
Intronaut

Intronaut liefern passend zum neuem Release „Habitual Levitations“ eine Tour mit Halt im Kölner MTC, 8.4.2013
Seitdem Intronaut Ende letzten Jahres verkündet haben, dass sie im kommenden Frühling ein neues Album veröffentlichen, habe ich mich nicht nur auf „Habitual Levitations” gefreut, sondern auch auf eine hoffentlich bald anstehende Tour. Wie es der Zufall so will, treffen das Release-Datum von „Habitual Levitations” und die dazu passende Reise durch Europa der Herren aus Los Angeles schnell folgend aufeinander, in Begleitung von Castle und The Moth Atlas.
Pünktlich um 21 Uhr eröffnet das Trio von Castle aus San Francisco im Kölner MTC den Abend. Ihre Riffs sind sehr an dem traditionellen Metal der 80er mit starkem Rock ‘n‘ Roll angelegt und bringen die müden Knochen der Besucher in Schwung. Sängerin und Bassistin Elizabeth wechselt sich mit Gitarristen Mat am Mikro ab, der die Songs immer wieder mit kleinen Soli unterlegt. Die weibliche Stimme ist sehr klar und hell, dagegen wirkt Mats Stimme sehr düster und hart, also ein wirklich interessantes Wechselspiel der beiden Sänger, das den Songs mehr Dynamik gibt! Am dritten Tour Tag mit Intronaut und The Moth Atals gibt es fast ausschließlich Songs von ihrem im letzten Jahr veröffentlichten Album „Blacklands” zu hören, das hier mit meinem 30 minütigen Set abgefeiert wird. Voller Begeisterung des Publikums wird die Band entlassen.
Nach der Umbaupause bringt The Atlas Moth auch einen musikalischen Wechsel. Die Jungs aus dem schönen Chicago, Illinois, spielen sehr progressiven Doom, der teilweise mit gesanglichem Black Metal oder klarem Gesang unterlegt wird. Mit drei Gitarren, die verschiedene Harmonieläufe gleichzeitig spielen, bauen The Atlas Moth eine wirkliche atmosphärische Wand auf, die ordentlich Druck im MTC entsteht lässt. Die sehr treibenden und ausführlichen Songs wirken zwar lang, aber niemals ermüdend, zumal sie von der Band mit so viel Leidenschaft und Begeisterung präsentiert werden. Bestens sticht aus der Setlist das Highlight „Holes In The Desert” von ihrem letzen Album „An Ache For The Distance” heraus, das stark an eine Mischung von Deftones, Isis und Neurosis erinnert. Wir können gespannt sein, ob The Atlas Moth es schaffen werden, dieses Jahr eine neue Platte zu veröffentlichen. Unter lautem Applaus und großen Staunen der Kölner verlassen die Jungs die Bühne. Fans von Altar Of Plagues müssen hier ein Ohr riskieren, definitiv!
Bevor das Set von Intronaut beginnt, bedankt sich Sänger Sacha Dunable, während er seine Gitarre stimmt, für das zahlreiche Erscheinen an einem Montagabend. Aber nicht nur durch sympathische Ansagen, sondern auch mit ihrem hervorragenden Stoner-Rock, der sich des Öfteren in jazzige oder rockige Instrumental-Elementen verläuft, können sie punkten. Passend zum frisch veröffentlichten „Habitual Levitations” dürfen natürlich eine ordentlich Auswahl an neuen Songs nicht fehlen. Besonders gefallen „Milk Leg” und „The Welding”, die den neu eingeschlagenen Weg der Band in sanftere Regionen klar zeigen. Intronaut haben ihren Sound gefunden. Einen Sound, der wirklich für Eigenständigkeit steht! Für die härteren Klänge wird dafür „The Literal Black Cloud” oder „Australopithecus” gespielt. Ganz klar muss das hervorragende Können von Drummer Danny Walker hier nochmal betont werden. Er setzt den komplexen Rhythmen eine weitere Messlatte auf. Egal wie sinnesverwirrend die Strukturen der einzelnen Lieder sind, Intronaut schaffen sie immer wieder perfekt zusammenzuketten, ohne dass es zu kopflastig wirkt. Diese Band hat sich heute Abend gewiss in die Herzen der Besucher gespielt und auf ihr neues Release heiß gemacht. Intronaut haben wieder einmal bewiesen, dass sie mit ihrem Auftritt mit Genre-Größen wie Neurosis, Isis, und Cult Of Luna mithalten können.
Fotos von Intronaut, The Atlas Moth und Castle am 8.4.2013 im Kölner MTC gibts hier!