Dead Can Dance – das erste Studio-Album seit 16 Jahren!

Nach 16 Jahren ist es endlich so weit: Es gibt ein neues Studio-Album von Dead Can Dance. Und man darf aufatmen, denn es hat sich nichts geändert, alles ist beim Alten! Die Band oder besser gesagt die Formation bestehend aus Lisa Gerrard und Brendan Perry ist ihren eigenen Wurzeln treu geblieben.

Die aus Australien stammenden Musiker beginnen bereits Mitte der Achtziger unterschiedliche Stile in ihrer Musik zu vereinen: Monotone Drum-Beats mischen sich mit akribisch arrangierten Klangflächen, weitläufig und ausufernd, in die man eintaucht, in denen man sich verliert und zu ertrinken droht. Darüber zwei Gesangsstimmen, die gegensätzlicher nicht sein könnten: Gerrards hoher atmosphärischer von der Tonalität her oft arabisch angehauchter Gesang wechselt sich ab mit Perrys dunklen melancholisch und fast apokalyptisch wirkenden Melodielinien. Die Harmonien der Songs sind einfach und gefällig; hier warten keine Überraschungen. Instrumentiert sind diese harmonischen Klangteppiche durch Synthesizer, Streicher, Klaviere und akustische Saiteninstrumente. Auf diese Weise prägt die Band einen eigenen, unverwechselbaren Sound. Und es besteht kein Zweifel: Dieser eigenwillige und exzentrische Stil hat sich etabliert und Maßstäbe gesetzt.

Aus dieser Tradition heraus entsteht “Anastasis”, was aus dem griechischen übersetzt so viel wie “Wiedererwachen” bedeutet. Es sind acht Songs auf dem Album, die alle eine eigene Atmosphäre haben, obwohl zu ihrer Aufnahme dieselben Mittel herangezogen wurden. “Anastasis” ist ein hervorragendes Album! Jegliche Skepsis gegenüber Bands, die nach 16 Jahren wiedererwachen, ist unbegründet. Zwar wird hier das Rad nicht neu erfunden, aber es handelt sich musikalisch um solides Handwerk, das Dead Can Dance mit ihrem neuen Album abliefern, und das werden nicht nur die Fans der ersten Stunde zu würdigen wissen.