Sieben Wochen nach “¡Uno!” führen Green Day ihre Album-Trilogie konsequent fort und bringen mit “¡Dos!” den Rock’n’Roll zurück

Green Day haben ihr Versprechen wahr gemacht: Zug um Zug erscheinen die neuen Alben, die letztlich eine Trilogie bilden sollen. Das zweite Werk trägt den Titel “¡Dos!”, erscheint nur sieben Wochen nach dem ersten Teil und legt musikalisch nochmal ordentlich eine Schippe drauf.

“¡Uno!” bot frische, knackige Songs. Es wurde gerockt wie in den Anfangstagen. Rotzig und mit Ohrwurmqualitäten. Das war gut – doch der Nachfolger hat noch einiges mehr zu bieten. Wer also dachte, Green Day haben ihr Pulver bereits verschossen, wird eines Besseren belehrt.

Als Intro ein akustischer Retro-Song, der nach einer Minute in den biestigen Punkrocker “Fuck Time” übergeht. Fast als hätte die Bloodhound Gang hier Pate gestanden. Ein frecher und durchaus überraschender Start. Für “Stop When The Red Lights Flash” ziehen Green Day das Tempo nochmals an und bieten starke Partymusik.

So entsteht in 40 Minuten Länge ein homogenes Punkalbum, das Ausflüge in verschiedene Richtungen des Genres bietet. Viel Gitarren, starke Arbeit am Schlagzeug – und immer wieder der krachende Angriff auf die Gehörgänge. Das mag für viele altgediente Fans eine Wohltat nach den epischen, eingängigen Alben der letzten Jahre sein. Songs wie “Lazy Bones”, “Makeout Party” und “Ashley” lassen den Hörer kaum zu Atem kommen.

Ruhiger wird es mit dem Rock’n’Roll von “Stray Heart”. Und dann sind da wahre Power-Rocker wie “Lady Cobra” und “Wow! That’s Loud”, die ebenso an die 60er und 70er Jahre erinnern wie der psychedelische Beginn von “Nightlife”.  Das erzeugt eine wohlige Stimmung, die durch und durch Spaß macht.

Wenn Green Day, wie man inzwischen hoffen kann, in der Trilogie ihre eigene Entwicklung rekapitulieren, darf man für “¡Tré!” vielleicht mit einer Rückkehr zu Bombast und hymnischen Epen rechnen. Bis dahin allerdings ist “¡Dos!” das perfekte Partyalbum für den Jahreswechsel.