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Jawbone "Jawbone"

Unsere Wertung: 8 von 9 Punkten.

Jawbone verpassen dem Bluesrock einen frischen Anstrich

Wenn man sich die Bandgeschichte von Jawbone durchliest, dann merkt man, dass die Bandmitglieder alles andere als unbekannte Greenhorns sind. Zählt man die Künstler auf, mit denen die zwei Briten und die zwei Australier bislang zusammengespielt haben, kommt man auf eine Liste, die Legendenstatus haben dürfte: Tom Jones, Eric Clapton, Jack Bruce, Ten Years After, Van Morrison, Robert Plant, Dave Gilmour, Seth Lakeman, Cliff Richard, Ginger Baker, Ronnie Wood, Shuggie Otis, Laura Marling, James Hunter, Phil Manzanera, Garth Hudson, Jimmy Carl Black und noch so einige mehr.

Die Geschichte beginnt mit der Zusammenarbeit von Paddy Milner (Keyboards) und Gitarrist Marcus Bonfanti. Komplettiert werden Jawbone von Bassist Rex Horan und Drummer Evan Jenkins. Sie alle entstammen einer vitalen Londoner Roots Rock-Szene. Benannt hat sich das Quartett nach einem Songtitel aus dem zweiten, selbstbetitelten Album von The Band aus dem Jahr 1969. Jetzt erscheint mit „Jawbone“ auch hierzulande ihr Debütalbum, das in UK bereits seit November des letzten Jahres erhältlich ist. Die zehn Songs wurden sämtlich live im Londoner „State Of The Ark“-Studio aufgenommen. Dabei nutzen Jawbone das berühmte EMI-Mischpult aus den „Pathé Marconi“-Studios in Paris. Tradition verpflichtet eben. Den endgültigen Schliff verpasste dem Ganzen dann schließlich Nick Portman in Neuseeland und gemastered wurde das Album in Devon von Star Delta. Das detailverliebte Artwork wurde von Joseph Alexander Goode gestaltet. Soweit die harten Fakten.

Musikalisch tobt sich „Jawbone“ überwiegend im Bluesrock aus und verpasst dem oftmals etwas antiquierten Musikstil einen frischen Anstrich. Beschwingt geht es mit „Leave No Traces“ los. „Get What You Deserve“ streut eine Prise Folk obendrauf. Es riecht nach Bier in einer verqualmten Bar („Bet On Yesterday“) oder nach einem Barbeque mit den breitbeinigen Jungs vom Motorradclub nebenan („Rolling On The Underground“ oder „Big Old Smoke“). Über allem schweben die markanten Stimmen von Paddy Milner und Marcus Bonfanti, die sich die Leadvocals teilen. Wenn dann noch Rex Horans Falsetto dazu stößt, ergibt sich eine ganz spezielle Atmosphäre, die man vielleicht jetzt schon als das Markenzeichen des Jawbone-Sounds bezeichnen kann. Da ist es fast schon verwirrend, dass das Album mit den melancholischen „Sit Round The Table“ und „The Years Used To Mean So Much“ vergleichsweise ruhig ausklingt. Einzig das poppig angehauchte „Two Billion Heartbeats“ fällt aus dem Rahmen.

Im Ergebnis ist „Jawbone“ ein verdammt abwechslungsreiches Erstlingswerk geworden, das eine Menge Lust auf mehr macht. Die vier Bandmitglieder sind nicht nur handwerklich über jeden Zweifel erhaben, sondern schaffen es auch ihre unbändige Spielfreude für die Ewigkeit zu konservieren. Für alle LP-Fetischisten unter uns gibt es übrigens einen speziellen Mix des Albums auf Vinyl. Wer sich ein eigenes Bild der Qualitäten von Jawbone machen möchte, der hat im September bei diesen Live-Terminen die Gelegenheit dazu:

  • 22.09. Köln – MTC
  • 23.09. Frankfurt – Nachtleben
  • 24.09. München – Feierwerk, Orangehouse
  • 25.09. Berlin – Musik & Frieden
  • 26.09. Hamburg – HeadCrash
Jawbone
Jawbone
  • Ojeda, Monica (Autor)

Letzte Aktualisierung am 7.03.2024 um 03:44 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Bezahlte ANZEIGE