K.I.Z. – Fotos aus Köln 2015
Hier findet ihr unsere Fotos vom K.I.Z. Konzert am 15. November 2015 im Palladium in Köln.
Hier findet ihr unsere Fotos vom K.I.Z. Konzert am 15. November 2015 im Palladium in Köln.
Als Kinderliedermacher ist Rolf Zuckowski eine feste Institution im deutschsprachigen Raum. Seit vier Jahrzehnten schreibt er aber ebenso immer wieder Lieder und Texte für Erwachsene. Im Jahr 2002 gab es dann erstmals Abendkonzerte für ein erwachsenes Publikum. Aus den Mitschnitten zweier solcher Konzerte in der legendären Balver Höhle wählte Zuckowski nun 18 Titel für sein Album „Einmal Leben“.
Neben einer siebenköpfigen Band wurde Zuckowski bei diesen Konzerten von seiner Tochter Anuschka und drei weiteren Sängern unterstützt, die bereits als Kinder mit ihm gesungen haben. Gemeinsam bestreiten sie den mehrstimmigen Opener „Wir Optimisten“ und das schwungvolle „Dann traut euch“, übernehmen oft den Harmoniegesang im Hintergrund, dürfen aber auch jeweils solistisch ans Mikro. Andreas singt mit „Little Darling“ eines der wenigen englischsprachigen Lieder Zuckowskis, „Mit dem Mikro in der Hand“ wird von Lucie interpretiert, und Nicola überzeugt mit der Ballade „Dein kleines Leben“.
Dass es sich um Live-Mitschnitte handelt, ist nur am schnell wieder ausgeblendeten Applaus zu erkennen. Die Ansagen wurden komplett herausgeschnitten, was ich etwas schade finde, da ich gerne etwas zu den einzelnen Liedern erfahren hätte. So müssen sie für sich sprechen und können mich nicht immer überzeugen. Die musikalische Qualität mancher Songs kann nicht mit den schönen inhaltlichen Aussagen mithalten, und so wirken beispielsweise „Kinder werden groß“, „Achterbahn“ oder „Birds of Paradise“ ziemlich kitschig.
Es gibt aber auch ein paar richtige Perlen. Dazu gehören zwei Lieder aus dem ersten Tabaluga-Musical, zu denen Rolf Zuckowski die Texte schrieb: „Nessaja“ wird ganz zauberhaft von Anuschka interpretiert, nur von Piano und Saxophon begleitet, und „Der Baum des Lebens“ singt Rolf selbst ganz alleine. Sehr eindrücklich ist auch das atmosphärisch arrangierte „Kinder (Sind so kleine Hände)“ von Bettina Wegner, das heute noch genauso relevant ist, wie zu seiner Entstehungszeit vor fast vierzig Jahren.
„Einmal Leben“ ist sicher eine nette Ergänzung der persönlichen Zuckowski-Sammlung für alle, die seine Lieder schon als Kinder hörten und heute selbst Eltern sind. Ich gewinne allerdings durch dieses Album einmal mehr den Eindruck, dass der große Liedermacher in den letzten Jahren nur noch sein musikalisches Erbe verwaltet und vermarktet, aber nichts wirklich Neues mehr erschafft.
Die Fantastischen Vier gibt es seit 1989. Die Band hat neun Studioalben eingespielt, vier Konzert- und zwei MTV-Unplugged-Alben aufgenommen und ein gefeiertes „Heimspiel“ vor 65.000 Zuschauern in Stuttgart gegeben. Sie haben das erste Live- Konzert in 3D auf rund 100 Kinoleinwände übertragen. Sie sind zu viert, wie alle großen Bands der Pophistorie, und sie sind von Album zu Album besser, interessanter, relevanter und künstlerischer geworden.
Es war 1992 als die Fanta 5 mit „Die da!?!“ auf der Bildfläche erschienen sind. Und es gelang ihnen, HipHop-Deutschland im Sturm zu erobern. Mit deutschen Texten. Das war ein Novum und anfangs hat kaum einer an die Band aus Stuttgart geglaubt. Es hätte ja auch eine Eintagsfliege sein können – doch das Quartett entwickelte sich zum Dauerbrenner.
25 Jahre später ist klar, dass das Strohfeuer zum Steppenbrand wurde. Die Medienpräsenz der Protagonisten ist groß wie nie. Kaum jemand prägte die deutsche Musiklandschaft in den letzten Jahrzehnten so nachhaltig wie And.Ypilson, Thomas D., Smudo und Michi Beck.
„Vier und Jetzt“ fasst erstmals das komplette Schaffen der Band aus 26 Jahren zusammen und beinhaltet die neue Single „Name drauf“. Die Tracks sind in chronologischer Reihenfolge drauf gepackt, sodass man die Entwicklung nochmal Revue passieren lassen kann. „Jetzt passt auf“, „Die da!?!“ und „Zu geil für diese Welt“ machen den Anfang. Der Bogen schlägt zu „Was geht“ und „Sie ist weg“. Auch das legendäre „Krieger“ ist vertreten. „Populär“, „Mit freundlichen Grüßen“ und „Troy“ – da macht man sich erst bewusst, dass die Fantas nie eine Durststrecke hatten. Im Duett mit Grönemeyer gibt es „Einfach“ sein und der Track „25“ führt in die Gegenwart.
Die Zusammenstellung ist vollgepackt mit 14 Hit-Singles, 3 Album-Tracks, die längst ins Fan-Lieblingsrepertoire gewandert sind und dem frisch verfassten und mit dem Schweizer Soul & Funk-Star Seven aufgenommene „Name drauf“. Anstatt eines Videos zur Single gibt es gleich 05 Clips zur neuen Single „Name drauf“. Wir haben Platz genug nach unten – also bekommt ihr sie hier alle:
Seht hier unsere Unheilig Fotos aus der Arena Trier vom 13.11.2015
Unheilig und ihr Graf haben noch einiges vor, bevor am 10.09.2016 endgültig der Abschied ansteht. Während unter dem Banner „Zeit zu gehen“ die große Abschiedstournee quer durch Deutschland führt, liefert eine neue Produktion völlig unerwartet ungetrübten Grund zur Begeisterung bei den Fans: Es wird nämlich in Kürze ein MTV unplugged nach dem Motto „Unter Dampf – ohne Strom“ geben. Zunächst allerdings verabschiedet man sich von den Fans. Mittels einer Hallentournee, die bis Anfang 2016 andauert, anschließend mit einer Vielzahl von Open Airs, wobei das definitiv letzte Konzert dann am 10. September im RheinEnergieStadion Köln stattfindet.
Der Abschied von Trier sorgte für einen hohen Besucheransturm, der sich aber dadurch entzerrte, dass schon um 17 Uhr Einlass war und zwei Vorbands den Weg bereiteten. Da war zunächst das Songwriter-Duo Be One aus dem Münsterland. David Ray spielte poppige Hymnen auf der Akustik-Gitarre, die von Amiens am DJ-Mischpult mit elektronischen Akzenten versehen wurden.
Es folgten die Deutschrocker Bollmer aus Berlin. Im Mittelpunkt des Quartetts stand Frontmann Peter Bolmer, gesäumt von zwei hübschen Gitarristinnen und einem Schlagwerker im Hintergrund. Man bot rauen, erdigen Rock in deutscher Sprache. So verging die Zeit bis Unheilig wie im Flug und schon um 20 Uhr konnte eine Stimme aus dem Off Unheilig ankündigen.
Spätestens seit Erscheinen des 2008er Albums „Puppenspiel“ sind Unheilig eine feste Größe im Genre elektronischer Musik. Mitstreiter Henning Verlage an Computer und Keyboards sorgt für tanzbare Rhythmen, während Gitarrist Christoph Termühlen zumindest ansatzweise ein Band-Feeling aufkommen lässt. Der Vergleich zu Rammstein wird immer wieder gerne herangezogen. Sicher ist auch was dran, denn die rohe, düstere Stimmung, die die Songs vermitteln, und der bisweilen bedrohliche Synthiesound erinnern tatsächlich an die Neue Deutsche Härte der Berliner – allerdings singt der Graf viel feiner und sonorer als Till Lindemann und muss sich nicht hinter künstlichen Effekten verstecken.
Zum Opener „Der Gipfel“ überließ der Graf die Bühne aber ganz den Mitstreitern und sang aus dem Hintergrund. Erst danach stürmte er mit unbändiger Energie das Geschehen und war bereits nach zwei Songs komplett durchgeschwitzt. Ständig in Bewegung – so kennt man den Frontmann. Zwei Damen aus dem Publikum reichten ihm schon früh ein Handtuch, mit dem er sich ausgiebig den Schweiß abwischte, bevor er es zurück gab und das Einpacken in eine extra mitgebrachte Plastiktüte erstaunt kommentierte.
Schon als zweiten Song gab es den harten Kracher „Hinunter bis auf Eins“. Keiner sollte vergessen, dass Unheilig nicht immer den heutigen Wohlfühl-Pop geschrieben haben. Die aktuellen Konzerte sind eine Zeitreise, bei denen auch Songs aus der Wave- und Gothic-Ära ihren Platz haben. Man musste aber bemerken, dass anwesende Vertreter dieser Szene absoluten Seltenheitswert hatten.
Das Bühnenbild war dem Albumcover von „Gipfelstürmer“ angepasst und kam ohne viel Schnickschnack daher. Das Licht nicht schrill sondern in dezenten, warmen Tönen gehalten. Eine LCD-Leinwand als einziges Effekt-Spielzeug. Dreh- und Angelpunkt des Konzerts blieb der Graf als mystische Gestalt, mit unverkennbarer Stimme – manchmal mehr erzählend als singend. Der Protagonist war mit unbändiger Energie unterwegs und verausgabte sich auf der Bühne. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich dem Herrn mit weißem Hemd und schwarzer Krawatte diese leidenschaftliche Performance bis zur Erschöpfung nicht zugetraut hätte. Allerdings hatte seine Omnipräsenz zur Folge, dass die Band das komplette Konzert über im Hintergrund blieb.
Einzig zu „An deiner Seite“ gab es eine Performance nur zu Piano-Begleitung. Vielleicht ein Vorgeschmack auf das unplugged-Album? Weitere ruhige Stellen boten die eingespielten Videos zwischen den Songs, die den Grafen mit seinem Erinnerungskoffer inmitten weiträumiger Landschaften zeigten. Zeit für Melancholie boten viele der Stücke.
Zum Schluss wurde es mit „Maschine“ und „Abwärts“ nochmal donnernd laut, bevor die Abschiedssongs im Zugabenblock kamen: „Große Freiheit“, „Geboren um zu leben“, Zeit zu gehen“ – da konnte man schon mal heimlich ein Tränchen weg wischen. Der Graf verabschiedete sich dann auch mit bewegenden Worten von Trier. Das Ende einer musikalischen Ära.
Hier findet ihr unsere Fotos von Deep Purple am 13. November 2015 in der König-Pilsener-Arena in Oberhausen.
Hier findet ihr unsere Fotos von Rival Sons am 13. November 2015 in der König-Pilsener-Arena in Oberhausen.
Zum denkwürdigen Termin 09-09-09 erschien im September vor sechs Jahren der komplette Backkatalog regulärer Studioaufnahmen der Beatles in remasterter Form auf CD. Vier Jahre lang hatten die Tontechniker dafür in den Londoner Abbey Road Studios akribisch restauriert, digitalisiert und optimiert. Das Ergebnis konnte sich hören lassen. Die neue Album-Kollektion enthielt alle zwölf Beatles-Alben der Jahre 1963 bis 1970, von „Please, Please Me“ bis „Let It Be“ in überarbeiteten Stereo-Versionen, also auch die lang ersehnten ersten vier Alben, die es bislang offiziell nur in Mono gab. Definitiv eine Anschaffung für Hardcore-Fans und solche, die es werden wollen.
Der Durchschnittshörer wartete danach ungeduldig auf die Hit-Collection aus dem Jahr 2000 – schlicht und ergreifend „1“ betitelt – deren Veröffentlichung im neuen Soundgewand ebenfalls angekündigt war. Diese erschien 2011 und enthielt alle 27 Single-Nummer 1-Erfolge in chronologischer Reihenfolge des Aufnahmedatums von „Love Me Do“ (1962) bis „The Long And Winding Road“ (1970). Die Qualität der Remaster ist beeindruckend. Das weiß jeder, der bereits Alben der 2009er Auflage sein eigen nennt.
Das Jahr 2015 sind nun noch eine Erweiterung vor: Die weiterhin 27 Tracks umfassenden CD/DVD- und CD/BluRay-Boxen stellen jedem Song ein wunderbar restauriertes Video zur Seite, wobei alle Songs in neuen Stereo- sowie 5.1 Dolby Digital und DTS HD Surround Audio Mixen erscheinen.
Nachdem die Beatles ihre letzte Tournee gespielt hatten und es sich als unmöglich erwies, rund um die Welt zu reisen, um neue Veröffentlichungen zu promoten, nutzte die Band zunehmend das Medium so genannter „Minispielfilme“. Diese wegweisenden Promotionfilme und Videos haben einen wesentlichen Einfluss gehabt auf die Art und Weise, wie wir heutzutage Musik visuell wahrnehmen. Das liegt auch daran, dass die Beatles mit derselben Leichtigkeit und demselben innovativen Geist an die Filmarbeiten herangingen wie an ihre Aufnahmen im Studio, dabei neue kreative Möglichkeiten ausprobierten und eine geradezu ansteckende Freude entwickelten. Diese hier präsentierten Filmarbeiten begleiten nun die 27 No.1-UK-und-US-Singles. Gehört in jede Sammlung!
Die Weihnachtszeit soll wieder Anhänger verschiedenster Musikrichtungen zufrieden stellen. Jeder mag seine Klassiker in der Version hören, die ihm am besten gefällt. Also gibt es Weihnachtsschlager, flippige Kinderversionen oder eben „A Swinging Christmas“ von Tom Gaebel.
Der fünffache Jazz-Award-Gewinner lässt stimmungsmäßig alte Zeiten aufleben: die Aufgeregtheit in den Wochen vor Weihnachten, funkelnde Lichter, wunderbare Düfte und diese spezielle Mischung aus Freude und Geborgenheit, wie man sie nur als Kind empfinden kann.
„A Swinging Christmas“ bietet große Songs in großartigen Arrangements, unvergleichlich gesungen und gewürzt mit viel Freude und ein wenig Melancholie. Damit steht Gaebel in der Tradition einer Zeit, als Sänger von Frank Sinatra bis Tom Jones aufwendig orchestrierte Alben aufnahmen, die anspruchsvoll und leicht zugleich waren. Handgemacht auf höchstem Niveau, aber immer auch mit der gewissen Lässigkeit.
Da gibt es den verspielten Kinderklassiker „Frosty The Snowman“, mit Flöte und Bassklarinette umspielt, später die Gute-Laune-Garanten „Sleigh Ride“ und „Rudolph The Rednosed Reindeer“. Für „A Jolly Winter Walk“ gibt es Verstärkung durch den Kinderchor Lucky Kids. Besonders gefallen mir aber die ruhigen Klänge von „Blue Christmas“, „I’ve Got My Love To Keep Me Warm“ und „My Kind Of Christmas“.
Das deutsche Aushängeschild im Jazz- und Swingbereich legt hier ein tiefenentspanntes Album vor, das in der Weihnachtszeit viel Freude bereiten kann. Die Interpretation der Klassiker ist gelungen, und mit „When Your Heart Is Singing“ sowie „After The Year Is Done“ beweist Gaebel zudem, dass er durchaus eigene, zukünftige Klassiker schaffen kann.
Hier findet ihr unsere Foto von dem Fettes Brot Konzert am 12. November 2015 in der Mitsubishi Electric Halle in Düsseldorf.
Marilyn Manson einer der Meister des Bühnenhorrors rockt in Köln
Als Vorband versucht sich Tüsn. Eine Drei-Mann-Gruppe aus Berlin. Deutsch-Rock mit Liedern wie Schwarzmarkt und Schuld. Sie tun ihr bestes, aber als Anheizer für den Meister der Finsternis haben sie es nicht gerade leicht. Schon auch dadurch, dass es verschiedene Musikstil-Richtungen sind und der Funken zum Publikum nicht so recht überspringen will.
Eine akademische Viertelstunden darf das Publikum gespannt warten. Doch als sich die Bühne in dichten Nebel hüllt und das rote Bühnenlicht für die rechte Stimmung sorgt, steht er da. Erst als Schattenfigur und dann in klaren Zügen.
Marilyn Manson, der Mann mit dem Künstlernamen aus Gut und Böse. Er ist schon sehr speziell, wobei ich persönlich den Eindruck habe, dass seine superexzessive Zeit vorbei ist. Er wirkte gegenüber früheren Zeiten fast seriös. Zumindest heute… bei dem berliner Konzert der Tour schnitt er sich die Hand auf und blutete einiges voll. Natürlich hat er noch immer sein Gesicht geschminkt, aber seine Haare sind kürzer und auch sieht er in seinem Anzug aus schwarzem Leder gut angezogen aus.
Mit Deep Six geht der Rockhammer los. Die Fans gehen richtig gut mit, aber wer kann schon bei einem so rhythmischen Song stillhalten. Die Stimmung ist gut, es ist tierisch warm und die Halle rockt. Als dann die Klänge zu Sweet Dreams aufkommen, singt alles mit! Ein bisschen Depeche Mode, dazu schwarze Magie und teils schwerverdauliche Texte. Aber auch richtig viel Nahrung für Headbanging und Bewegung macht das aus, was hier abgeht. Jede Menge Musik mit richtig viel Power und Dampf.
Wer als Fan mehrere Konzerte der „The Hell Not Hallelujah Tour“ besucht hat, wird aber leider kaum Überaschungen erfahren. Die Setlist ist an jedem Abend die selbe. Und auch die Pausen und Ansagen wirken so, als würde es sich jeden Abend genau gleich abspielen.
Das aber nur als Randgedanke, denn ansonsten macht das Konzert einiges her.
Süßer die Glocken nie klingen… Wir werden uns daran gewöhnen müssen für die nächsten Wochen. Doch was ist das? Alexa Feser liefert uns eine wundervolle Version mit zusätzlichen lyrischen Strophen. Ein atmosphärisches Musikstück ganz im Stil ihrer eigenen Songs, die mit solcher Leichtigkeit von alltäglichen Dingen erzählen. Ich muss sagen, allein dieser Titel ist es schon wert, sich die vierte Giraffenaffen-CD mit dem Titel „Winterzeit“ anzuhören.
Die Giraffenaffen-Reihe begeistert groß und klein schon seit der ersten Ausgabe. Die einzigartige Zusammenstellung unterhaltsamer Musik mit neu interpretierten, frischen und frechen Liedern hatte es immer in sich. Und nun gibt es auch eine Compilation zur besinnlichen Zeit.
Egal ob Chartstürmer Mark Forster, der coole Henning Wehland, die süße Annett Louissan, Multitalent Yvonne Catterfeld, Namika, die A-cappella-Band Wise Guys, die exotische Oonagh oder das Elektropo-Duo Glasperlenspiel – diese und viele weitere Künstler und Bands liefern exklusiv ihre ganz eigenen Interpretationen von Winter- und Weihnachtslieblingshits.
So haben sie neue Versionen von Klassikern wie „Leise rieselt der Schnee“, „Stille Nacht“ oder auch „Der kleine Trommler“ aufgenommen. Und selbst Marquess verlässt den Reggae-Einheitsbrei mit „Und Frieden für die Welt“. Den Titelsong zum Album („Das muss wohl der Winter sein“) steuern Glasperlenspiel mit melancholischen Anwandlungen passend bei.
Meine Highlights sind neben oben genanntem Alexa Feser-Track auch Mark Forster mit seiner Schlittenfahrt „Jingle Bells“, das getragene „Winter Wunderland“ von Yvonne Catterfeld und Newcomerin Namika, die „Rudolf, das kleine Rentier“ besingt. Nicht alles ist perfekt. „Stille Nacht“ verträgt in meinen Augen keinen Elektropop und Annett Louisan klingt diesmal zu süßlich. Alles in allem bietet das Album trotzdem einen gelungenen Ausweg aus dem Weihnachts-Allerlei.
Alle Künstler haben etwas gemeinsam: Sie lieben Kinder. Deshalb geht ein Teil der Einnahmen von Giraffenaffen an das Kinder- und Jugendwerk „Die ARCHE“ e.V., dessen Ziel es ist, Kinder von der Straße zu holen und sie wieder ins Zentrum der Gesellschaft zu stellen. Die Einrichtungen bieten tägliche Mahlzeiten, Hausaufgabenhilfe, Sport- und Musikangebote und vor allem ganz viel Aufmerksamkeit.
Allein das Setting ist genial: Anathema in der Liverpool Cathedral. Hier wird schon klar, dass man dieses Ereignis nicht nur auf CD genießen darf, sondern das visuelle Erlebnis braucht. Kein geringerer als Lasse Hoile hat den Konzertfilm geschaffen, der den Titel „A Sort Of Homecoming“ trägt. Der Däne hat bereits mit Steve Wilson, Katatonia sowie Opeth gearbeitet und deren Shows atmosphärisch perfekt eingefangen.
Nun sind Anathema an der Reihe: die ehemaligen Gothic Metaller, die sich aus den düsteren Sphären hin zu regelrechten Alternative Rockern entwickelt haben. Und dann diese Bilder vor dem sitzenden Publikum in der Kathedrale. Schwermütig beleuchtet – da lebt schon das Pathos, bevor der erste Ton erklungen ist. Der 7. März 2015 bescherte vermutlich allen Anwesenden ein einmaliges Erlebnis.
Sänger Vincent Cavanagh ist in seiner Begeisterung kaum zu bremsen: „I’m really happy that this night in particular has been preserved. As anyone from Liverpool will tell you, to be given the chance to play the Anglican Cathedral is monumental and a huge honour. The place is absolutely huge. Just look at the cover, it was like doing a gig in Erebor!“ Im Wechsel mit Sängerin Lee Douglas lässt er vor allem die aktuellen Anathema-Werke hoch leben und badet in einer Lichterflut.
Dass die Band quasi zu Hause spielt, merkt man der Stimmung sofort an. Und die entspannte und gelöste Atmosphäre überträgt sich auf die Zuschauer. Anathema beherrschen eines ganz besonders: große Emotionen verpackt in Jahrhundert-Melodien. Dafür brauchen sie kein Mega-Equipment, sondern es reichen akustische Instrumente, bisweilen eine Loop-Station und zum Teil mehrstimmiger Gesang. So funktionieren die vertrackten Songs auch in reduzierten Versionen. Großes Kino für Augen und Ohren!
Das CD/DVD-Paket bietet 100 Konzertminuten als Livekonzert auf 2 CDs und als Konzertfilm mit einigen „Behind The Scenes“-Extras.
Ich verstehe es nicht. Schon vor Jahren hieß es nach Festivals: „Wow, geh dir mal Arkells angucken. Wie gut die sind!“ Habe ich gemacht, immer und immer wieder, und ich kann das nur bestätigen. Der große Erfolg hat sich bisher aber leider noch nicht eingestellt. Hier zumindest nicht, denn in ihrer Heimat Kanada räumen Arkells immer wieder große Preise ab – dieses Jahr zum Beispiel schon zum zweiten Mal den Juno-Award als Best Group of the Year.
Aber, let’s face it, ich bin ein Fangirl. Ich gehörte zu der kleinen Gruppe Menschen, die sich über jedes Konzert der fünf in der Nähe freuen. Und ich sage kleine Gruppe, weil sie tatsächlich nicht besonders schnell zu wachsen scheint, auch wenn jeder Mensch, den ich bisher mit auf ein Arkells-Konzert genommen habe, begeistert war. Letztes Jahr haben sie das Studio 672 vollgemacht, dieses Mal scheint ein Drittel der Leute im Luxor nur da zu sein, um sich die komische Vorband anzusehen.
Arkells sind meine Boyband. Sie machen wunderbaren Pop-Rock, zu dem man leicht Zugang findet. Überhaupt wundere ich mich ständig, warum ihnen keine Schar von jungen und kurz vor der Ohnmacht stehenden Mädchen folgt. Damit sie auch nächstes Jahr wieder nach Köln kommen, hier die fünf Gründe, warum Arkells die beste Boyband der Welt sind:
1) Live: Das muss man nun mal selbst erleben. Ich habe die Arkells das erste Mal als Vorband vor ca. 20 Leuten gesehen. Und da haben sie mit der gleichen Energie und dem gleichen Enthusiasmus gespielt wie vor tausenden Menschen auf Festivals. Auch hier im Luxor haben sie wieder keine Sekunde still gestanden – was auch dazu führt, dass es ganz schwer ist, in der Dunkelheit anständige Fotos von Ihnen zu machen. Das Publikum fühlt sich mit den Arkells wohl und tanzt als wäre es Freitagnacht.
2) Talent: Arkells hüpfen aber nicht nur über die Bühne und animieren das Publikum zu Höchstleistungen – sie können auch wirklich was. In Köln sehen wir das unter anderem daran, dass Tony uns auf Zuruf ein paar Songs aus seinem Billy-Joel-Repertoire zum Besten gibt oder in der Zugabe drei der Arkells einen Song acapella mitten im Publikum singen.
3) Looks: Ich sagte Boyband, ich meinte Boyband. Die Arkells-Jungs sehen ja auch ganz lecker aus, fast wie zusammengecastet. Charming and hinreißend.
4) Social Media: Über verschiedene Social-Media-Kanäle sind sie in Kontakt mit ihren Fans, starten lustige Fotowettbewerbe und verbreiteten beim Ausstieg von einem der One-Direction-Mitglieder erfolgreich das Gerücht, dass Sänger Max dort nun einsteige. Beim Konzert im Luxor erkennen sie Fans wieder und quatschen kurz mit ihnen. Irgendwer hat Geburtstag und Kuchen dabei. Schön.
5) Erfolge: Und noch mal zum Mitschreiben: In Kanada und USA kennt man sie. Dort räumen sie nach und nach Preise ab, werden bei Youtube von Kanal zu Kanal gereicht und sind nonstop auf Tour.
Nächster Jahr haben uns Arkells ein neues Album versprochen und ich hoffe sehr, dass sie wieder nach Köln kommen. Sonst muss ich mich doch auf die Reise machen.
Hier unsere Fotogalerie von Arkells im Luxor in Köln aus dem Jahr 2015
Bring Me The Horizon haben eine unglaubliche musikalische Entwicklung durchgemacht. Dies liegt zum größten Teil daran, dass Sänger Oliver Sykes seine Stimme in den Anfangsjahren schon mehr als überstrapaziert hat. Hört man sich das 2006 erschienene Album „Count Your Blessings“ an, kann man das auch ein wenig nachvollziehen. Somit mussten sich BMTH also ändern. Mit „Sempiternal“ leiteten die fünf Engländer diese Wende ein, mit „That’s The Spirit“ vollziehen sie den endgültigen Stilwechsel. Und geben diesen im, seit Wochen ausverkauften, Kölner Palladium zum Besten.
Angekommen in Köln-Mühlheims schönster Fabrikhalle verpasst man Beartooth und beginnt den Abend somit mit dem völligen Kontrastprogramm zu dieser Band: PVRIS präsentieren ihre sphärischen Stücke und laden die 3500 Zuschauer zum träumen ein. Die Bands sind also genauso unterschiedlich wie die BMTH Alben. Nach einer halben Stunde Umbaupause ist es dann soweit.
Das Licht der Halle geht von jetzt auf gleich aus und löst ein Massenkreischen aus, welches man so nur von Boybands der 90er-Jahre gewohnt ist. Was schon nach einigen Sekunden klar wird: An der Bühnenshow wird auf dieser Tour nicht gespart. Ein Bambusmattenähnliches Gebilde steht der Band im Rücken und liefert ab jetzt 70 Minuten aufwendig programmierte Bilder und Lightshows. BMTH starten mit dem leicht episch anmutenden „Doomed“ und ziehen, besonders die ersten Reihen, gleich in ihren Bann. Nahtlos geht es weiter mit dem „Happy Song“, der ebenfalls bestens beim Kölner Publikum ankommt. Die Stimmung im Palladium, welches die größte Halle der europäischen Festland Tour ist, ist sehr gut. Es wird gesprungen was das Zeug hält und Singalongs kommen auch nicht zu kurz. Zur Mitte des Sets muss man leider einen kleinen Rückschlag hinnehmen: „Chelsea Smile“ kann diesmal leider nicht überzeugen, da Sykes die Hälfte des Songs das Publikum singen lässt und die Stellen die er selbst übernimmt ohne jeglichen Druck im Shouting darbietet. Sehr schade, da dieser Song immer ein Klassiker war den man gerne gehört hat. Schon wesentlich mehr überzeugen kann da die Singleauskopplung „Throne“, welche Sykes in den gesanglichen Teilen doch mehr zusagt als das shouten. Man merkt, dass sich der Frontmann in den neuen Songs wohler, sicherer fühlt. „Anti-Vist“ lässt nochmal harte Zeiten aufleben und lässt die Menge ordentlich schwitzen. BMTH bedanken sich und verlassen die Bühne um kurze Zeit mit „Blessed With A Curse“ für feuchte Augen zu sorgen und sich mit „Drown“ endgültig aus Köln zu verabschieden. Die obligatorische Aufforderung von Oliver Sykes zum Crowdsurfen während dieses letzten Songs, um einen High Five von ihm zu erhalten, fehlt selbstverständlich nicht.
Unterm Strich kann man sagen, dass Bring Me The Horizon nichts mehr für die Fans der ersten Stunde ist da es musikalisch in eine komplett andere Richtung gegangen ist. Will man aber eine musikalisch gemischte Show und vor allem Action auf der Bühne, sind die 2015er BMTH genau die richtige Wahl.
Seine Teilnahme an der ersten Staffel von „Sing meinen Song – das Tauschkonzert“ hat Songwriter Gregor Meyle im letzten Jahr endlich den verdienten Karriereschub gebracht. Dieses Jahr konnte er dann mit neuem Album und deutschlandweiter Tour so richtig durchstarten. Als Dankeschön für seine Fans und auch passend zum langsam anlaufenden Weihnachtsgeschäft erscheint nun eine Live-CD mit DVD.
Als langjähriger Gregor Meyle Fan war ich von der Ankündigung des Live-Package begeistert, von der Umsetzung allerdings nicht so überzeugt. Denn die Live-CD schafft es leider nicht ganz, die besondere Atmosphäre eines Konzerts mit Gregor und seiner Band wiederzugeben, was bestimmt jeder bestätigen kann, der ihn diesen Sommer oder überhaupt jemals live erlebt hat. Man kann zwar 14 Songs in den Live -Arrangements genießen und kommt so in den Genuss von Christian Herzbergers Geigen- Intermezzi oder Laura Bellons Gesang – um mal nur zwei von Gregors großartigen Bandkollegen zu nennen. Aber leider sind die Ansagen beinahe vollständig herausgeschnitten, obwohl gerade Gregors manchmal ausschweifenden, aber immer unterhaltsamen und authentischen Anekdoten seinen Konzerten den besonderen Charme verleihen.
Etwas zu kurz kommt bei der Songauswahl auch Gregors verspielter Umgang mit seinen Songs und verschiedenen Musikstilen. Dass die Live-Performance von „Wunder“, bei der er das Publikum über die Harmonien der Refrains verschiedene Popsongs singen lässt, nicht den Weg auf die CD gefunden hat, wird wohl veröffentlichungsrechtliche Gründe haben. Zum Glück ist wenigsten „So bin Ich“ mit seiner kleinen Hommage an A-N-N-A von Freundeskreis erhalten geblieben. Die große Sangesfreude des Publikums kann man leider auch nur hier und bei „Dann bin ich zuhaus“ erkennen.
Eine weitere Enttäuschung war, dass die DVD leider keinen Konzert-Mitschnitt, sondern nur Bonusmaterial enthält. Dieses entpuppt sich aber zumindest als sehr unterhaltsam. „Behind The Scenes“ ist eine 18minütiger Zusammenschnitt von Szenen der Tour, bei denen doch etwas mehr Konzert-Atmosphäre rüberkommt. Zwischendurch gibt es Kommentare und kleine Anekdoten verschiedener Bandmitglieder über ihre Zusammenarbeit mit Gregor Meyle. „Kochen mit Gregor“ beleuchtet die zweite große Leidenschaft des Musikers, der ja schon zwei Kochbücher veröffentlicht hat. Gemeinsam mit seinen Bandkollegen kocht er Miesmuscheln und Chicken-Curry und plaudert nebenher entspannt über Gott und die Welt.
Auch wenn „Gregor Meyle & Band Live 2015“ nicht ganz meinen Erwartungen entspricht, gibt’s doch noch sieben Sterne für einfach tolle Musik und insgesamt auch gute Unterhaltung.
Hier findet ihr unsere Fotos vom Marilyn Manson Konzert am 07. November 2015 im Palladium in Köln.
Die Hallen werden größer! Nachdem ich Sido im vergangenen Jahr noch in der Trierer Europahalle erleben durfte, musste es für die „Liebe live“ Tour schon die Saarlandhalle Saarbrücken sein. Und da geht noch mehr – in Kürze stehen auch SAP und Lanxess Arena auf dem Programm. Paul Hartmut Würdig schafft den Balanceakt, ein etablierter Künstler zu sein, der bereits ein MTV unplugged hinter sich hat, als Juror bei diversen Castingshows in Österreich zu sehen war, inzwischen verheiratet ist und eine Familie hat. Zugleich bietet er aber eine gigantische HipHop-Show, die diesen Namen auch verdient.
Die Massen strömten in die Saarlandhalle. Immerhin ist Sido seit Jahren in aller Munde, sei es durch seinen großen Soloerfolg „Bilder im Kopf“, die Kollaboration mit Mark Forster „Au Revoir“ sowie natürlich die aktuelle und zugleich erste Nummer-1-Single „Astronaut“ featuring Andreas Bourani. Diese melodischen Hits haben sein Publikum stark erweitert und man sah neben gestandenen Rappern auch viel Jungvolk und weibliche Wesen.
Die Bühne war gigantisch aufgebaut für die fast zweistündige Show – mit riesigen LCD Wänden und einem Laufsteg, auf dem Sido sich oberhalb der beiden DJ-Pulte bewegen konnte. Zudem war genügend Platz für eine Legion an Gaststars, seien es Lokalmatadoren oder Langzeitfreunde wie B-Tight und Adesse. Allerdings fehlten die ganz großen Namen (Forster, Tawil & Bourani), die sich vielleicht höchstens mal zu einem One-off-Gig nach Berlin verirren, nicht aber ins tiefe Saarland.
Egal, es wurde genug für Freunde aller Stilrichtungen geboten. Sido spielte viel vom neuen Album, vergaß aber auch Klassiker wie „Mein Block“, „Meine Jordans“ und den vom Publikum lautstark geforderten „Arschfick Song“ nicht. Die Bässe hämmerten, es gab nette Filmchen als Einspieler, eine stimmige Lightshow und dem HipHop-affinen Publikum wurde ordentlich eingeheizt.
Für die ruhigen Songs wurden auch akustische Instrumente eingefahren. Piano und Gitarren auf der Bühne darf es heutzutage auch beim Aggro-Rapper geben. Da lagen dann eher meine Highlights: „Der Himmel soll warten“ und „Astronaut“ mit einem bewegenden „Refugees Welcome“-Intro. Sido versteht sich inzwischen als Mann der großen Gesten und kann ein Publikum lange bei der Stange halten. Jägermeister-Witze inklusive.
Als die Tour verschoben wurde, konnte man Bedenken haben, ob das „Liebe live“ Konzept eventuell zu groß angelegt war. Aber im Gegenteil. Mit dem Album „VI“ und der Nummer-1-Single hat Sido jetzt genau den Rückenwind, den er für eine solche Produktion braucht. Saarbrooklyn hat gebebt – das wird auch in anderen deutschen Städten funktionieren.
Seht hier unsere Fotos von SIDO in Saarbrücken, Saarlandhalle 2015