Vance Joy

Ein typischer Sommerhit: “Riptide” setzt sich ins Ohr und bleibt drin, solange die Farben noch kräftig sind und das T-Shirt-Wetter anhält. Wenn dann die Debüt-CD den Titel “Dream Your Life Away” trägt, kann ja nichts mehr schief gehen. Auf seinem ersten Album macht der Musiker aus Melbourne dort weiter, wo er mit seiner in Deutschland Gold-veredelten Top-10-Single aufhörte: Schonungslos ehrliche, leidenschaftliche Songs über die Liebe und das Leben, vorgetragen mit tollen Melodien und einer faszinierenden Stimme. Produzent ist Ryan Hadlock, der auch für die Foo Fighters, Gossip und The Lumineers verantwortlich zeichnet.

Der australische Singer / Songwriter heißt eigentlich James Keogh und stammt aus Melbourne. In seiner Heimat ist er schon lange ein Superstar und blickt auf ausverkaufte Tourneen zurück. Für sein Debüt kann er aus einem breiten Repertoire schöpfen, das über viele Jahre hinweg entstand und zum Teil in einer Zeit geschrieben wurde, als Vance noch Rechtswissenschaften studierte und für Bloc Party schwärmte. Deren optimistischen Ansatz hört man auch gerne mal raus, wenn beispielsweise “Mess Is Mine” erklingt.

Meist bleibt Vance Joy aber gitarrenlastig melancholisch und erzählt uns seine Geschichten wie ein Straßenmusiker, der die fremden Menschen zum Stehenbleiben bewegt. Und keine Sorge: Der Opener “Winds Of Change” hat nichts mit pfeifenden Skorpionen zu tun. Hier gibt es handgemachte Hausmannskost. Vance Joys Vocals klingen gerne mal weinerlich, aber daran kann man sich gewöhnen. In die tiefe gehende Balladen und heraus geschriener Enthusiasmus – zwischen diesen Polen bewegt sich die Musik. “Riptide” bleibt der unbestrittene Höhepunkt, aber Vance Joy kann mit dem Album sicher einen kurzweiligen Abend füllen. Das gesamt nächste Jahr will er touren: nur zu.

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