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Urheber/Fotograf: Mathias Bothor

Jasmin Tabatabai "Jagd auf Rehe"

Unsere Wertung: 7 von 9 Punkten.

Jasmin Tabatabai – mit Jazz und Chansons auf der Jagd nach Rehen

Sie ist eine der großen deutschen Fernseh- und Kinostars. Wenn die deutsch-iranische Schauspielerin Jasmin Tabatabai in der ZDF-Serie „Letzte Spur Berlin“ als Kommissarin Mina Amiri in einer Hauptrolle vor der Kamera steht, schauen regelmäßig Millionen zu. Doch was viele gar nicht wissen: Auch als Sängerin weiß die wandelbare Mimin zu begeistern. Ihr Gesangsdebut gab sie als Rockröhre im Blockbuster „Bandits“, zusammen mit Katja Riemann und Nicolette Krebitz. Der Kultfilm aus dem Jahr 1997 hatte fast eine Million Zuschauer, der Soundtrack, der größtenteils aus Songs von Jasmin Tabatabai besteht, avancierte mit über 700.000 verkauften Exemplaren nicht nur zum bestverkauften deutschen Soundtrack aller Zeiten, sondern ist auch der meistverkaufte Soundtrack eines europäischen Kinofilms.

Jasmin machte weiter Musik. Zunächst überaus rockig – doch dann wandte sie sich sehr erfolgreich dem Jazz zu. Für „Eine Frau“, ihre erste CD als Jazz- und Chansonsängerin wurde sie aus dem Stand mit einem Echo-Jazz ausgezeichnet. Das zweite Jazz-Album „Was sagt man zu den Menschen wenn man traurig ist?“ enthielt neben vielen spannenden Coverversionen auch einige „Bandits“-Titel, die plötzlich voll wehmütiger Poesie erklangen. Damit war klar, dass die Sängerin den Richtungswechsel endgültig vollzogen hatte.

Nun steht die dritte CD-Veröffentlichung an. Vielfalt ist das Zauberwort. Auch Jasmin Tabatabai und ihr musikalischer Partner, der Schweizer Musiker, Komponist und Produzent David Klein, geben sich mit ihrem neusten Programm und der Produktion ihrer dritten gemeinsamen CD dieser Prämisse hin. Keine stilistische Grenze, die nicht gesprengt, kein Genre, das nicht erforscht wird.

So darf sich die Zuhörerschaft auf eine meditative Version von Schuberts „Ständchen“ freuen sowie auf radikale Neudeutungen von „River Man“ (Nick Drake) und „Why“ (Annie Lennox). Eine soulige Interpretation von „Sei mal verliebt“ (Hildegard Knef/Cole Porter) im Dreivierteltakt findet genauso ihren Platz wie „Schlafen gehen“, ein unbekanntes Juwel des Burgschauspielers und Kinderbuchautors Martin Auer oder David Kleins Vertonung des impressionistischen Textes „Zeit für Lyrik“ des Slam-Poeten Sebastian 23.

Ein Reinhard Mey-Song ist seit Tabatabais erster CD als eine lieb gewonnene Verneigung vor dem kongenialen Berliner Liedermacher immer dabei. Dieses Mal geht es um die berühmten „Männer im Baumarkt“, aber in einer äußerst tanzbaren Version. Selbst vor einem schon fast etwas ketzerischen Cover des Beatles-Hits „Hey Jude“ machen Tabatabai und Klein nicht halt. Dass Tabatabai auf Französisch („La Rose“) und Persisch („Shekare Ahoo“) singt, versteht sich mittlerweile fast schon von selbst.

„Jagd auf Rehe“ ist ein sehr virtuos eingespieltes Album mit tollen Ideen und einer glänzenden Umsetzung. Jasmin Tabatabai ähnelt in vielerlei Hinsicht der lieben Hildegrad Knef – durch ihren verspielten Charme, die Authentizität und das Timbre in der Stimme. Hoffentlich lässt die Liveumsetzung nicht allzu lange auf sich warten.

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Jasmin Tabatabai - Jagd auf Rehe
Jasmin Tabatabai – Jagd auf Rehe
  • Audio-CD – Hörbuch
  • Jadavi Records (Galileo Music Communication) (Herausgeber)

Letzte Aktualisierung am 19.03.2024 um 00:38 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Bezahlte ANZEIGE