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Travis "Everything At Once"

Unsere Wertung: 8 von 9 Punkten.

Travis erzählen Geschichten in drei Minuten

Im Jahr 1999 geschah es das erste (und bislang einzige) Mal, dass ich im örtlichen Saturn zum Infostand ging, um einen Titel vorzusingen, den ich gerne erwerben wollte: „Why Does It Always Rain On Me“. Der Verkäufer nickte verständnisvoll. Ja, ich sei nicht der einzige. Travis hieße die Band, von der alle nur diesen Song aus dem Radio kennen. Ah ja, nie gehört, egal. Album blind gekauft und nicht bereut. Fran Healy hat die Melancholie für sich gepachtet. Das war 1999 so und ebenfalls auf den kultigen Nachfolgern.

Die Schotten sind auch 17 Jahre später ganz die Alten, immer noch zu viert in Urbesetzung und erinnern nicht nur auf den Bandfotos an Take That. Im Prinzip waren Travis schon Ende der 90er Jahre da, wo sich die Mannen um Gary Barlow erst in einem mühsamen Prozess hin entwickeln mussten. Britpop vom Feinsten. Aha, da haben wir’s wieder. Der beste Britpop kommt aus Schottland – und allein das ist schon Grund genug, dass sich die Engländer standhaft allen Abspaltungsideen des schottischen Parlaments entgegen stellen sollten.

„Everything At Once“ ist ein sehr melodisches Album. Leider nur zehn Titel, die sich dann auch noch um die 3-Minuten-Marke kringeln. Aber diese haben es in sich! „Magnificent Time“. Was für eine Hymne. Ziemlich U2-lastig mit einer weichen Gesangslinie und einigen Gänsehautmomenten. „Radio Song“ prägt sich so fest im Gehör ein, wie es ein echter Radiosong tun muss. Mission erfüllt. Ebenso „Paralysed“, das mit seinem Ideenreichtum sehr an Coldplay erinnert. Gibt es so was wie melancholische Fröhlichkeit? Wenn nicht, dann hat Healy sie erfunden. Die Musik ist verträumt und schnörkellos. Extravaganzen sind hier Fehlanzeige. Es werden keine neuen Welten geschaffen, aber die alten werden solide ausgebaut.

Zur Single „3 Miles High“ steuert die norwegische Sängerin Aurora Backing Vocals bei. Ein schöner Akustik-Track, der im Radio gut ankommen sollte. Auch das zweite Duett „Idlewild“ mit Josephine Oniyama sticht positiv hervor. Die zehn Titel zeigen Travis in Bestform. Sehr abwechslungsreich und insgesamt optimistischer, als wir das sonst so von Fran Healy gewohnt sind. Für mich eins ihrer besten Alben. Schade, dass der Spaß nach 33 Minuten schon vorbei ist.

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Letzte Aktualisierung am 18.04.2024 um 21:51 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Bezahlte ANZEIGE