Converge Europa-Tour, 23.11.2012, Köln-Essigfabrik
Den Abend eröffnen die Italiener The Secret. Black Metal mit Grindcore und Crust-Elementen ballern hier fast 30 Minuten durch die Kölner Essigfabrik. Fans von The Banner, Trap Them und Rise And Fall können hier noch eine sehr unbekannte Band für sich entdecken . Ein Teil der schon Anwesenden hat Morgen bestimmt starke Nackenschmerzen! Hier wird gerockt! Ihr neues Album „Agnus Die”, das Ende Oktober über Southern Lord veröffentlicht wurde, hat The Secret viel Lob in der Metal-Szene eingebracht und wirkt sehr düster und beklemmend. Wirklich eine großartige Platte!
A Storm of Light bieten als Nächstes Sludge der Marke Kylesa und verbinden ihn mit sehr niederschmetternden Post-Doom Metal. Diese doch eher schwere Kost verlangt den Hörern viel Feingefühl und Aufnahmefähigkeit ab. Aber viele versuchen sich dennoch an diese Musik heran zu tasten, denn kein anderer als Josh Graham von Neurosis singt und spielt Gitarre. Josh ist bekannt durch seinen sehr klaren und druckvollen Sprechgesang und verleiht der Musik noch mehr Ecken und Kanten. Wer sich schon an der neuen Neurosis Platte satt gehört hat, sollte seine Ohren für A Storm Of Light offen halten.
Das recht junge Publikum wartet schon den ganzen auf diesen Augenblick: Touché Amoré betreten die Bühne. Ein völliger Stimmungswechsel durchzieht die Halle. Es wird laut mitgesungen und getanzt. Die Jungs aus Kalifornien haben heute eine sehr große Fanbase hier vertreten, die es versteht, ihre Lieblingsband zu feiern. Wer Musik von Defeater, La Dispute oder Pianos Becomes Teeth mag, kann nichts gegen Touché Amoré haben. Wirkt Sänger Jeremy Bolm bei den Ansagen doch schüchtern, schaltet seine Stimmung jedoch bei den ersten Gitarrentönen zum Entertainer um. Ihr letztes Album „Parting The Sea Between Brightness And Me” ist ein rockiges Paket an Screamo-Punk. Nach gut 30 Minuten verlassen Touché Amoré entspannt, wie das Publikum, die Bühne.
Über Converge werden seit fast 20 Jahren die größten Liebeshymnen geschrieben. Sie gelten als einflussreichste Band der modernen Hardcore Bewegung und haben sich einen Ruf als eine der besten Live-Bands erarbeitet. Zu Schade, dass viel von dem jungen Touché Amoré Publikum schon die Reise in eine Dub-Step-Disco angetreten haben. Wer bleibt, weiß, was ihn erwartet: Jacob Bannon keift emotionale Texte, Kurt Ballou rotzt dreckige Riffs an seiner Gitarre, Nate Newton springt mit seinem Bass durch die Luft und Ben Koller penetriert sein Drum-Set. Im Oktober 2012 erschien ihr neuestes Album „All We Love We Leave Behind”, das hier für die moshenden Besucher live umgesetzt wird. Es gibt fast 10 Songs dieses Meisterwerkes zu hören, aber auch Hits der alten Alben wie „Concubine”, „Dark Horse” oder „Heartless”. So erfreut die Band das Publikum. Nach einem Set von 20 Songs gibt es am Schluss „First Light” und „Last Light”.
Von mir aus hätten Converge noch so viel mehr an ihren Stücken spielen können! Auf die nächsten 20 Jahre Converge!