Angels & Airwaves Tour 2012- support: Le Blorr, Live Music Hall in Köln

Dass die Live Music Hall in Köln – obwohl sie ausverkauft ist – trotzdem noch genug Platz zum Tanzen hat, muss wohl an den Fans von „Angels and Airwaves” liegen. Die Menge ist breit gefächert, vom Jugendlichen bis hin zum Mitdreißiger ist alles vertreten. Zu ihrem dritten Konzert der Deutschland-Tour haben sich die Kalifornier mit Le Blorr als Vorband ein richtiges Zuckerstück ins Boot geholt. Nach der Veröffentlichung von „Love: Part Two” haben sie allen Grund wieder auf deutschen Bühnen zu stehen.

Den Anfang macht die Vorband „Le Blorr”. Ausgeschrieben bedeutet so viel wie Bastard Lovechild of Rock n Roll’s. Das Duo aus Florida besteht aus Chriss Hess und Adam Winn die sich lieber eigene Namen geben und so stellt sich Sänger Chriss vor dem Beginn des Konzerts erst einmal als Cookie vor und fordert das Publikum auf, bei drei ihren eigenen Namen zu rufen. So lernen sich erst einmal alle kennen und sie eröffnen den Abend mit ihrem Song „Boy you néed Jesus”. Ihre Musik kann man schwer beschreiben, ihre Debüt EP „Bim Bom” kombiniert Psychedelic rock´n´roll, electronic dance music und noch mehr kreative Seiten die schwer in Worte zu fassen sind. Teile erinnern an „Wolfmother”, „Incubus” oder „Muse”, diese ändern sich dann aber ganz schnell in eine ganz andere Richtung, sodass man sie mit diesen Bands nicht in eine Schublade werfen kann. Zum Träumen kommt man spätestens bei ihrem elektronischen Übergang zu Lied Nummer Zwei „Seven Sisters”, zu dem es auch ein offizielles Video zu bestaunen gibt. Bei „Hallelujah I’ve been BLORRn again” kommt zum ersten Mal des heutigen Abends das Keyboard zum Einsatz. Sänger Cookie bewegt sich im Takt mit und scheint die Musik mit der freien Hand greifen zu wollen. Le Blorr ist eine Band, bei der es gar nicht auffällt, dass es für die Auftritte nur drei Personen sind. Am Bass spielt Sugar Butter und macht aus dem Duo heute Abend ein Präsentes Trio. Vor dem Lied „Wanderer” stellt Cookie auch Sugar Butter und Hot Damm für die Menge vor und lädt das Publikum ein nach der Show doch mal an den Merchandise-Stand zu ihnen zu kommen. Bei Song Nummer Sechs des Abends „My terrific tushhh” nimmt Cookie noch einmal das Keybord zu Hand. Während dem letzten Lied ihres Sets „Home sweet home” Tanzt die ganze Band zusammen auf der Bühne und Basser Sugar Butter wirft sich in die Menge, um fast das gesamte Lied über auf Händen getragen zu werden. Sich bedankend verlassen Le Blorr die Bühne und lassen ein Aufgewärmte Publikum zurück.

Nach einer halben Stunde kommt es endlich zu Hauptact des Abends: „Angels and Airwaves”. Eine Band die vor allem durch Sänger und Gitarrist Tom DeLonge bekannt geworden ist. Tom DeLonge hat als Gründungsmitglied der Rock/ Pop/ Punk Band „Blink 182″ bereits einen bekannten Namen im Showbusiness und damit die perfekte Ausgangssituation, um mit Angels and Airwaves einen weiteren Meilenstein der Musikgeschichte zu formen. Nachdem sich „Blink 182″ 2005 eine Auszeit gegönnt haben, bildete DeLonge die Band und widmete sich damit völlig anderen Themen und einer neuen Musikrichtung. Laut eigenen Aussagen kann man „Angels ans Airwaves” als eine Mischung aus U2, Box Car Racer, The Ataris, Coldplay und Blink 182 bezeichnen.

Der Raum ist komplett in blaues Licht getauft und die Bandmitglieder kommen auf die Bühne, während das Klavier anfängt „Saturday Love” zu spielen. Bei den ersten lauten Anschlägen scheinen die Lichter in gelber und roter Farbe zu explodieren und blenden das beeindruckte Publikum. Wortlos folgt „Young London” – ein Song von ihrem 2010 erschienen dritten Album „Love”. Dass das Publikum textsicher ist fällt spätestens bei ihrem dritten Lied „Surrender” auf. Die Menge singt mit und überhäuft die Band mit Applaus, während ein Elektroübergang den nächsten Song „Dry your Eyes” anspielt. Wenn die Live Music Hall eben schon mitgesungen hat, übertreffen sie sich jetzt bei dem Highlight des Abends. „The Adventure” heißt das wohl bekannteste und erste Lied das Angels and Airwaves veröffentlicht haben. Der Track von ihrem ersten Album „We Don’t Need to Whisper” aus dem Jahr 2006 war schon vor Veröffentlichung bekannt und wurde mit dem „Song oft he Year 2006″ Award ausgezeichnet. Es folgen Songs wie „Everything´s Magic”, „ Anxiety” und „ Valkyrie Missile”. Bei “Lifeline” stellt DeLong die Gitarre zur Seite und widmet sich allen Seiten des Publikums. Auf seine Handbewegung hin singen die Seiten der Live Music Hall abwechselnd mit. Nach dem Lied „Call to Arms” gibt es für die Fans ein echtes Highlight. DeLong steht ganz alleine auf der Bühne. Nicht ohne seinen Humor zu beweisen präsentiert er „There is”. Nach seinem Solo Auftritt folgen „Hallucinations” und als das angekündigte letzte Lied „Secret Crowds”. Nach einem riesen Applaus und gefühlten zwei Minuten Zugaberufen fängt ein Elektrointro für die Zugabe an. Eine monotone Frauenstimme redet über Biomech und die Zukunft bis das Klavier wieder anfängt zu spielen und DeLong  mit „All that we are” weiter macht. Die Band erscheint wieder auf der Bühne und beendet mit „The War” ein starkes Konzert mit Vierzehn Liedern und einer Solo Nummer von Tom DeLonge. Unter berechtigtem Applaus und mit dem passenden Song „All you need is Love” von den „Beatles” gehen die Musiker die Bühne und verlassen eine zufriedene Menge.