Malo Moray strebt danach, die menschliche Existenz durch immersive experimentelle Improvisationen in unkonventionellen musikalischen Umgebungen zu verstehen, die von Kosmos, Science-Fiction und veralteten Klängen inspiriert sind.
Sein neuestes Album Improvisations From The Solar System (And Other Solo Pieces) ist „der düstere Soundtrack zu einem dystopischen Stanley Kubrick-Film über die Einsamkeit eines verzweifelt einsam durch den Weltraum treibenden Astronauten“, wie die Presse berichtet. Martin Riebel alias Malo Moray ist der Protagonist dieses herausfordernden, ominösen Soundtracks, der die Weite und Isolation des Weltraums auf seine eigenen depressiven Erfahrungen während der COVID-Krise zurückführt.
Der in Deutschland geborene und heute in Novi Sad (Serbien) geborene Musiker har mit “Nightmares” sein fünftes Album beim Label Interphone Records veröffentlicht. Seine Musikrichtung bezeichnet er vorrangig als Ambient-Psychedelic, wobei ich eher zu Dark-Ambient oder Dark Jazz tendiere.
Das Album umfasst vier Songs mit einer Spielzeit von 78 Minuten, wobei “Kim The Vampire” mit seinen knapp 54 Minuten der Soundtrack zu einem Horror-Stummfilm darstellen könnte. Grundlage der Kompositionen sind die auf Dark Jazz basierenden Klangteppiche. Was allerdings ein großes Manko ist und oftmals die Stimmung komplett aus den Angeln hebt, ist der übermäßige Einsatz von Midi Controllern, die den Sound eines C64-Flipperspiels wiederzugeben scheinen.
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Insgesamt ist Kaschade ein sehr ambitioniertes, experimentelles Projekt, das seinen Reiz für nervenstarke Experimentierfreunde bietet, allerdings den Einsatz der oben genannten Midi Controller zurückfahren könnte, um mehr Spannung in Richtung Dark Ambient oder Dark Jazz zu bringen.
Die dunkle Jahreszeit beginnt und ein Newcomer betritt die Bühne, der diese Jahreszeit und dieses unwirkliche Jahr 2020 mit so viel Gefühl in seinem Debütalbum repräsentiert: Brudini.
“From Darkness, Light” ist eine poetische Odyssee, wie ich sie bisher selten gehört habe. Es ist die Geschichte einer emotionalen und spirituellen Reise. Während der fünf Jahre seiner jüngsten Entwicklung wurde der thailändisch-norwegische Londoner Erik Brudvik Vater, sein Buchladen in Soho florierte zuerst, ging dann bankrott, seine langfristige Beziehung endete und er gab seine Karriere im Finanzwesen auf. Aber durch diese Veränderungen fand er schließlich seine kreative Stimme als Brudini.
Die Musik des Album ist so vielschichtig wie die Gefühle, die Brudini in seinen Songs interpretiert. Spoken Words, die an “An American Prayer” von Jim Morrison (+ The Doors), an Anne Clark oder das Album “Songs For Drella” von Lou Reed & John Cale erinnern, Dark Jazz Elemente, die an die Genregrößen von Bohren & Der Club Of Gore erinnern, Chanson-Elemente in “Pale Gold”, Art-Pop-Hommagen an Talk Talk in “Everything Is Movement”. Dies alles gewürzt mit einer Stimme, die in vielen zerbrechlichen Momenten Parallelen an die des Marillion-Sängers Steve Hogarth wecken.
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Selbst aufgenommen und selbst produziert, ist Brudinis Debüt eine Einladung zum bewussten Zuhören und bietet eine nackte und ungewöhnliche Perspektive auf das Blut und die Eingeweide des Übergangs ins Erwachsenenalter. Ein schaurig-schöner Trip in die tiefen einer zerbrechlichen Seele.
conjure (kon-jer)(Verb): beschwören: etwas durch einen Schwur bekräftigen [oder] jemanden dringend, inständig bitten [oder] durch zauberhafte, magische Gewalt Macht über etwas erlangen [oder] durch zauberhafte, magische Gewalt etwas erscheinen oder verschwinden lassen
CNJR (kon-jer) (Verb): Den melancholischen Kampf in unseren unzufriedenen Träumen verweben.
So viele Bedeutungen und Interpretationsvarianten für dieses elektronisch, experimentelle Musikprojekt. Und genau das macht dieses Projekt und dieses Album so spannend. Als musikbegeisterter Zuhörer vernimmt man Anleihen an Swans, Klaus Schulze, Tangerine Dream und manchmal auch an Muse.
Der experimentelle Musikproduzent CNJR kehrt mit einer neuen Veröffentlichung in voller Länge zurück. Mit “I Can See The Church Burning Through The Binoculars” weicht CNJR von einem tieferen synthgetriebenen elektronischen Gefühl ab, um eine Indie-Ästhetik auf dem gesamten Album anzunehmen. Eine stärkere Präsenz von Gitarren, akustischen Trommeln und Gesang ist mit Retro-Synthesizern und elektronischen Elementen zu hören, die aus früheren Veröffentlichungen stammen. “I Can See The Church Burning Through The Binoculars” ist ein sehr dunkles Album, das sich mit Themen wie Unterdrückung, emotionaler Aufruhr und Identität befasst.
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Die erste Single “Burning” ist eine Abkehr vom Sound von CNJRs vorherigem Album. Es ist ein Indie-Song, der sich auf eine psychedelische Keyboard-Linie, akustische Drums und eindringliche Vocals konzentriert. “Burning” deutet auf einen neuen Sound hin, der sich durch das komplette neue Album zieht, und bietet einen Einblick in die für CNJR typische melancholische und dunkle Ästhetik.
Die zweite Single “The Destroyers” ist cineastisch, intensiv, launisch und fängt ein unter Druck stehendes Gefühl der Hoffnungslosigkeit ein. Das Lied, das schwere Gitarren mit Streichern verwebt, ist in der Lage, eine Spannung zu halten, die introspektiv und kontemplativ ist. Der Titel deutet auf eine rechtzeitige Erforschung eines weitgehend unsichtbaren und allumfassenden Feindes hin, der die Welt um uns herum plagt.
Dieses dunkle experimentelle Projekt zwischen dem Spachakrobaten Black Saturn alias Ned Jackson aus Washington, DC und dem Franzosen Grosso Gadgetto aus Villeubanne, Frankreich ist eine Zusammenarbeit, die während der aktuellen Beschränkungen durchgeführt wurde. “Earth Project” besteht aus 6 Tracks mit mutiertem Rap bzw. Spoken-Word-Elementen, Drone, experimentellem Industrial und düsteren cinematischen Klangexperimenten.
Würde man die düsteren Sci-Fi-Klassiker wie “2001 Odyssee im Weltraum”, “Aliens” oder “Event Horizon” neu vertonen, so wäre dieses leider nur 26 Minuten kurze Album ein würdiger Soundtrack. Die Musik liegt so schwer im Magen und ist so mächtig groß, dass einem die Unzulänglichkeit des winzigen Menschseins übelst aufstösst. In Anleihen erinnert der Sound an die frühen Industrial-Dark-Wave-Heroen, wie z.B. Alien Sex Fiend.
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Grosso Gadgetto setzt seit 2002, weit weg von den klassischen Formaten, seine Spuren im zeitgenössischen Indie-Hip-Hop, in Filmmusiken und zeitgenössischen Shows. Er destabilisiert den Hörer durch diese Sound-Fluten, unter einem Feuer gruseliger Atmosphären, Droneschichten, perversen Breakbeats, Metal-Gitarren, aber auch eingängigen und süchtig machenden Melodien. In dieser unendlichen Klangwelt ist Klang der Begleiter unserer Gedanken. Black Saturn ist ein Konzept, das in dieser Realität geschaffen wurde. Experimenteller Hip-Hop-Industrial-Lärm. M.C.ing & Dub Poetry = Black Saturn.