Liebesspiel in Düsseldorf – Tenacious D beglücken Deutschland – Support: The Sights
Die Mitsubishi Electric Halle ist ausverkauft – Tenacious D spielen vor 7300 Fans. Es ist Sonntagabend, draußen klirrende Kälte, in der Mitsubishi Electric Halle hingegen hitzige Spannung. Tenacious D geben sich endlich die Ehre, ihren Rock mit Düsseldorf zu teilen. „The worlds most awesome Band” läßt sich dabei nicht lumpen und rockt fast zwei Stunden mit ihren Fans.
Voller Vorfreude warten die Besucher der Mitsubishi Electric Halle auf den Showbeginn. Als endlich das Licht ausgeht, beginnt die ganze Menge zu jubeln, doch zu früh gefreut. Zum Vorspiel heizt nämlich erst die Band The Sights aus Detroit Rock City der Menge ein. The Sights sind eine in Europa bisher recht unbekannte Rock ‘n’ Roll Band, doch wenn sie bei jedem Auftritt dieser Tour so überzeugen, wie an diesem Abend, sollte sich das schnell ändern. Eine halbe Stunde geben sie auf der Bühne alles und können das Publikum begeistern. Mit ihrer Musik erinnern sie an die 70er, wobei sie Stilrichtungen wie Rock ‘n’ Roll, Indie, Punk, Ska und Alternative verbinden. Saxophon und Keyboard machen ihren Sound dabei unverkennbar.
Nach einer kurzen Umbaupause betritt Tenacious D, die mit einem Augenzwinkern selbst ernannte Größte Band der Welt, das Duo des Entertainment, die Könige des Rock endlich die Bühne. Das Publikum schwebt zwischen Freudenschreien, tosendem Applaus und gespanntem Schweigen, als Jack Black und Kyle Gass sich ihm zu einem episch anmutenden, atmosphärischen Intro, gladiatorengleich in ihren leuchtenden Mönchskutten offenbaren. Sie beginnen das Konzert mit dem Song “Rize Of The Fenix” aus dem gleichnamigen Album, zu dem sich ein überdimensionaler phallischer Phoenix aus dem Nichts erhebt, wo er bis zum Ende des Konzertes über der Band prangt. Sie stellen mit “Low Hangin’ Fruit”, “Señorita”, “Deth Starr”, “Roadie” und “Throw Down” zu Anfang das neue Album konsequent vor. Erst danach folgen Songs der ersten beiden Alben “Tenacious D” und “The Pick Of Destiny”: JB und KG schmettern mit ihrer Band Songs wie “Kickapoo”, “The Metal”, “Wonderboy” und “Tribute” – und alle singen mit, zwei Stunden lang.
Dass Jack Black der König der Tonlagen und kuriosen Geräusche ist, beweist er durchweg. Minutenlang nimmt er seine Zuschauer mit auf eine Entdeckungsreise der aussergewöhnlichsten Töne. Und es klingt gut! JBs vielseitige, unterhaltende Stimme und der absolut gute Sound der Mitsubishi Electric Halle an diesem Abend harmonieren dabei in erwähnenswertem Maße.
Doch nicht nur ihr musikalisches Können, sondern auch ihr schauspielerisches Talent stellen die beiden Entertainer unter Beweis, während sie aus ihrer Show eine Geschichte machen. So verlässt Kyle beispielsweise während des Konzerts die Band und als Jack weinend “Dude, I Totally Miss You” singt, schwenken alle gerührt ihre Feuerzeuge. Auch Kyle lässt diese Liebesbekundung natürlich nicht kalt, so dass sie bald wieder einträchtig “Friendship” trällern und zu “Beezleboss” gemeinsam gegen ihren satanischen Gitarristen antreten.
Den krönenden Abschluss, des zweistündigen „Ohrgasmus” bildet “Double Team”, zu dem der „Phoenix” Konfetti in die Halle „ejakuliert”, um dann erschlaffend zu Boden zu sinken, während Tenacious D die Bühne verlassen. Zurück bleiben nur seine Flügel, aus deren Mitte Jack und Kyle zurückkehren, um in ursprünglicher Zweierformation ihre Fans mit einer Zugabe zu beglücken. Nach dem immerhin zwei Lieder andauernden Nachspiel, gibt das Duo abschließend insbesondere seinen männlichen Fans eine wertvolle Botschaft in Form eines Songs mit auf den Weg: “Fuck her gently”…
Alles in allem ein großes Konzert voller Witz, gelungener Schauspieleinlagen und guten Musikern. So unterhaltsam, dass es noch die ganze Nacht hätte andauern dürfen.
Setlist:
- Rize Of The Fenix
- Low Hangin’ Fruit
- Señorita
- Deth Starr
- Roadie
- Throw Down
- Jazz
- Saxaboom
- Kielbasa
- Kickapoo
- Dude (I Totally Miss You)
- Kyle Quit The Band
- Friendship
- The Metal
- Wonderboy
- Beelzeboss (The Final Showdown)
- The Who Medley
- Tribute
- Double Team
- ————
- Baby
- Explosivo
- Fuck Her Gently