Panikpreis-Gewinner Nicolas Sturm mit seinem Debütalbum!

Nicolas_Sturm_AlbumcoverDamit man im Musikgeschäft möglichst schnell bekannt wird, braucht es eine Castingshow oder einen engagierten Mentor. Letzteres ist auf jeden Fall die bessere Lösung. Und Nicolas Sturm hatte in diesem Sinne doppeltes Glück: Udo Lindenberg hatte zum dritten Mal den “Panikpreis” ausgeschrieben und Interessenten konnten sich bewerben. Aufgerufen waren “Bands, individuelle Typen und Künstler, die etwas zu sagen haben, ihre Eigenständigkeit nicht verstecken”. Das kann viel aussagen – oder gar nichts. Auf jeden Fall sollten die Kandidaten in deutscher Sprache singen und drei neue, eigene Songs einreichen. In der Jury saßen diesmal (außer dem Panikpräsidenten himself) unter anderem Julia Neigel, Andreas Herbig und Udo Dahmen, der die Popakademie Baden-Württemberg leitet.

Die Bekanntgabe fand wie in den letzten Jahren beim Hermann-Hesse-Festival in Calw statt und der Gewinner war: Nicolas Sturm. Der 30jährige stammt aus Freiburg und hat in der Vergangenheit im heimischen Keller Eigenproduktionen wie die EP “Doppelleben” eingespielt. Raue, erdige Musik, die ein großes Vorbild wie Gisbert zu Knyphausen dazu verführte, ihn als “angry young man des deutschen Singer/Songwriter Pop” zu titulieren.

Und tatsächlich: coole, nachdenkliche Texte – und trotzdem nicht diese momentan anscheinend allen deutschen Songwritern verordnete Melancholie. Stattdessen lieber einfache Arrangements ohne viel Brimborium, die sich immer noch nach Hobbykeller anhören. Als habe er sich Dylan und Cash zum Vorbild genommen und spüle die lockere amerikanische Lebensart mit deutschen Texten in unser Gehör. Keine weichgespülten Vocals, sondern eine kantige Stimme, die authentisch klingt und sagt, was sie zu sagen hat. Hier kann man in den Song “Prolog” reinhören:

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