
Chris Brown

Chris Brown neues Album Fortune
Ein wenig Rätselraten ist angesagt, um zu erkennen, dass Chris Browns fünfter Longplayer den Titel “Fortune” trägt. Die Hieroglyphen, die den Titel bilden, korrespondieren hervorragend mit dem Namen der griechischen Schicksalsgöttin. Ob die CD allerdings alle Fans glücklich macht, darf bezweifelt werden. Der 23jährige haut bereits seit sieben Jahren ein Erfolgsalbum nach dem anderen raus. Dass da auch mal der ein oder andere Durchhänger dabei ist, mag verständlich sein.
Auffällig ist erneut die große Anzahl an Mitstreitern und Kollaborateuren. Die Liste an Co-Writern und Produzenten ist unüberschaubar. Prominentester Gefährte dürfte William Orbit sein, der schon mit Madonna, Robbie Williams und P!NK gemeinsame Sache machte. Weil man nicht kleckert, sondern klotzt, wurden gleich vier Singles vorneweg ausgekoppelt, bevor das fertige Werk in den Geschäften lag: “Turn Up The Music” machte den Anfang, es folgten “Sweet Love”, “Till I Die” (featuring Big Sean and Wiz Khalifa) und “Don’t Wake Me Up”. Alles sehr dancefloor-lastig, oft elektronisch verzerrt und in einer Mischung aus Rap-Passagen mit glückseligem Pop.
Dass Chris Brown mehr kann, beweist er immer wieder mit seinen Balladen. Ohne elektronische Hilfsmittel entfaltet sich da eine wundervolle, sanfte Stimme. Soulige R&B-Schmachter wie “Don’t Judge Me”, “2012” und “Stuck On Stupid”. Zum Teil mehrstimmiger Satzgesang, emotionale Herangehensweise. So gefällt mir das. Chris Brown hat mal wieder ein solides Album hingelegt. Kein Meilenstein zwar – vielleicht muss er sich mal mehr Zeit lassen, um vor sich hin plätschernde Dancefloor-Tracks zu vermeiden. Aber das wird wohl schwierig, wenn ihm die Producer täglich die Bude einrennen.