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Niedeckens BAP "Die beliebtesten Lieder 1976-2016"

Unsere Wertung: 7 von 9 Punkten.

Niedeckens BAP: Die beliebtesten Lieder aus vier Jahrzehnten

Natürlich braucht man keine „Best Of“ Zusammenstellung von BAP. Man soll gefälligst die kompletten Alben kaufen. Doch der Zeitgeist treibt, wie wir wissen, seltsame Blüten. Und da gibt es eine Sendung wie „Sing meinen Song“, in der ein afrodeutscher Rapper aus Hamburg einen fast 35 Jahre alten Titel singt, der heute aktueller ist denn je. „Kristallnaach“ hat damals schon auf den Punkt gebracht, was heute die Medien beschäftigt. Wie Menschen sich leichtgläubig verführen lassen, nur den eigenen Vorteil sehen und wütend auf Menschen werden, die in ihren Augen anders sind. Und plötzlich verstehen Hörer in der hochdeutschen Version von Samy Deluxe einen Text, den man bisher nur in kölscher Sprache kannte und mehr schlecht als recht mitgenuschelt hatte. Es lohnt sich, sich mit den Texten von Niedecken und BAP zu beschäftigen. Heute wie vor 40 Jahren!

Darum also macht die 2-CD-Veröffentlichung mit dem Titel „Die besten Lieder 1976-2016“ absolut Sinn. Beide Scheiben sind randvoll gepackt mit jeweils 15 Songs, die in chronologischer Reihenfolge die Geschichte von BAP erzählen. Der Schnitt liegt im Jahr 1999, als mit „Major“ Klaus Heuser und Alexander „Effendi“ Büchel zwei wichtige Protagonisten die Band verließen. Zuvor waren schon Steve Borg und Manfred „Schmal“ Boecker ausgestiegen. Von da an funktionierte BAP in vielen Augen nur noch als Soloprojekt von Wolfgang Niedecken, was sich auch später in der offiziellen Verwendung des alten Bandnamens Niedeckens BAP niederschlug.

CD 1 enthält definitiv die Titel, die jeder kennt, die in jeder Disco der 80er liefen, die man ab und zu im Radio hört. Dabei ist jede Studioplatte vertreten und man kann sich an „Wahnsinn“, „Verdamp lang her“ und „Do kanns zaubere“ erfreuen. Für die erfolgreichen 80er Jahre sind es deutlich zu wenig Titel – doch hier muss man logischerweise auf die kompletten Alben und das Livealbum „Bess demnähx“ verweisen. Nur dort finden sich die wahren Perlen der Band.

Es gibt einige Dopplungen zum Hitalbum „Wahnsinn“ aus 1995. Das hat die erste Phase der Band umfassend dargestellt. Meine ersten BAP-Alben waren „Da Capo“ und „X für e U“, daher bin ich auch mit den verwendeten Singles „Fortsetzung folgt“ und „Alles em Lot“ nostalgisch gesehen sehr froh.

Was die chronologische Abfolge abgeht, macht es uns CD 2 mit Titeln von 1999 bis 2016 um einiges schwieriger. Denn die Reihenfolge der verwendeten Songs entspricht zwar ihrer Entstehung, es werden aber unter anderem aktuellere Liveaufnahmen verwendet, um diese zu präsentieren. Erwähnenswert sind auf jeden Fall „Müsli Man“, „Arsch huh, Zäng ussenander“ in einer Liveversion aus 2008 und die starke Liveversion von „Zosamme alt“. Trotzdem bleibt die zweite Scheibe weit hinter der ersten zurück.

Wolfgang Niedecken resümiert: „Wenn mir Ende der Siebziger einer erzählt hätte, dass wir uns länger als zwei, drei Jahre mit Musikmachen über Wasser halten könnten, hätte ich ihn ausgelacht. Vier Jahrzehnte sind in diesem Zusammenhang ein unfassbarer Zeitraum. Vor allen Dingen denke ich an all die Leute, die uns einen Platz in ihrem Leben eingeräumt haben und natürlich an die ganzen Musiker, die in 40 Jahren mit mir an BAP gearbeitet haben. Mir ist bewusst, dass es ein Privileg ist, so wie ich zu leben. Ich bin sehr dankbar dafür.“ In wenigen Tagen geht die Jubiläumstour zum 40jährigen los.

Niedeckens BAP - Die beliebtesten Lieder 1976-2016
Niedeckens BAP – Die beliebtesten Lieder 1976-2016
  • Audio-CD – Hörbuch
  • Vertigo Berlin (Universal Music) (Herausgeber)

Letzte Aktualisierung am 19.03.2024 um 06:09 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Bezahlte ANZEIGE