An Tombs’ Album “Savage Gold” erfreuen und scheiden sich die Geister
Tombs fuhren mit ihrer Musik immer mehrgleisig. Der multiple Metal-Matsch setzte sich aus Sludge-, Doom, Punk und leichtem Black-Metal zusammen. Das Experimentieren lag der Band immer im Blut und machte die Herren verlockend anders. Ihr letztes Album „Path of Totality“ führte auf viele Irrwege. Welche Wege würden die Herren aus dem Big Apple wagen? Jetzt mit ihrem neuesten Werk „Savage Gold“ werden Tombs geradliniger. Sie werfen jeden Ballast von sich und widmen sich mehr dem Black Metal. Aber wie darf man sich denn bei Tombs ein „überschaubares“ Album vorstellen?
Keine Sorge, es gibt keine Keyboards, poppige Refrains und schlechtes Kindergekeife der britischen Marke. Es ist ein Versuch, etwas Neues zu wagen, in dem sich Sänger Mike Hill als Kopf der Band seiner Lieblingsnischen Musik widmet. Bei „Savage Gold“ waren seine Vorbilder Darkthrone, Watain und Deathspell Omega. Der eingeschlagene Pfad scheint für viele Fans nicht ganz schlüssig zu sein. Warum sollte sich jemand dem Reproduzieren zuwenden, wenn er schon selbständig entwickelt hat. Vielleicht liegt es aber einfach daran, dass Hill seine Idole eher interpretiert als nur kopiert. Denn Tombs können nicht ganz aus ihrer alten Haut. Alleine die Strukturen haben ihren alten sättigenden Charme behalten. Die Songs bauen immer noch aufeinander auf. Jeder Part wird bis zum nächsten Höhepunkt ausgekitzelt. Fans des Genres kommen auf ihren Genuss. Die Gesangstechniken von Hill variieren oft, so dass es schon fast zu kreativ ist. Die Gitarren und Drums haben den passenden Sound. Die Riffs geben einfach, alles was der Black Metal zu bieten hat. Man kann sich in diesem Werk fallen lassen. „Savage Gold“ klingt wie ein Versuch, das Bekannte im Bereich des Möglichen zu erweitern, dabei unterhält es ohne Pause. Was ein bisschen stört, ist, dass die alten Tombs-Liebhaber etwas auf der Strecke bleiben. Da es nur vereinzelt noch langsame, treibende Parts gibt, verfällt die bekannte Atmosphäre. Es kommt einem vor, als hätte die Band den Fokus nur auf einem ihrer Standbeine geleg. Aber wie kann etwa fehlen, wenn doch alle Bausteine vorhanden sind?
„Savage Gold“ ist alles, aber keine langweilige Platte. Tombs haben ein Album geschrieben, dass polarisiert. Spätestens wenn man zu „Savage Gold“ auch noch „Path of Totality“ dazu tut. Ich persönlich kann mich mit dem neuen Werk sehr gut anfreunden und vermisse dennoch die alte Feinheit. Die Gemüter werden sich wohl noch länger mit Tombs beschäftigen. Was übrigens nichts Schlechtes ist!
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