Bereits gut zwanzig Jahre ist es schon her, dass in New York ein Trio (lange vor Jack White) mit einem Konglomerat aus den Elementen Rock´n ´Roll, Blues, Rockabilly und Noise-Rock von sich reden machte. Das ist aber in seiner stilistischen Beschreibung irgendwie auch alles viel zu kurz gegriffen und im Laufe der Jahre haben sich Jon Spencer (Gesang, Gitarre), Judah Bauer (Gitarre) und Russell Simins (Drums) diverse Male auf den ein oder anderen musikalischen Schwerpunkt verlegt. Ihre Wurzeln haben sie dabei aber stets gespürt. Wie das bei solchen oder ähnlichen Genres so ist, kommt man wohl nicht um die klassischen Vergleiche und Referenzen zur populären Musikhistorie herum, um den archaischen Sound zu definieren. Vielleicht hilft es, wenn man beschreibt, dass Jon Spencer mit meist verzerrtem, durch allerlei Effekte gepushten Gesang wie ein Jagger auf Acid im Elviskostüm den bratzigen Gitarrenriffs entgegensetzt.
Oder, dass die Combo vielleicht teilweise wie Monster Magnet klingt, wenn diese deutlich näher an den Rolling Stones als an Hawkwind orientiert wären. Vielleicht hat das Trio aber auch einfach früher manchmal mit G.Love abgehangen oder waren bei Iggy Pop auf einer Grillfeier – mit Meat & Bone!
Tatsächlich war die Garage in der die neue Platte aufgenommen sein könnte wohl wesentlich kleiner als die von Dave Grohl. Durch die Boogie Woogie Blues Rock Stampfer ziehen sich immer wieder naive merkwürdige elektronische Effekte, die den Bezug zur Gegenwart herstellen könnten, tatsächlich aber klingen wie ein Gerät so alt wie die Band selbst. Prinzipiell bleibt also alles irgendwie wie früher bei der Jon Spencer Blues Explosion. Es wird gelärmt, gecroont, gebrüllt und schmutziger Rock´n´ Roll gespielt, der sich manchmal auf Hip Hop Grooves setzt und mit einem dumpfen pochenden Soundbrei durch die Rock – und auch eigene Bandgeschichte stolpert. Konventionell, heavy, laut und dreckig gebärden sich die New Yorker auch nach der kreativen Pause auf “Meat & Bone”. Das rohe Fleisch gehört dennoch am besten mit Salz und Pfeffer gewürzt, so dass es dem der es dann verzehren möchte auch auf Dauer nicht zu fad vorkommt.