Das australische Rock-and-Roll-Quartett Super FLORENCE jam hat es endlich zu einer internationalen Veröffentlichung seiner Musik geschafft – volle 15 Jahre nachdem sie als frischgebackene Studenten in die australische Live-Musikszene aufgetaucht sind.
Als Teil der 10-jährigen Jubiläumsreihe von Bird’s Robe Records feiert auch die zweite EP der Band We Always Knew It Would Come To This ihr 10-jähriges Jubiläum mit einer internationalen Veröffentlichung auf CD und digitalen Formaten.
Um diese Veröffentlichung zu feiern, hat super FLORENCE Jam jetzt ein neues Live-Video für Ghetto Project Fabulous geteilt!
Der ursprünglich im Jahr 2011 veröffentlichten 9-Track-EP (es ist fast ein Album!) folgten mehreren Demo-CDs, die unabhängig von der Band gedruckt wurden und bei Gigs in Sydneys Underground-Live-Musikszene zirkulierten. Die EP brachte der Band ihr erstes Airplay auf Triple J für den feurigen Punkrock-Track von „Irrepressible“ ein, während die Band auch eine Reihe von Headline-Shows im Sydney’s Gaelic Theatre aufnahm.
Ähnlich wie die Band selbst haben sie auf der zweiten EP Spaß an einer Reihe musikalischer Experimente. Der Hardrock-Blues von ‘Bloozepower’ und ‘Walkin’ On The Rocks’ zeigt schamlos die Led-Zeppelin-Einflüsse der Band, während der verrückte Indie-Rock von ‘That’s The End of It’, ‘Anastasia Won’t You Sleep With Me’ und „Simmer Down“ ihre augenzwinkernde Interpretation des Indie-Rock der 2000er-Jahre zeigen. Wenn diese Welten aufeinanderprallen, wie zum Beispiel die epische Hymne „Signals“, zeigt dies die Band von ihrer besten Seite. Wenn sich die Dinge für die Ballade von „Your Word“ und „A Moment In Time“ beruhigen, zeigt es auch eine Band, die zu einer Vielzahl von Dynamiken fähig ist.
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Wer dachte, dass die Sub-Schublade “Emo” etwas hakt und nichts mehr drin sei, dem sei gesagt, dass die Regensburger “Rivers & Tides” die Lade wieder richtig aufreißen und ein Album vorlegen, das sich so 1990/2000er und doch sooo frisch anhört. In die 12 Songs packt der Fünfer all das rein, was die Band seit ihrer Gründung 2013 ausmacht: Authentizität, Träumereien, Umarmungen und teilweise auch eine gewisse Aggressivität. Verpackt wird all das in einen runden und stimmigen Sound.
Um dem geneigten Leser etwas Vorfreude auf das Album zu machen: hier hört man Einflüsse von Größen wie Fugazi, Lemonheads und Gitarrensounds, die mal an New Order und an anderen Stellen an The Cure erinnern. Aber auch Einflüsse aus dem Grunge sind an diversen Stellen nicht zu überhören.
Aufgenommen wurde mit dem guten Freund Jan Bärenfänger, der auch schon bei der letzten EP am Mischpult saß und mit dem Ergebnis ist man mehr als glücklich: „Wir finden, dass „Sincere Uncertainty“ das Ziel einer Reise ist, die nicht immer leicht war, und genau das spiegelt das Album auch auf eine schöne Art und Weise wider.“
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Bezeichnender kann ein Debütalbum mit dem Namen des Künstlers an einem Valentinstag nicht erscheinen: BRKN LOVE.
Der kanadische Sänger, Gitarrist und Gründer der Formation BRKN LOVE, Justin Benlolo, schmiss mit 16 Jahren die Schule um seinem Lebensziel näher zu rücken: auf der Bühne stehen, ins Mikro brüllen und in einer Rock’n’Roll Band spielen. Mehr triefen kann ein Klischee gar nicht. Aber manchmal werden sogar Klischees war.
Für ein Debütalbum eines Neulings gar nicht mal schlecht, aber auch nicht wirklich viel Neues. So das kurze vorgegriffene Fazit.
Das Album ist gespickt mit Songs, die eingängig sind, nach vorne gehen, die Masse begeistern könnten, aber auch nicht wirklich weh tun. Es ist ein Gemenge von Bands und Stilrichtungen, die über viele Jahre die Geschicke der Alternative-Szene bestimmt haben: da spielen Muse mit, The Smashing Pumpkins haben ihre angedeuteten Auftritte oder auch Alter Bridge.
Bei den Radiosendern, die sich auf Rockmucke spezialisiert haben, werden wir die Jungs bestimmt noch öfters hören und nebenbei im Auto ist das alles auch ganz gefällig und wird die Masse ansprechen, die das Konzept nicht mit einer zerbrochenen Liebe quittieren wird.
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In den 1980er und frühen 1990er hieß das alles noch Indie oder vielleicht auch noch Alternative, aber East machen Emo. Und das hört sich verdammt gut an und eben auch nach Indie, wie ihn meine Generation lieben gelernt hat. Da klingen Smashing Pumpkins, Lemonheads, Pixies, mal in Ansätzen Sonic Youth durch, aber alles auf eine eigenständige Art und Weise und nicht nach Replik.
East geben ihr erstes Lebenszeichen zu viert 2017 mit der “Demo ‘17”, aufgenommen von Fabian Langer und Fabian Mohn im Proberaum von Neufundland in Köln. Vollständig sind sie aber erst 2018. Sie zeigen sich in voller Besetzung bei der “Bendorf Live-Session”, für die sie fünf Songs live einspielen und filmen. Aufgenommen von Janek Kinzig im Soundrange Tonstudio Bendorf und gefilmt von Geraldine Hutt.
Im selben Jahr schließen sie sich über Neujahr im Proberaum von Fortune Drives To Vegas in Alf ein und spielen, auch live, ihr erstes Album ein. Bei Minusgraden entsteht ein 10 Song starkes Emo-Album, das direkt aus den 90ern stammen könnte und gleichzeitig aktuelle Einflüsse hörbar macht. Auch das nimmt Janek Kinzig auf.
Nach einem ruhigen Jahr 2019, in dem am 15. November eine Split-Kassette mit der Kieler Band Linhay rauskommt, erscheint am 24. Januar 2020 endlich das erste Album “In An Instant” bei Midsummer Records, die dann auch ausgiebig betourt wird. East sind Armin Wondra, Steph Mertes, Nico Kansy, Tilman Zick und Eric Pauly.
Am Nikolaustag haben alle Fans von locker-flockigem Indierock ein schönes Album der Kölner Hundefänger „The DogHunters“ im Stiefel, auch wenn das Schuhwerk nicht zum Albumtitel „Splitter Phaser Naked“ passt.
Jenseits der Trends von schwerem Post-, Stoner-, Retro-Blues- oder schwelgerischem Shoegaze-Rock bringen die fünf Domstädter gutgelaunten, altbackenen (im positivsten Sinne) Indierock an den Start. Die eingängigen Melodielinien laden auch den letzten Muffel dazu ein mitzuwippen, wenn man schon nicht seine Gebeine bewegen will. „Hitchhiker“ fängt mit einer kleinen Reminiszenz an Tito & Tarantula an und bewegt sich lässig durch den Desertrock-angehauchten Song. „Garden of Eden“ hat in Momenten Anleihen an die frühen „Elements Of Crime“ und überall entdeckt man ein kleines Schätzchen wunderbarer handgemachter Musik.
The DogHunters sind: Max Bäckmann, Stefan Becker, Markus Haberl, Clemens haberl und Paul Bäckmann.
Das dänische Quartett The Rumour Said Fire hat gerade kürzlich ihr neues Album “Dead Ends” veröffentlicht, über welches wir hier ausführlich berichteten, und schon sind sie auf ihrer Tour bei uns im Hamburger Molotow zu Gast.
Ebenfalls aus Dänemark stammt die sympathische Supportband Dad Rocks!, die das Konzert an diesem späten Mittwochabend im noch nicht vollends gefüllten Molotow eröffnen. Die doch recht junge Band um den isländischen Frontmann und Mastermind Snævar Njáll Albertsson hat das Glück, vor absolut respektvollem und zuhörendem Publikum zu beginnen, was bei vielen Konzerten ja nicht unbedingt selbstverständlich ist. Sie spielen sich mit ihren wundervollen akustischen Folk-Pop-Melodien direkt in die Herzen der Zuhörer, wobei ihre Musik erstaunlicherweise ganz ohne Drums auskommt. Sie verzaubern das Publikum mit geschmackvoll abgestimmten, sanften Harmonien mit teils sogar dreistimmigem Gesang, der durch die Begleitung der Akustikgitarre und der Geige absolut überzeugend wirkt.
Als The Rumour Said Fire gegen 22:00 Uhr die Bühne betreten, ist das Molotow inzwischen mit einem angenehm international durchmischten Publikum gut gefüllt, wenn auch nicht ganz ausverkauft. Die Band zeigt sich zu Beginn eher gesprächsarm, ob dies Schüchternheit ist oder sie einfach nur sehr konzentriert sind, werden wir dann sehen. Das Quartett startet direkt mit “Provence III” in ihr Set, bei dem Jesper Lidang´s zarter, aber dennoch kräftiger Gesang wunderbar zur Geltung kommt. Lediglich das auf dem Album eingespielte Saxophon fehlt leider bei der Live-Performance, aber ansonsten bestätigt die heute fünfköpfige Band ihre Leistung vom Album durchweg. Im Anschluss kommt dann schon direkt mein persönlicher Ohrwurm “Voyager”, bei dem das Publikum mittlerweile langsam aus der passiv-zuhörenden Position in die aktive Bewegung kommt. Aber auch ich bin heute ein erstaunter “Zuhörer”, denn das was The Rumour Said Fire hier live performen begeistert und fesselt mich zugleich. Von ihrer Musik geht eine Faszination aus, die mir schon beim Hören von “Dead Ends” sehr positiv aufgefallen ist. Im Verlauf des Konzerts wird Frontmann Jesper dann auch etwas kommunikativer, was der relativ verhaltenen Stimmung im Raum definitiv zugute kommt.
Mich begeistern live vor allem die treibenden Songs wie “Reckless Hearts”, aber natürlich haben auch die ruhigen, eher dem Folk zugeordneten Songs wie “Sleep” sowie “Air Force” von ihrem Debütalbum “The Arrogant” ihren Reiz. Erst gegen Ende des Konzerts animiert Jesper Lidang dann endlich sein Publikum zum Mitklatschen, und selbstverständlich spielen sie schließlich auch noch das allseits beliebte “The Balcony”, welches ihnen in Dänemark mit zum Durchbruch verhalf. Sichtlich aufgetaut und entspannter als am Anfang beenden The Rumour Said Fire ihr wirklich großartiges Set gegen 23:00 Uhr mit dem recht pop-rockigen “Dead Leaves”, bei dem noch mal richtig mitgetanzt wird.
Insgesamt liefern die talentierten Dänen von The Rumour Said Fire hier ein tolles Set ab, schade nur, dass sie nicht für eine Zugabe zurück auf die Bühne kommen, denn der ein oder andere hätte sich wohl noch einen Song mehr von ihrem Debütalbum gewünscht. Dafür nehmen sich alle Musiker nach dem Konzert ausgiebig Zeit für ihre Fans, signieren fleißig am Merch-Stand und stehen allen zum kleinen Klönschnack zur Verfügung. Ich hoffe, dass wir die sympathischen Musiker bald wieder in Hamburg oder auf einem Festival in diesem Sommer erleben dürfen.
Erfrischend außergewöhnlich ist das zweite Album des bayrischen Duos The Dope mit dem sonderbaren Namen “Hinterlandia” (der Bandname kommt im übrigen vom mecklenburgischen Naturschutzgebiet Döpe). Nach ihrem vielgelobten Debüt “Into The Woods” 2010 nahmen Songwriter, Sänger und Gitarrist Rudi Maier und sein Drummerkollege Franz Neugebauer auf einem abgelegenen Bauernhof in Bayern ihr neuestes Werk auf, das erste Ergebnis stellten sie uns schon im letzten Jahr mit “Monsters Of Fuck You All” vor.
Das gewählte Cover-Artwork gemäß Grimm´s Märchen “Der Hase und der Igel” lässt eine Anspielung auf die provinzielle Herkunft des Duos vermuten, selbst der Albumtitel hat irgendwie etwas “fabel”-haftes. Auch wenn die beiden damit naturverbunden und hinterwäldlerisch wirken, ihre Musik ist dies jedoch keineswegs. The Dope präsentieren uns auf “Hinterlandia” vorwiegend experimentell angelegte Stücke, die musikalisch zunächst hörbare Einflüsse von Modest Mouse und Built To Spill aufweisen, dennoch den eigenen Stil ihres Debüts fortführen und weiterentwickeln.
Dass Musikduos ähnlich vollwertig klingen können wie mehrköpfige Bands, haben schon andere Bands wie The White Stripes bewiesen. Fetzige Gitarren, krachende Beats und eine zuweilen melodiöse Stimme reichen auch The Dope vollkommen aus, um sich musikalisch auszudrücken. Und dies tun sie leidenschaftlich, auch wenn gewollt schräge Klänge beim Hörer manchmal durchaus etwas Geduld erfordern. Ihre Melodien schlagen teils wilde Haken innerhalb der Songs, so wie der Lauf eines Hasen eben, finden sich jedoch stets wieder in die anfängliche Grundharmonie des Songs ein.
Der Opener “Blizzard the Kid” zeigt repräsentativ für das ganze Album, auf was sich der Hörer einstellen muss, zarte hohe Stimmpassagen wechseln sich mit rockigen und polternden, fast punkigen Parts ab. In “Mines of Falun” sorgen darüber hinaus noch querulante Gitarren für ein leichtes “Durcheinander” und lassen den Hörer nicht schlecht staunen. Das melodisch-trashige “American Girl” ist ein kurzes Vergnügen, wurde aber nach Angaben der Band auch nur in nur zwanzig Minuten komponiert. In ihrer Bavaria-Hymne “Hollywood,…” mixen sie verschiedenste Instrumente, schrammelnde Gitarren, wilde Geigen, Bläser, sogar Klaviermelodien werden integriert.
Einer der in meinen Augen unkompliziertesten Songs ist neben dem Opener auch “Strawberry Fields”, musikalisch verständlich und mit einer melodisch annähernd durchlaufenden Thematik, erschließt er sich dem Hörer besser als der doch recht launische, ja fast sarkastisch wirkende Rest des Albums. Ein quasi versöhnliches und doch schräges Ende gibt es mit “Mother’s Boy Toyed with an Idea”, da freut sich noch mal jeder, der im Circle Pit mitspringen will. Das Album schließt sich jedoch erst mit dem Hidden Track eines verrockten bayrischen Volkslieds und Jodel-Singsang in “…Mietraching”, also noch mal eine echt schräge Nummer zum Schluss.
Rudi und Franz, die Burschen mit den bayrischen Wurzeln, verwehren sich stilistisch sichtlich der Mainstream-Indie-Welle und haben sich mit ihrem speziellen Sound ihre ganz eigene Indie-Welt erschaffen. Auch wenn ihre Klangexperimente und Rhythmuswechsel zeitweise etwas sperrig-unbequem wirken, fast wie wenn man ein Musiktape rückwärts laufen lässt, so lohnt es sich ganz sicherlich, ein zweites Mal hinzuhören und sich The Dope vor allem einmal live anzuschauen.
Einen kleinen Vorgeschmack mit “Mother’s Boy Toyed With An Idea” gibt es hier:
Das 2006 gegründete kanadische Quintett Arkells aus Ontario, Kanada hat sich bereits mit dem erfolgreichen Support der Billy Talent -Tour 2012 in Deutschland einen Namen machen können. In ihrem Heimatland Kanada heimsten Sie schon 2010 den Juno Award für die beste “New Group of the Year” ein und sicherten sich im vergangenen Jahr dann den Award in der Kategorie “Group of the Year”. Jetzt präsentieren Sie nach ihrem frühen Debüt “Jackson Square” endlich auch in Deutschland ihren zweiten Longplayer “Michigan Left”, welcher in Kanada schon 2011 released wurde und sich mit “Whistleblower” ganz oben in den kanadischen Alternative- und Rock-Charts platzierte.
Während der Sound der fünfköpfigen Band um Frontmann und Sänger Max Kerman, Gitarrist Mike DeAngelis, Keyboarder und Gitarrist Anthony Carone, Bassist Nick Dika und Schlagzeuger Tim Oxford in ihrem Debütalbum noch soulige Südstaaten-Einflüsse aufweist, ist ihr aktueller Longplayer ganz offensichtlich mehr von den Klassikern der 80-iger Jahre geprägt, die sich mit einer gesunden Prise Pop versehen schnell in unsere Gehörgänge brennen.
Schon der Opener “Book Club” oder auch “Coffee” erinnern mit ihren melodisch beschwingten Gitarren- und Synthiesounds, sowie der gesamten Gesangslinie an die guten alten Fleetwood Mac und Daryll Hall & John Oates Zeiten. Stimmungsvolle Refrains mit immer wiederkehrenden “A-a-aaah´s”, “Oooh´s” und “Uuuh´s” dürften die Radiotauglichkeit außer Frage stellen, wobei durch deren Häufigkeit schon ein leichter Geschmack von Mainstream aufkommt. Die flott durchlaufende rhythmische Snare lässt die Tanzfüße zu dem Motown-Flair versprühenden “Where U Goin’ ” nicht mehr stillstehen. Arkells Vorliebe für Bruce Springsteen ist in “On Paper” oder “One Foot Out The Door” sowohl im Songaufbau als auch in der Rhythmik unverkennbar, vielleicht schon fast zu offensichtlich. “Michigan Left” fällt positiv aus der Retro-Schiene heraus und hat mich direkt beim ersten Hören an die erfreuliche Experimentierfreudigkeit von Vampire Weekend erinnert. Sich immer wiederholende, melodisch eingängige Hooklines charakterisieren den Sound von “Bloodlines”, durch deren Gleichförmigkeit der Song aber auch ein wenig am Hörer “vorbeiläuft”. Die stärksten Songs sind klar die energetisch geladenen Rock-Songs wie “Whistleblower” und “On Paper”, spannungsreich und mit Ohrmwurmqualität, ohne dabei zu soft und poppig zu sein.
Textlich geht es der fünfköpfigen Band aus Hamilton/Kanada hauptsächlich um die alltäglichen Dinge oder Orte, die der Band persönlich viel bedeuten. So wählten Sie als Bandname die Straße, in der sie zu Studienzeiten wohnten und beschreiben neben Themen rund um Freundschaft und Beziehungen auch erlebte Geschichten aus ihrer Heimat.
Arkells vereinen in ihrem aktuellen Album mehrere stilistische Ideen und bieten uns eine abwechslungsreiche Mischung aus 80-er Melodien, Motown-Sounds und dem Arkells-typischen Rocksound, der auch schon auf dem Debütalbum zu hören war. Für eine Top-Bewertung reicht es für “Michigan Left” aufgrund des angelegten Mainstreamcharakters nicht ganz aus, auch ist das Album mit mageren zehn Songs eher ein kurzes Vergnügen. Dennoch ist es ein rundum gelungenes Album, dessen Stimmung vorrangig durch die Vintage-Inspiration geprägt ist.
Mit dem Video “Where U Goin’ ” könnt ihr Euch hier schon mal in den Sound von “Michigan Left” reinhören, es lohnt sich!
Bereits vor zwei Jahren wurde eine Menge Wirbel um das Debütalbum “Tour History” von Two Door Cinema Club gemacht, welches es zwar nur bis auf Platz 24 der UK Album Charts schaffte, wofür sich TDCC aber 2010 immerhin den Choice Music Prize für das beste irische Album einheimsten. Darüber hinaus erspielten sich Frontmann Alex Trimble (Gesang/Gitarre/Synthie), Kevin Baird (Bass) und Sam Halliday (Gitarre) während ihrer weltweiten Tour eine riesige Fangemeinde, die vor allem aus recht jungen Publikum besteht. Jetzt hat das 2007 gegründete nordirische Trio unter extrem hohem Erwartungsdruck endlich nachgelegt und ihr Folgealbum “Beacon” herausgebracht.
Wer so erfolgreich ist, in dem was er tut, und so viel positives Feedback und Euphorie mit seiner Musik auslöst, wird sicherlich nicht das ganze Konzept in Frage stellen und im nächsten Album alles grundlegend anders machen, so viel ist klar. Doch wird schon in den ersten Songs spürbar, dass sich dennoch musikalisch und konzeptionell einiges bei Two Door Cinema Club getan hat. Steht in ihrem Erstlingswerk noch oft das “spielerische” Element im Vordergrund, in der Hauptsache die leichten, fröhlichen Indie-Gitarren und Popklänge, rückt in “Beacon” die Verspieltheit etwas in den Hintergrund, der breit angelegte Sound wirkt durch eine umfangreiche Instrumentierung und tragende Soundeffekte insgesamt voluminöser und wird damit sozusagen stadiontauglich. Nicht unbemerkt bleibt da der Einfluss des irischen Produzenten Jacknife Lee, der u.a. schon Bloc Party, Snow Patrol, Editors sowie U2 erfolgreich unterstützte. Obwohl ihr eigener unverkennbarer Stil natürlich grundsätzlich erhalten bleibt, bemerkt man schon eine stilistische Annäherung an die zuvor genannten Bands, weshalb sich das ganze Album auch etwas ausgereifter anhört als der vorwiegende “Teenie-Pop” ihres Debüts.
Wie schon beim Opener “Next Year” laufen u.a. auch in “Beacon” programmierte Beats sowohl songeinführend als auch begleitend mit, so dass eine gewisse “Dichte” entsteht, die ihren neuen durchweg überzeugenden Studiosound perfekt ausbalanciert. Als echte Pop-Ohrwürmer entpuppen sich ebenfalls schon beim ersten Hören “Pyramid” und “The World Is Watching”, der treibende Rhythmus in “Spring” und “Sleep Alone” zieht einen sofort in seinen Bann und man kann die Tanzbeine eigentlich gar nicht mehr ruhig halten. “Settle” hat irgendwie etwas opulentes und scheint schon direkt für die großen Bühnen geschrieben zu sein. Die Favoritenrolle geht neben dem eingängigen “Next Year” jedoch an das treibende Spektakel von “Someday” und an den wunderschön arrangierten und abwechslungsreichen Song “Sun”, der die melodische Stimme von Alex Trimble hervorragend mit Synthiemelodien, Bläsern und Drums zu einem nicht mehr aus dem Gehörgang weichenden Popsong macht. Man hört förmlich schon die Chorgesänge der Fans, die im Konzert den Refrain kollektiv mitsingen.
Thematisch orientiert sich “Beacon” vorrangig an der Sehnsucht nach der Heimat, nach Nähe und Liebe, was sicherlich in ihrer ständigen Abwesenheit von zu Hause während der Tour und auch in ihrem längeren Aufenthalt in Kalifornien begründet liegt, wo TDCC die Aufnahmen zu ihrem Album gemacht haben.
Ihr aktuelles Album “Beacon” zeigt uns sehr deutlich, dass sich Two Door Cinema Club ihrem Umfeld entsprechend stets weiterentwickelt haben und mit diesen durchweg positiven Einflüssen auch weiterhin voll durchstarten werden. Auch wenn mir die Verspieltheit ihres Debüts ein wenig fehlt, verloren gegangen ist sie keinesfalls, nur etwas dezenter verpackt und stärker in das musikalische Gesamtkonzept integriert. Auf jeden Fall macht auch ihr zweites, absolut lebhaftes Album Lust auf mehr, vor allem Lust auf Tanzen und auf ihre Livekonzerte! Schon ab November sind die jungen Iren dann mit ihrem aktuellen Album im Gepäck wieder für acht Konzerte bei uns in Deutschland zu Gast, aber man sollte sich beeilen, denn die Tickets sind bestimmt schnell wieder ausverkauft: