At The Gates – ein Monolith an Progressive Death Metal

Nightmare Of Being ist das sechste Studioalbum der schwedischen Todesmetaller, die den skandinavischen Metal zuBeginn der 1990er Jahre mit prägten.

Was der Fünfer 31 Jahre nach ihrer ursprünglichen Gründung nun vorlegen, ist ein wahrer Monolith an Metal. Man möchte bei diesem Spagatr schon fast von Progressive Death Metal oder Art Metal sprechen und ihnen eine Klausurtagung mit Opeth unterstellen. Es wird nicht rein geknüppelt, sondern es finden sich auch psychedelische Passagen, für den Stil nicht unbedingt geläufige Instrumentierungen (Saxofon, Streicher, Pauken, Schellen) und stimmungsvolle Tempiwechsel mit einem hervorragend stimmlich aufgelegten Tomas Lindberg.

Aufgenommen in mehreren verschiedenen Studios, klingt The Nightmare Of Being kolossal, aber seltsam intim und bedrückend, im Einklang mit dem beunruhigenden konzeptuellen Kern des Albums. Mit dem geschätzten Studioguru Jens Bogren, der die Aufnahme von Adrian Erlandssons Schlagzeug überwacht, und dem legendären Gitarristen und Produzenten Andy La Rocque, der die Decks für Gitarre und Bass besetzt, ist das Album eine mehr als gemeinschaftliche Anstrengung, mit all dem klanglichen Reichtum und Einfallsreichtum, den nur die spritzigsten Kreativen erreichen können.

 

Hörbar getrieben von einer großen Lust auf das Neue, ist The Nightmare Of Being das Ergebnis einer äußerst fruchtbaren Schaffensperiode, in der Chef-Songwriter und Bassist Jonas Björler Tomas’ lyrische und konzeptionelle Perversitäten enthusiastisch umarmte und die Fesseln der Erwartung in der Prozess. Obwohl es auf dem siebten Album der Band immer noch jede Menge ausgelassenen Death Metal zu genießen gibt, gibt es auch viele Beweise dafür, dass sich AT THE GATES zu einem einfallsreicheren und verheerenderen Biest entwickelt haben als je zuvor. Songs wie der verdrehte Prog-Angriff von Garden Of Cyrus und das bösartige krautrockige Cosmic Pessimism – eine Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Autor und pessimistischen Philosophen Eugene Thacker – strotzen vor atemberaubenden Momenten schräger Eingebung und liefern gleichzeitig den erwarteten Schlag gegen die Schädeldecke.

Dieses Album könnte zum Metalalbum des Jahres avancieren.

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