bis zum Ende an. Ich tue das nicht, meine Kinder nicht und auch sonst niemand. Ich hatte als Kind einen Walkman für Kassetten. So etwas ähnliches wie ein iPod nur achtmal so groß (lacht). Ich hatte immer Angst um meine Batterien. Deshalb habe ich nie vor- oder zurückgespult. Niemals. Ich habe die Kassette immer von Anfang bis Ende gehört, umgedreht und dann wieder von Anfang bis Ende gehört. Es war die einzige Möglichkeit um die Batterien zu schonen. Es ist erschreckend, dass den Leuten eine solche Erfahrung heute fehlt.
Letzte Frage: Wenn du den Rest deines Lebens auf einer einsamen Insel verbringen müsstest…
(lacht)
Du kennst die Frage schon?
Chris Shiflett: Ja.
Okay, also du musst den Rest deiner Tage auf einer einsamen Insel verbringen. Welche fünf Platten würdest du mitnehmen?
Chris Shiflett: Da muss ich schummeln. Erstmal den kompletten Backkatalog der Beatles. Ich liebe „Beatles For Sale“. Ich würde „London Calling“ von The Clash mitnehmen. Dann noch… (überlegt) „Destroyer“ von Kiss. Und „24 Hour Revenge Therapy“ von Jawbreaker. Und zuletzt „Suffer“ von Bad Religion. Oh, da ist gar kein Countryalbum dabei. Ich würde das Boxset von Buck Owens in meiner Tasche verstecken (lacht). Das ist echt schwierig. Aber wahrscheinlich würdest du auf der Insel selbst eine beschissene Tonne voll Songs schreiben, weil dir so verdammt langweilig wäre.
Trotzdem eine sehr gute Wahl. Okay, das war’s.
Chris Shiflett: Wunderbar. Das war einfach. Und wir hatten keine Probleme mit der Skype-Verbindung (dreht sich um, winkt zur Terrassentür hinaus und ruft: Macht’s gut Jungs, habt viel Spaß). Sie fahren heute in ein Sommercamp. Und keiner sagt mir auf Wiedersehen (lacht). Meine Kinder glauben sowieso, dass ich den seltsamsten Beruf der Welt habe. Heute haben sie mich gefragt, warum ich mich mit jemandem in meinem Computer unterhalte. Ich habe vor kurzem einen Podcast gestartet, in dem ich selbst Interviews führe. Diese Art von Interviews sind schwierig. Dabei habe ich auch ein Skype-Interview mit John Doe von „X“ gemacht. Er lebt im Norden und ist ein ganz ganz großer Held für mich. Mein verdammter Computer hat dabei dreimal die Verbindung unterbrochen und das ganze Interview ruiniert.
Da hatten wir mehr Glück. Ich danke dir vielmals für das Gespräch!
Musicheadquarter bedankt sich ebenso bei Thomas Dreux von SideOneDummy Records und Torsten Schlimbach von Dream Out Loud für ihre Unterstützung bei der Vermittlung dieses Interviews!
Chris Shiflett is absolutely well-known as guitarrist of the Foo Fighters. That the 42-year old has also a hidden preference to Country, Rockabilly and Americana should be notably since the debut album of Chris Shiflett & The Dead Peasants from 2010. On August, 2nd, 2013 their second album „All Hat And No Cattle“ (click here to read our review) was released, in which Chris Shiflett not only plays the guitar but also does all of the vocals.
Thomas Kröll, chief editor of Musicheadquarter, had a date with Chris Shiflett by Skype on a very early morning in Los Angeles. Of course they talked about The Dead Peasants and the new album but also about cassettes and old records, breakfast habits and missing hints by Dave Grohl (German Version available here).
Hi Chris. First of all thank you for your time. Where are you at the moment?
Chris Shiflett: I’m here at home in Los Angeles. I just woke up a little while ago.
Oh yes, I think it’s very early in Los Angeles. About 8:30am, right?
Chris Shiflett: Right, but we have three little boys so we are always up at this time.
So you had breakfast already.
Chris Shiflett: Yes, a little bit. A little coffee and a little breakfast. Wait, here you can see my breakfast (shows an empty bowl).
That looks good. Let’s talk about The Dead Peasants. This is your second project after Jackson United. Who are the members of the band and how did you come together?
Chris Shiflett: Well, you know I made a Dead Peasants record in 2010. At this time I didn’t have a band. When I got that record done and put it out I wanted to do some shows. So I called some old friends and we got together and did a little bit of touring for that record. Right about the time I put that record out I started working with Foo Fighters again. The next couple of years were busy and I wasn’t able to do that Dead Peasants stuff. When we started coming together to do that Honky Tonk thing I just called all the same guys. Some of them are my really good old friends and some of them were newer friends. We started to make this record and then our drummer decided to quit the band. I asked my buddy Mitch (Marine, edited by author) who is a great drummer if he knew anybody. And he actually said: Oh, I’ll do it. I didn’t expect that. He is a busy guy. He did the record with us, which is great. He hasn’t doing many of the live shows. For that we have Milo Tedesco who is playing with us now. That’s pretty much the band. My buddy Marty Rifkin plays Pedal Steel with us. The band is sort of a mixture of guys I grew up playing music with as my buddy Luke (Tierney on guitar, edited by author), my buddy Jeff (Gross on bass, edited by author) and then some newer friends. We have a couple of real country guys in it that teaches us how to do it.
The record will be released in germany on August 2nd, which is next friday. It’s called „All Hat And No Cattle”. Is there a message behind the title?
Chris Shiflett: I don’t remember where I heard that phrase. I just liked it. It means like your a kind of full of shit (laughs). All Hat and no Cattle. It’s like you’re a poser. I liked that phrase and I wrote it down to use that for something. When we decided to do this record it’s mostly coversongs. So it seems to make sense. It’s tongue-in-cheek, you know.
I had the opportunity to listen to the album yet. Normally this Americana influenced stuff is not my special sort of music but these ten songs really make a lot of fun. Which criteria did you establish before choosing these ten songs except „A Woman Like You” that you wrote yourself?
Chris Shiflett: I had the idea of becoming a honky tonk cover band for a while. I grew up playing country music and I’m a fan of country music for a long time. So I thought it would be fun for us playing that kind of country, I personally enjoy. Which is that 1950s, 1960s era. So we learned about thirty or forty songs. We started to do a lot of shows with it. And when it came time to record them, the criteria were basically what songs are the most fun to play live. We wind up writing that song „A Woman Like You” and I felt that it fits with the spirit of the other songs. I wanted at least one song on it that I wrote.
As you said nine of the songs are cover songs. On your first record with The Dead Peasants from 2010 there was only one cover song of nine in total. The other way around. What can we expect next?
Chris Shiflett: We are definitively doing a record of originals. I’m not sure when we’re gonna get to that. I’ve got a bunch of new songs but we just started working on the new Foo Fighters record. So I’m not sure when we get the next Dead Peasants record out. Hopefully it won’t be three years again. Maybe a year, I wanna keep it up and running. We’ll see.
I’ve read that you recorded „All Hat And No Cattle” live and all together in one room. This kind of working became very rare nowadays. A lot of bands use overdubs and stuff like that. Do you especially like this sort of recording and if so, why?
Chris Shiflett: I definitively liked it for that record. My initial thought was to record a live album in a club somewhere. But it seemed to be too difficult to do that.
Why is that?
Chris Shiflett: From the technical side of things, you gonna have a lot of set up and then you have only one shot to do it. If it wasn’t good you’re fucked (laughs). We of course don’t have any kind of budget and this kind of stuff is expensive. But I have the Foo Fighters studio (Studio 606 in Los Angeles, edited by author). When the Foo Fighters aren’t working, all of us go in and record with our other bands. We got this big beautiful room there. So I decided let’s basically make a live album here. I never made a record like that. I made some demo recordings and stuff like that. But it’s a different energy. We didn’t nitpick everything as much. We tended to keep it looser and not sitting there playing a solo track: Oh did I play that perfect? It was more about the overall vibe of it. That was great. I wanna do that again. It was pretty cool. We did a bunch of shows with these songs. Usually when you make a record you go into the studio, you learn the songs and you record them. But you never play them live first to see what they mean. Songs of all they change when you play them live. It was good that we got to do that before we recorded.
Isn’t that kind of working also a sign for a strong belief between you and the other band members?
Chris Shiflett: You have to be rehearsed. You have to be comfortable. We couldn’t have done it two weeks after learning the songs. We had to do it six or eight months after learning the songs and doing them live. And then actually having Mitch come in. We recorded a whole version of this record with our old drummer last summer. At the end of recording all the basic tracks, me and the drummer had a phoning out and he quit. And I thought: Fuck, I have this whole record with this guy on it (laughs). Then I called my friend Mitch and he wanted to play with us. And we did one show and I said: That is so much fucking better than it was with our other drummer. This is the record we got to make. And it was great because he played a huge role in the production and in the dynamic. He’s a really seasoned country veteran. He helped us a lot. Here’s a bunch of guys that grew up listening to Rock’n’Roll doing their sort of version of Country. At least he was the guy that keeps the truth to the original thing and we could all come in on top of it (makes a funny noise that sounds like a puke and laughs). He really helped us a lot.
Sounds good. You were on tour with the Dead Peasants and I think you will be on tour this summer again, right?
Chris Shiflett: Yes we do a bunch of shows in stores this week and then we have a run of dates down the west coast next week.
Is there any chance to see you in Europe one time?
Chris Shiflett: Yeah, definitively. I’m talking to our booking agent over there for months to find us some shows. I would like to get there for some summer festivals. But it’s a tough thing because nobody knows who we are. Promoters don’t necessarily wanna pay because we don’t mean anything. And then it becomes very expensive. Every time I put up a new date on our facebook page all the replies are like: When do you come to Brazil? When do you come to Australia? It’s not up to me. I go all over Europe. I go everywhere. But this is our desire to do that and then there is the reality how the industry works. Hopefully we come to the point where we can do some shows in Europe. Maybe someone gives us a support slot on a tour. That would really be ideal. It’ll happen for sure. We have to wait for some open arms.
I can wait. By the way, your vocals on the record remind me a little bit of Johnny Cash.
Chris Shiflett: Oh, thank you (grins).
Why did you decide to sing or did nobody else want to do this job?
Chris Shiflett (laughs): It’s funny. I feel so much more comfortable with this style of music and especially with the vocals. When I hear the record I wish I could re-do all the vocals now because now I feel I could sing them better. There’s been a learning curve there because it’s so different than Rock. And I’m not like a great singer. With Country it’s all about the vocal. So I had to work a lot harder than I did in the past when I made some stuff with Jackson United. This was a little more like shouting. It’s fun but it’s definitively different.
And did Dave (Grohl, edited by author) give you any advice for the vocals?
Chris Shiflett: No he didn’t gave me any advice (laughs). He just said: Write a couple of songs and it’ll be great.
If you are an artist like you, a musician, your days are probably full of writing songs, recording songs and then beeing on tour to play them live. Do you still listen to music at home?
Chris Shiflett: That’s a funny question because I actually don’t listen to music at home much. I don’t have a stereo at home. Cause I listen to music on my iPhone or I listen in the car. I’m listening to most of music when I’m jogging and when I’m in my car. And in L.A. you’re in your car a lot. But I bought a little turntable for my kids a few months ago. I went to hear my old records and bought a bunch of old records at ebay. That has been a lot of fun. When I was a kid, listening to music was like an activity in itself. Just put on a record and sit there like this (starts to whistle and leans backwards). Lay on my bed and just listen to music. That was the thing that I did. Now listening to music is something in the background while you’re doing something else. I wish I had more time to just casually listen to it.
I remember these times with no CDs or iPods very well. We sat in front of the radio with our cassette recorder for hours and tried to tape the songs from the radio. And sometimes the presenter started talking before the song was finished. That was horrible.
Chris Shiflett: It drives you crazy. Nowadays records as a kind of art form are kind of dead. Nobody puts a record on at song one and lets it play till the end. I don’t do it, my kids don’t do it, nobody does it. But when I was a kid I had a walkman and cassettes. It’s like an iPod just eight times bigger (laughs). I was always in worry about running out of my batteries. I would never fast forward or rewind it. Never. So I just listened to it from start to finish, flip the thing over and go start to finish. That was the only way cause I was so terrified I was gonna run out the batteries. It’s abandoned that people don’t experience that now.
Last question: If you would have to live on a lonely island for the rest of your days…
(laughs)
You already know this question?
Chris Shiflett: Yes.
Okay then, which five records would you take with you?
Chris Shiflett: There are some of them. I would take the whole Beatles catalogue. I probably take „Beatles For Sale“ which I love. I would take „London Calling“ by The Clash. I would take… (considers) „Destroyer“ by Kiss and „24 Hour Revenge Therapy“ by Jawbreaker. And I would take Bad Religion’s „Suffer“. Hey, but there isn’t any country. So I would sneak Buck Owens boxset in my bag (laughs). But maybe you just write a shit ton of songs because you’ll be so bored.
Very good choice. That’s it.
Chris Shiflett: Alright. That was easy. And we didn’t have any skype problems (turns around to the terrace door and calls: Bye guys. Have a funny camp). They go in a summer camp today. And nobody says goodbye to me (laughs). My kids think I have the weirdest job in the world. Today they asked me: Why are you talking to somebody on your computer? I started interviewing a bunch of people and I cut off the interviews for some different podcasts. The art of the interview is hard. But I also used skype to do an interview with John Doe from X. He’s a huge, huge hero of mine and he lives in the north. My fucking computer dropped the call for three times ruined the whole interview. It just killed the flow.
So we are real lucky men. Thank you very much!
Musicheadquarter also takes a call to Thomas Dreux from SideOneDummy Records and Torsten Schlimbach from Dream Out Loud, who made this interview possible.