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Unsere Wertung: 7 von 9 Punkten.

Bad Religion präsentieren sich auf “True North” in Topform!

Es dauert ungefähr 35 Minuten, um über die A59 von Bonn nach Köln zu fahren. In dieser Zeit kann man das neue Bad Religion-Album “True North” einmal komplett durchhören. Seit 1980 sind die Punkrocker aus Los Angeles nun schon für ihre kurzen, knackigen Songs und bissigen, sozialkritischen Texte bekannt. Auch “True North” macht da keine Ausnahme und bietet – passend zum 16. Studioalbum ihrer Karriere – sechzehn wie gewohnt auf den Punkt gebrachte Statements. So ist das Titelstück beispielsweise aus der Perspektive eines Jungen geschrieben, der von zuhause wegläuft. “Wir erinnern uns genau, wie es sich anfühlt ausgestoßen zu sein”, erklärt Frontmann Greg Graffin die Intention hinter “True North”.

Produziert wurde das Album von Bad Religion und ihrem langjährigen Weggefährten Joe Barresi. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist wenig überraschend. Da ist er wieder, der für die Band typische kraftvolle und melodische Southern California Sound, mit den schneidenden Gitarren und dem charakteristischen Gesang. Und doch wirkt “True North” in keiner Sekunde eintönig. Klar gibt es auch hier wieder die üblichen Mitgröhlnummern (“Nothing To Dismay”), aber Bad Religion haben auf dem Album einige bemerkenswerte Punkperlen versteckt. Dazu gehört etwa die erste Single “Fuck You”. Oder das mitreißende und staubtrockene “Dharma And The Bomb” (gesungen von Gitarrist Brett Gurewitz), das die Gefahren von religiösem Fanatismus anprangert. Und nicht zuletzt das vergleichsweise gebremste “Hello Cruel World”, mit seinen fast vier Minuten gleichzeitig das mit Abstand längste Stück auf “True North”.

Nochmal Greg Graffin: “Wir empfinden alle Schmerz, aber Punk gibt uns neue Hoffnung in dunklen Zeiten”. Klingt aus seinem Mund ungewohnt pathetisch, aber “True North” ist tatsächlich mehr als “nur” ein weiteres Spaßalbum. Es ist ein Album, das zwar ungemein viel Spaß macht, doch noch dazu hat es eine Botschaft zu verkünden. Es ist die Botschaft nicht aufzugeben, sondern nach der Wahrheit und der eigenen Bestimmung zu suchen. Damit reiht es sich ein in die Riege der grossen Bad Religion-Alben wie “Suffer”, “No Control” oder “Recipe For Hate” und beweist, dass Greg Graffin und Co. selbst im 33. Jahr ihres Bestehens nicht nur musikalisch noch eine ganze Menge zu sagen haben. Ab April könnt ihr euch davon auch persönlich überzeugen:

  • 27.04. – Stuttgart – Pirate Satellite Festival
  • 06.06. – Hamburg – Docks
  • 08.06. – Nürnberg – Rock Im Park
  • 09.06. – Nürburgring – Rock am Ring
  • 11.06. – Dortmund – FZW
  • 12.06. – Berlin – Huxleys Neue Welt
  • 09.08. – Eschwege – Open Flair Festival
  • 10.08. – Rothenburg – Taubertal Festival