Die Latino Metaler von Ill Niño haben den Rhythmus im Blut – Köln, Underground 31.3.2013

Vor 10 Jahren veröffentlichten die lateinamerikanischen Jungs von Ill Niño ihr zweites Album „Confession”, auf dem die Single „How Can I Live” einen weltweiten Erfolg als Titeltrack zum damals erschienen Freddy Vs. Jason Film wurde. War vor dieser Platte zwar jeder Nu-Metal-Begeisterter Ill Niño verfallen, so konnte aber mit diesem Durchbruch eine Fan-Base aufgebaut werden, die bis heute dieser Band in Europa eine gute Zeit bringen konnte. Im Kölner Underground freuen sich die New Yorker endlich wieder darauf ihr, Bestes geben zu können. Damit die Amis nicht alleine unterwegs sind, werden sie von Ektomorf und Fhobi begleitet.

Kurz nach 20 Uhr bieten die Südamerikaner Fhobi ihre Latinowurzeln verpackt in Rock und Metal den Kölnern an. Das groß aufgebotene Ensemble aus Rock-Arten wird mit einzelnen Jazz-Parts unterstrichen. Die spanischen Texte wirken dabei passend und geben dem südländlichen Flair nochmal einen richtigen Kick! Die Kölner werden mit Fhobi ideal auf Ill Niño eingestimmt. Eine tolle Band aus einem Land mit vielfältiger Musik und Kultur, welche gerne im Underground gesehen und gehört wird!

Bei Ektomorf wird es schon lauter an der Bühne. Die aus Ungarn stammende Kapelle ist eine der bekanntesten Trash Metal-Bands Europas und nach fast 20 Jahren Band-Geschichte hat sie einfach die Erfahrung, um in jedem Club die Tanzfläche in ein Schlachtfeld verwandeln zu können. Sänger Zoltán Farkas hat die Meute komplett im Griff und springt mit seiner Gitarre auf der Bühne ohne Probleme von einer Ecke in die andere. Die schleppenden und grooven Riffs bewegen nicht nur Ektomorf, sondern bringt das Publikum ebenso ins Schwitzen, das auch singt, springt und sich der Musik komplett hingibt. Am Schluss gibt es noch einen Hardcore-Hammer von „Black Flag”, welches 2012 via Afm Records veröffentlicht wurde. Unter Riesen-Applaus wird Ektomorf von den Zuschauern entlassen.

Der Headliner des Abends lässt nicht lange auf sich warten und läutet unter stillem Intro um 22 Uhr ein. Die Kölner schreien mit Jubel und Enthusiasmus, als der Song „God Save Us” beginnt. Jetzt tanzt wirklich jeder im Underground unter diesen groovenden Drums und Gitarren sich die Seele aus dem Leib. Es ist bemerkenswert, wie sehr eine Percussions-Rhythmik Metal-Musik auflockern kann. Auf dieser Tour scheinen sich Ill Niño auf ihre beiden ersten Alben „Revolution Revolucion” und „Confession” zu beschränken, obwohl über sechs Veröffentlichungen zur Verfügung stehen. Es ist aber ganz klar, dass es den Fans große Freude bereitet, dass heute nur „Klassiker” gespielt werden, die wahrscheinlich in der Jugend der Anwesenden als Lieblingsmusik galt. Neben seinen harten und klaren Gesangskünsten äußert sich Sänger Cristian Machado gegen Violent Dancing und wünscht sich mehr Rücksicht unter dem Publikum auf Shows untereinander. Am Schluss singt Christian, sowie das ganze Underground, den Song „Liar” unter letzten Kräften, um diesen Abend perfekt abschließen zu können.

Nu-Metal hat nie seinen Biss oder seine Fans verloren! Wer nicht dabei ist, hat leider etwas Großartiges verpasst, kann aber hoffen, einen dieser Künstler auf der nächsten Tour wieder erleben zu dürfen.