Seit vier Jahren hat der Australier Stu Larsen keinen festen Wohnsitz mehr, sondern ist mit seiner Gitarre in der ganzen Welt unterwegs, um Songs zu schreiben und Konzerte zu geben. So ist der Titel seines gerade erschienenen Debütalbums “Vagabond” keine hohle Phrase, sondern ein Bekenntnis zu einer besonderen Lebensform, gleichzeitig aber auch die Auseinandersetzung mit den Schattenseiten eines solchen Lebens.
In vielen seiner Songs thematisiert Stu Larsen nämlich die Einsamkeit, singt etwa in “Thirteen Sad Farwells” von zu vielen Abschieden oder in “Pocket Full Of Coins” von der Sehnsucht nach einer dauerhaften Beziehung. Auf der anderen Seite atmet der entspannte Opener “San Francisco” auch irgendwie grenzenlose Freiheit, und “Far Away From Here” und das sehr eindringliche “Skin & Bone” erzählen von berührenden und intensiven Begegnungen.
Produziert wurde “Vagabond” von Stus Freund und Kollegen Mike Rosenberg, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Passenger. Und das hört man dem Album auch an. Stu Larsens gitarrenbasierter Songwriter-Folk, der stilistisch sowieso schon nah an Passengers eigener Musik ist, wird mit Percussion und Bass verstärkt und immer wieder sorgen Keyboard oder Streicher für Akzente. Das wirkt insgesamt sehr rund und lässt sich gut hören – an die Intensität eines Solo-Live-Auftritts, wie ihn Stu Larsen vergangenes Jahr als Support-Act von Passenger hingelegt hat, kommt aber kaum ein Song heran. Am authentischsten wirkt “I Will Wait No More”, das sich auf Gitarre, Harmoniegesang und Mundharmonika beschränkt. Ich persönlich hätte mir ein paar mehr so pur arrangierte Stücke gewünscht.
Ansonsten ist Stu Larsen mit “Vagabond” aber ein Debüt gelungen, das Fans von gutem, handgemachtem Songwriter-Folk sicher überzeugt. Wer die Gelegenheit hat, sollte sich den bärtigen Musiker auf jeden Fall auch mal live anhören.
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