Gojira sind nach Veröffentlichung von “L’Enfant Sauvage” endlich auf Tour und rocken in Köln!

In den letzten Jahren haben sich die französischen Death-Metal Pioniere aus dem schönen Aquitanien in Deutschland rar gemacht. Ihr Albun „L’Enfant Sauvage” wurde letztes Jahr mit mehreren Preisen und Normierungen gekrönt und weckte starke Hoffnung auf eine baldige Tour durch Europa. Doch erst wurde zu Anfang des Jahres der Atlantik für eine kleine Amerika-Tour überfolgen und jetzt endlich wird der eigene Kontinent mit großen Erwartungen auf Fan-Seite erspielt. Zum Glück findet eine der beiden Deutschland-Shows in Köln statt! Darum ist die Anreise von Fans aus verschiedenen Städten kein Wunder. Sogar Belgier und Holländer sind anwesend.

Das Luxor scheint heute Abend auf seiner maximalen Belastung ausgesetzt. Schon zum Opener Hypno5e scheint bis nach vorne kein Durchkommen mehr zu sein. Die auch aus Frankreich stammenden Herren scheinen alle Anwesenden mit ihrem mathematischen Prog-Metal zu beeindrucken. Es scheppert schwere Metal-Riffs, gefolgt von sehr atmosphärischen Teilen. Besonders ambient wirken die französischen Texte und ihr nicht gewohntes Wirken in solch drückender und dann wieder leichter Musik. Ich habe noch nie eine Band mit so einer komplexen und dissonanten Struktur in ihren Songs erlebt, die dann auch noch den Platz für eine Sinti-Gitarre hat. Die elektronischen Elemente werden bewusst als Intro und Outro genutzt. Hypno5e scheint weitaus mehr als nur eine weitere gewöhnliche Metal-Band zu sein. Das Set ist von Anfang bis Ende mit Zwischenstücken bedacht und ist nicht nur instrumental eine Augenweide, nein, auch die Licht-Show wirkt perfekt angeglichen. Es ist gut, dass diese Band hier eine Bühne bekommt, um sich den Kölnern präsentieren zu können.

Gojira gehören neben Meshuggah und Mastodon zu den qualitativ besten Bands Europas. Sie genießen weltweit ihren verdienten Erfolg und bieten eine grandiose Live-Show. Die Anspannung vor Show-Beginn merkt man dem Publikum an. Nervosität macht sich breit. Wie weit ist die Setlist aus der Diskografie gefächert? Ihr neues Album „L’Enfant Sauvage” ist für mich eines der Highlights aus dem Jahre 2012 und läuft seit seiner Veröffentlichung im April bei mir stets im Player. Der Opener dieses Album läutet unter viel Gebrüll und Applaus auch das Set von Gojira ein. „Explosia” walzt wie eine Maschine über die Luxor-Besucher ein. Harter Death Metal verbindet sich mit vertrackten Drums und düsteren Melodieläufen. Die Gebrüder Duplantier scheinen verdammt viel Spaß an dieser Show zu haben und in den Ansagen sind sie sehr redselig. Mit sehr ernster Miene fragt sich die Band, ob die neuen Songs denn hier in Deutschland gut ankommen. Nach den geraden ersten Tanzeinlagen in diesem überfüllten Club scheint diese Frage überflüssig geworden zu sein. Die Liederauswahl begrenzt sich fast aus Songs aus den letzten drei Alben mit verstärkter Ausrichtung in „L’Enfant Sauvage”. Gojira wirken bereit, sich der Welt wieder zu zeigen und ihren Texten über Landschaft und den Einfluss des Menschen über die Natur an ihre Zuhörerschaft bringen zu wollen. Schlagzeuger Mario Duplantier überzeugt uns kurz vor Ende des Sets mit einem genialen Drumsolo. Nach nur acht gespielten Hits lässt die Band noch vier Zugaben zu, darunter auch „The Gift of Guilt”. Die Hitze scheint nicht nur dem Publikum Einiges an Kraft abzuverlangen. Nach einem gelungenen Auftritt bedankt sich die Band noch mehrere Male für das Erscheinen des Publikums und verspricht ein baldiges Wiedersehen.

Gojira haben heute ihre Fans mehr als glücklich gemacht. Ich hoffe wirklich auf ein baldiges Wiedersehen mit diesen brillanten Musikern. Ein Abend, der nicht so schnell in Vergessenheit geraten wird!