Aus den dunklen psychedelischen Schatten Bergens kehren Himmellegeme mit ihrem zweiten Album „Variola Vera“ zurück. Himmellegemes Musik ist beeinflusst von atmosphärischem Progrock, die sich zusammenfügt, um einen jenseitigen und zeitlosen Sound zu erzeugen. Mit ihren knallharten Riffs, chilligen Melodien und melancholischen Texten schaffen Himmellegeme Musik, die vergangene Ereignisse in ihrem eigenen Leben und im Leben anderer abbildet.
Das Label Tonzonen hat sich einigen Nischen verschrieben, die sich mit psychedelischen Rockspielarten befassen. So ist es kein Wunder, dass eine in 2019 gegründete Band aus dem Rhein-Main-Gebiet bei dem Label unterkam, die musikalische Werke im Stil der großen Krautrock bzw. Kosmischen Musik Bands schaffen.
In einem Zeitalter, in dem die Vinylplatte wieder an Gewicht zunimmt, Entschleunigung bei den Musikliebhabern angesagt ist und die Preise für Krautrock-Vinyls auch auf Flohmärkten durch die Decke gehen, ist es vielsagend, dass immer wieder Bands und immer mehr Bands sich den Thema Kraut- und Psychedelic Rock annehmen. In diesem Fall hört sich diese Mischung so frisch und neuwertig an, dass der Hörer Assoziationen zu den Größen des Genres wie Can, Kraftwerk, Gong oder Guru Guru aufstellt, aber nie das Gefühl hat, hier etwas Nachgeahmtes oder Gecovertes zu hören.
Das Quartett hat bereits zwei digitale Singles auf den gängigen Streaming-Portalen veröffentlicht und veröffentlicht nun mit „COSMIC“ ihr Debütalbum über Tonzonen Records. Ihre Musik bezeichnen die vier Musiker Frank Incense (Gesang, Bass, Bariton Gitarre, elektrische Sitar, Modularsynthesizer), George Nowak (Gitarre, Theremin, grüne Flöte), Susanne Baum (Piano und Keyboards) und Niklas Ciriacy (Schlagzeug und Perkussionsinstrumente) als psychedelische Space Lounge Music. Über einem elektronischen Fundament aus repetitiven Maschinen-Beats und mit einem Modularsystem erzeugten Klangteppichen entwickeln The Sun or the Moon hypnotische und gleichwohl tanzbare Tracks mit Einflüssen aus Krautrock, Psychedelic und Space Rock.
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Monstereo serviert eingängige Melodien und energiegeladene Rocksongs, die in Rock und Psychedelia der 70er Jahre verwurzelt sind, und der Vierer serviert seit über einem Jahrzehnt vollgepackten Space Rock.
Mit diesem Album demonstriert Monstereo ihren bisher reichsten und breitesten Sound, mit mehr Keyboards, Synths und einer Vielzahl von Gitarren, die laut Band “zahnknirschende Riffs, große Refrains und felsenfeste Grooves” bieten. Die Tracks auf “In the Hollow of a Wave” repräsentieren das Beste aus zwei Welten. Eingängige Melodien, schwere Riffs und ein großer Sound, kombiniert mit explorativen Instrumentalabschnitten, die sich zu einem euphorischen Höhepunkt entwickeln.
Für Fans von Motorpsycho, Black Mountain, Dungeon, King Gizzard and the Lizzard Wizzard, Mastodon, Yes, Rush oder Deep Purple ist diese Platte ein absolutes Muss. Das Ding groovt als wären die 70’s noch lange nicht vorbei.
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Das dritte Album des Osiris Club ist eine Reise in die entlegensten Bereiche von Psychedelia, Prog, Doom-Folk und noch zu benennenden Genres. Mit Akustikgitarren und Mellotron hat sich das Markenzeichen der Band um Einflüsse aus britischem Folk-Horror, klassischem Rock und progressiven Sounds von den 1960er Jahren bis heute erweitert.
Es überrascht nicht, dass die Geister der Geschichte schwer über dieser Musik liegen. Teils inspiriert von mittelalterlichen Erzählungen von kopflosen Rittern, blinden Hasen, wilden Jagden bei Mondschein und schneebedeckten englischen Landschaften, beschwören die Texte eine Welt mysteriöser Mächte, die in die Realität eindringen, und uralte Mächte, die darauf warten, entfesselt zu werden. Unter Berufung auf Autoren wie Arthur Machen und MR James spiegelt der musikalische Inhalt getreu diese magische Beschwörung sowohl gutartiger als auch höllischer Energien wider.
Dieses Album ist eine wilde Achterbahnfahrt durch die verschiedensten Subgenres von Psychedelic und Progressive Rock. Immer wieder klingen Anleihen an Hawkwind, Porcupine Tree, Van der Graaf Generator oder King Crimson durch. Dieses Gemenge ist allerdings so gut durchmischt und neu produziert, dass man nicht in die Verlegenheit kommt, permanent Vergleiche ziehen zu können oder zu müssen.
Für Fans des modernen und progressiven Progressive Rock ein absoluter An- und Durchspieltipp. Das Album kommt auf die Warteliste für die Progressive Top Ten 2021.
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Der Re-Release-Geburtstags-Marathon von Bird’s Robe Records geht weiter: Als Teil der Veröffentlichungsreihe zum 10-jährigen Jubiläum von Bird’s Robe Records wird die Psychedelic-Math-Rock-Band Captain Kickarse And The Awesomes aus Sydney ihr Debütalbum Grim Repercussions im Juni dieses Jahres international neu veröffentlichen.
Bird’s Robe-Direktor Mike Solo erklärt: “Captain Kickarse And The Awesomes waren ein wesentlicher Bestandteil der Gründung von The Bird’s Robe Collective und der Entwicklung von Sydneys unglaublicher experimenteller Underground-Musikszene. Ihre Live-Shows waren legendär und ihre Musik veranschaulicht die Tiefe des unentdeckten Talents, das wir glücklicherweise hautnah in den Gründungszeiten von Bird’s Robe erleben durften. Ich hoffe, dass diese Veröffentlichung ihre Musik zu noch mehr Fans bringt, da sie es wirklich verdienen.”
Ohne festen Bassisten schrieben sie die Bassparts gemeinsam, bevor sie Birds Robe-Labelkollegen Alex Wilson von den Post-Rock-Schwergewichten sleepmakeswaves aus Sydney engagierten, um die Tracks im Studio zu vertonen. Alex erklärt: „Wilson für die Aufnahmen an Bord zu haben, war einfach fantastisch. Wir lieben sleepmakeswaves und sind begeistert von dem, was er für unser Album geleistet hat.“
Den Musikstil einzuordnen fällt reichlich schwer, denn die Band vereint verschiedene Genres zu einem Konglomerat, das so fasznierend ist, das man sich dem Album schwerlich entziehen kann: Postrockige Riffs, experimentelle Parts, wie man sie von Frank Zappa kennt, Bassparts, die an RHCP’s Flea erinnern, Psychedelic Rock Attitüde, Math-Rock-Gekniedel. Für jeden Hörer rockiger Nischenprodukte und Experimental-Liebhaber ist dieses Album ein Juwel.
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In den kristallinen Schatten und existenziellen Untiefen der Psyche konstruieren Dez Dare Psych-Hymnen, Soft-Punk, der im Hirn einschlägt und Dich trotzdem zärtlich zur Untätigkeit auffordert.
Es ist eine wilde Mischung aus klassischem Garage Rock, psychedelischen Elementen, typischen Punk-Riffs der später 1970er, Noise Rock à la Sonic Youth oder Fugazi, repetitiven, schamanischen Rezitationen. 30 fesselnde Minuten über neun Songs aus einem Guss. Einzelne Tracks herauszupicken ist kaum möglich, denn der Charme des Albums entfesselt sich nur in Gänze.
Zusammen mit alten Pedals, Gitarren und Synthesizern entstand eine Sammlung von Tracks, die über Existenz, gesellschaftliche Normalität und Realitätsillusion sinnieren und ein monströses, lautes, chaotisches Klang-Wirrwarr entfesseln.
Darren wuchs in Geelong auf, einer Hafenstadt an der Corio Bay und dem Barwon River im australischen Bundesstaat Victoria, wo er 1990 in die lokale Punk- und Rockszene einstieg, in einer Band namens Warped spielte und die Bühnen mit den wie 5678s, Fugazi, The Dirty Three und The Hard-ons teilte. Später spielte er in mehreren Bands, die dreckigen Punkrock, heavy Drone und Noise-Pop für sich reklamierten. Darren war in die Szene integriert, spielte Musik, leitete Labels (Gründung des Plattenlabels und Tourneefirma Low Transit Industries im Jahr 1999 und arbeitete mit Bands wie The Essex Green, Lilys, Elf Power, Okkervil River, Of Montreal, Black Mountain, Trans Am und CW Stoneking), bevor er 2010 nach Großbritannien zog, wo er seitdem tätig ist.
Über das neue Album erzählt Darren:
„Dieses Album handelt von der Trennung, die die Menschheit zwischen sich selbst und der natürlichen Welt aufgebaut hat. Wie wir als Gesellschaft durch digitale Technologie, Kapitalismus, Religion, Nationalismus zerbrechen. Das Versagen der menschlichen Psyche und die Schönheit der Welt um uns herum, die wir nicht sehen.”
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‘Something That You Feel Will Find Its Own Form’ ist das Debütalbum des in Sydney ansässigen Instrumentaltrios Dumbsaint. Das Album, das mehrere Jahre des Schreibens und Aufführens abgeschlossen hat, ist eine Sammlung von Originalkompositionen, die das Talent der Band demonstriert und packende Melodien mit anspruchsvoller musikalischer Dynamik verbindet.
Dumbsaint kombinieren minimalistische Ambient-Abschnitte mit Momenten intensiver Schwere und Komplexität und gehen die Konventionen des Post-Rock-Genres bewusst dunkler und technischer an.
Dumbsaint sind bekannt für ihre Live-Show, in der Ton und Bild in Form einer filmischen „Installation“ auf der Bühne interagieren. Mit dieser Albumveröffentlichung stellen Dumbsaint außerdem fünf Originalvideos als Download-Option zur Verfügung. Dies ist das erste Mal, dass diese visuellen Stücke außerhalb einer Live-Performance zur Ansicht bereitgestellt werden.
Dumbsaint wurden ursprünglich 2007 durch die Liebe zum Film und zur experimentellen Musik zusammengebracht. Seitdem hat die Band eine starke lokale Anhängerschaft aufgebaut, die neben zahlreichen lokalen und internationalen Acts spielt, darunter; Russian Circles (USA), Earth (USA), Sleep Parade, Sydonia, sleepmakeswaves, We Lost The Sea, Tangled Thoughts Of Leaving und Headphones President (JPN). Sie sind bekannt für ihre Liebe zum Detail und ihre Fähigkeit, einen Sound zu produzieren, der täuschend größer als ein dreiteiliges Stück ist. Sie haben zahlreiche Auszeichnungen erhalten, wobei Andrews zuletzt bei den jährlichen Noisies Alternative Music Awards den Most Outstanding Drummer 2011 gewann.
Durch die Re-Release-Serie des Labels werden endlich wieder Bands an die Oberfläche gespült, die es verdient haben den Weg zum Ohr des Hörers zu finden. Und für die Zeit der wieder stattfindenden Festivals ist diese Band definitiv eine Empfehlung an die Macher des Gloomaar Festivals.
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Es gibt Musikrichtungen, die so schwer zu kategorisieren und einzuschätzen sind, sich dafür aber immer ein kleines bisschen weiterentwickeln und doch konstant in ihrem schöpferischen Kosmos sind. Hierzu gehört die “Berliner Schule” des elektronischen Neo-Krautrocks. In diesem schier unendlichen Kosmos klangmalerischer Kompositionen entwickelt sich seit 2013 das Bandprojekt “Sounds Of New Soma” (SONS) von Tonzonen Records Gründer Dirk Raupach.
Wer sich auf die elektronisch, atmosphärische Musik on SONS einstellt, wird entführt in weit entfernte Galaxien oder einfach ins eigene Selbst. Es ist eine Reise, ein Trip. Das aus zwei Songs (Seite A, Seite B) bestehende Album Trip ist die konsequente Weiterführung und Entwicklung der Vorgängerstücke wie “Zeitenraum”, “Im Rausch des Alkaloids”, “Nektar der Götter”, “Subraumverzerrung”, “Stech/Apfel” oder “Pilzgeflecht”. Alleine die Auswahl der Songnamen ist bezeichnend für das, was diese Songs im positiven Sinne mit dem Geist des Hörers veranstalten.
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Sollte die Entwicklung des Bandprojekts so weitergehen, dann wird sich der Output bald auch den Maßen der übergroßen Tangerine Dream annähern, denn seit 2013 sind bereits acht Alben erschienen.
Der Bandname Love Machine, der Albumtitel ‘Düsseldorf-Tokyo’ und das Cover-Artwork lassen vermuten, dass man hier ein Krautrock-Werk der Düsseldorfer Schule auf dem Tisch hat. Und dann legt man das Album ein und staunt nur noch. Was ist das? Das hat doch nichts mit den ersten Vermutungen zu tun.
Hier treffen Sounds aufeinander, die man nicht mehr dem Erwarteten assoziiert. Eine Stimme, die irgendwo zwischen Leonard Cohen, Achim Reichel und Hans Hartz pendelt; Texte die so verschroben sind, dass man auf Element Of Crime tippt; Orgelsounds, die einem Helge Schneider zu Ehren getrauen und alles fast schon mit einem Easy-Listening-Groove, der den Hörer beschwingt grinsen lässt.
Auf ihrem vierten Studioalbum spielen Marcel Rösche, Noel Lardon, Richard Eisenach, Hendrik Siems und Felix Wursthorn etwas seltsame exzentrische Rockmusik mit deutschen Texten. Rösche singt auf acht der zehn Stücke auf Düsseldorf – Tokyo, was nicht erwähnenswert wäre, wenn es nicht eine Premiere für eine Band wäre. So war es nicht geplant. Aber manchmal läuft alles anders als erwartet und es ist so wunderbar unverfroren, in Ihrer eigenen Muttersprache zu schreiben. Und das trifft jetzt auf knisternde Garage, treibender Rhythmus und alle Arten von Zischen und Jammern. Die Rhythmussektion um Schlagzeuger Noel Lardon und Bassist Richard Eisenach bleibt immer auf dem Laufenden und zeigt große Flexibilität und Reichweite, ebenso wie die gemeinsame Gitarrenarbeit von Hendrik Siems und Felix Wursthorn. Das Quintett wird von dem Pianisten Jan Lammert unterstützt, der elektrische Pianos, Klavier, Orgel und Synthesizer einsetzt und den Stücken auf Düsseldorf – Tokyo eine völlig neue Dimension verleiht. Düsseldorf – Tokyo wurde von Ende 2019 bis Anfang 2020 in Zusammenarbeit mit dem Produzenten Patrick Stäudle eingespielt, während eines zweiwöchigen Rückzugs auf einen Bauernhof im Schwarzwald und während der letzten Aufnahmen in Düsseldorf im Keller unter dem alten Kraftwerk Studio. Stäudle, der seit der letzten EP Mirrors & Money der Produzent der Band ist, weiß, wie man dem Wahnsinn ein Ende setzt.
Während man sich bei der fast schon Lechtenbrink’schen Countrynummer ‘Gemeinsam Einsam’ am Ende des Albums wähnt, kommen doch noch zwei energiegeladene Rocknummern mit ‘That Mean Old Thing” und ‘The Animal’ zu Tage, die man so nicht erwartet hat und in gewisser Weise an Tom Waits oder Mink De Ville erinnern und am Ende von ‘The Animal’ wird’s dann doch noch krautig.
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Vor knapp einem Monat flatterte das Review-Exemplar dieser Band ins Haus. Ohne die Presseinfo durchzulesen die CD eingelegt und direkt verzaubert. Wieso ging diese Band bisher an mir vorbei, was habe ich versäumt? Eine Stimme, die in Ansätzen an Kim Gordon und in anderen Passagen an Debbie Harry erinnert, shreddernde Noise-Gitarren, psychedelisch angehauchtes Songwriting und über allem hängt trotzdem dieser Flair der 80’s Indie-Aufbruchstimmung, dieses Wave-Post-Punkige. Auf der Suche nach Infos im Netz und dann in der Presseinfo endlich die Klarheit, dass nichts an mir vorbeigegangen ist, sondern es sich um ein Debütalbum einer Newcomerband handelt. Seitdem dreht die Scheibe immer wieder im Player und lässt mich nicht mehr los. Für mich ein großer Anwärter auf das Album des Jahres.
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Anfang 2018 treffen sich Sängerin Inga Nelke und zwei Gitarristen Thorsten Dohle & Felix in einer dunklen Höhle in Köln. Beeindruckt vom Hall der Höhlen, begleitet von einem Drumcomputer, erzeugen sie eher versehentlich einen Sound, der irgendwo zwischen Shoegaze, Psychedelic und Krautrock liegt, während sie den DIY-Geist einer Punk-New-Wave-Ära atmen.
Mit einer neuen Besetzung beginnen Gong Wah im Sommer 2019 mit der Aufnahme ihres Debüts im Tonstudio der Band, beenden die Aufnahme in wenigen Monaten, spielen Shows, produzieren und veröffentlichen Musikvideos für “I Hate You” und “Sugar & Lies” als limitierte Auflage einer handgemachten schleimgrünen Kassette mit den Songs “Let’s Get Lost” und “With Him”, die sofort ausverkauft war.
Der Herbst 2020, genauer gesagt der 30. Oktober, bringt Gong Wahs Debüt-Albumveröffentlichung. Die limitierten weißen Vinyls und CDs werden über Tonzonen Records veröffentlicht.
Im Frühjahr 2020 befanden sich KADAVAR inmitten einer globalen Krise. Was ihren inneren Kompass drehte, führte zu einer Sammlung ihrer bisher seltsamsten Kompositionen: Eine Reise zu ihren musikalischen Wurzeln und zurück in die Zukunft. Gedankenverändernde Songs über Isolation, Transformation und spirituelles Wachstum, die aus Corona hervorgehen – „The Isolation Tapes“. Als erste Veröffentlichung von KADAVARs brandneuem Label ROBOTOR RECORDS gibt es schließlich noch etwas zu feiern.
KADAVAR, bekannt als Europas unaufhaltsame Kraft im Rock’n’Roll-Zirkus, überlegten nicht lange, als ihre laufende Welttournee im März 2020 aufgrund globaler Sperren zum Erliegen kam. Zu Hause gingen sie direkt in ihr Aufnahmestudio und sendeten ein Livestream-Konzert, das hunderttausend Mal auf der ganzen Welt gesehen wurde.
In den folgenden Wochen schwebten KADAVAR in einer stillen und unsicheren Blase, da alle ihre Gigs auf unbestimmte Zeit verschoben wurden. Ohne weitere Tourverpflichtungen begannen sie, zu Hause Ideen zu skizzieren, die nur in dieser beispiellosen Umgebung ohne Druck wachsen konnten und schließlich zu „The Isolation Tapes“ wurden.
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Mit dem neuen Album erfanden sie sich wieder aufs Neue und klingen hier nicht mehr so schwer und bleiern, wie man es von den Vorgängeralben gewohnt war und gekannt hatte. “The Isolation Tapes” klingen wie die Weiterentwicklung der frühen Pink Floyd gepaart mit den spacerockigen Elementen von Hawkwind. Das resultiert womöglich aus der Hinzu- und Aufnahme luftiger Synthie-Sounds. Für viele Anhänger der Band wird es eine Herausforderung sein, sich den Neuerungen und den luftigen, spacigen Sounds zu stellen. Es wird aber weiterhin spannend bleiben, wie uns der Dreier aus Berlin zukünftig überraschen und beglücken wird.
„Es kam alles auf einmal und es gab keine Möglichkeit, dagegen anzukämpfen. Keine Tour mehr, zu Hause bleiben, alles auf Eis legen. Es gab ein paar Tage, an denen ich mich frei wie ein Vogel fühlte. Ich war außer Reichweite und es war in Ordnung. Es ist eine Weile her, seit ich mich tatsächlich so gefühlt habe. Und ich glaube, wir alle haben es gebraucht. Wir konnten uns einfach treiben lassen und die Musik machen, die uns in den Sinn kam. “
(Lupus Lindemann)
„Früher hatten wir eine klare Vision, als wir anfingen, eine Platte aufzunehmen. Und eine Verbindung zum vorherigen Datensatz herzustellen war immer ein Teil davon. Diesmal war es anders. Wir hatten keine Orientierung, keine Erwartung an uns selbst, könnte ich sogar sagen. Corona hat unsere Schwerkraft genommen… “
Die 2012 in Glasgow gegründete Band Sloth Metropolis ist seit kurzem Mitglied der Bad Elephant Label-Familie und veröffentlicht am 18. September ihr neues Album “Humanise”.
Ihre progressive, psychedelische Melange pendelt irgendwo zwischen Gong, Van der Graaf Generator und King Crimson, jedoch ohne sich zu sehr an den Vorbildern anzubiedern, sondern diese als Grundlage für wunderbare, experimentelle Stück zu verstehen. Der Einsatz elektrisch verzerrter E-Violinen und herrlich dissonanten Keyboards gibt den Songstrukturen spannende Wendungen und ist Basis der magisch mythischen Stimmungsgefüge.
Sloth Metropolis bestehen aus Alastair Milton am Keyboard, Peter Fleming am Bass, Steve McNamara am Schlagzeug und Calum Calderwood an der elektrischen Violine und am Gesang. Eine Vielzahl maskierter Gastakolythen begleitet die Musiker auf der Bühne und verleiht ihnen ein musikalisches, schauspielerisches und rituelles Auftreten.
„Wir freuen uns sehr, mit Bad Elephant Music (BEM) zusammenzuarbeiten“, sagt Calum Calderwood. „Es ist großartig, ein Label zu finden, das unseren Vorstellungen mit den Konzepten und der Vielseitigkeit unserer Musik entspricht. Unser neues Album ‘Humanise’ ist das kreativste und zusammenhängendste, das wir bisher gemacht haben, und definitiv das proggiest, so dass BEM für uns die ideale Passform ist!“
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Im Reigen zahlreicher Veröffentlichungen psychedelischer Rockmusik in den letzten Monaten erscheint nun das zweite Album der norwegischen Newcomer SHAMAN ELEPHANT.
Als Shaman Elephants Debütalbum “Crystals” Ende 2016 veröffentlicht wurde, horchten die Prog-Fans auf und bemerkten eine Band, dien es schaftte Psychedelia der 60er und 70er Jahre mit modernem Progressive Rock zu verbinden und unter Beweis stellen konnte, dass diese Mischung so beeindruckend klang wie sich diese Kombi liest. Und jetzt, nachdem Shaman Elephant diese Fähigkeiten noch weiter ausbauen konnte, sind sie mit “Wide Awake but Still Asleep” zurück, einem Album, das zeigt, wie sehr die Band im Songwriting und in der musikalischen Entwicklung gereift ist, ohne dabei den beträchtlichen Charme des Debüts zu verlieren.
Der Opener und der titelgebende Track “Wide Awake But Still Asleep” entfaltet sich in seinen acht Minuten von ruhigen Gitarrenklängen, über postrockige Gitarrenwände und psychedelische Keyboardflächen zu einem Monolith modernen Heavy-Psych-Sounds. Die Jazz-Rocker von STEELY DAN erhalten dann auch mit Querflöten und jeder Menge musikalischer Würdigung eine gleichnamige Reminiszenz im Album gewidmet. Der Longtrack “Traveller” nimmt den Hörer mit auf Reisen in die Tiefen und Weiten des musikalischen Kosmos des Elefanten.
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THE DHAZE sind ein Power-Trio aus Neapel, das 2017 von Simone Pennucci (Gesang / Gitarre), Vincenzo La Tegola (Bass / Gesang) und Lorenzo Manna (Schlagzeug) gegründet wurde. Die Band spielt eine Melange aus psychedelischem Rock, der zunächst von der Musik der 70er Jahre, Stoner Rock, Doom Metal und energetischen Klängen beeinflusst wird, aber auch von anderen musikalischen Kontexten wie Grunge oder Alternative Rock inspiriert ist. Unter den Bandeinflüssen finden sich Color Haze, All Them Witches, Kyuss, Tea Party, Tool, Pink Floyd, Black Sabbath, Dead Meadow und viele andere.
Die Texte sind von der dunklen Seite der menschlichen Natur inspiriert und gehen in Richtung des psychologischen Abgrunds der Wahrnehmungen, der Neurose und der tiefsten Ängste, die in jedem von uns schlummern. Hier passt die Stimme der Saiten-Darsteller perfekt: düster, klagend und doch kräftig und nach (Er-)Lösungen schreiend. So manche Alben sieht man in diesen schwierigen Zeiten und dem derzeitigen Kontext etwas anders. So sehr dieses Album bereits ohne den Kontext die Seele berührt, umso mehr berühren die Songs, wenn man sich die Situation in Italien während dieser Pandemie vor Augen führt.
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In Zeiten wie diesen möchte man oft genug allen nachrichten entfliehen. Und in diesem Jahr 2020 noch viel mehr und die Musiker und Labels scheinen dies erkannt zu haben. Es erscheinen derzeit so viele gute Escape-Alben und auch vor allem sehr gute Escape-Debütalben. Einmal mehr hat das Label Tonzonen den richtigen Riecher gehabt und eine Psychedelic Rock Formation für ihr Debütalbum unter Vertrag genommen, die zeigt wie eine Melange aus Psychedelic, Kraut, Space, Blues, Post und Stoner Rock funktioniert.
Die Kölner Band nimmt den Hörer für knappe 42 Minuten auf eine 6-teilige Reise quer durch ihr Universum mit. Los geht’s mit der gemächlichen Anfahrt “Solar Flares” in gleisendem Sonnenlicht zur Abschussrampe. Der folgende 4-Minüter “Trippin’ Blues” schießt uns mit ordentlich Dampf nicht ins Auge des Hurrikans, sondern ins Ohr des Universums (“Ear Of The Universe”), dem Longtrack des Albums und dem absoluten musikalischen Querschnitt des Albums. Hier treffen die Blues Rock Größen auf Floydiges mit Lord’schen Tastentönen – ein absolutes Kaleidoskop an Tönen. “Sunrise In The Canyon” könnte aus einem Tarantino-Western sein. Und die letzten beiden Tracks des Albums entführen uns mit “Astronaut Of Love” und “Astral Travellers” in den Kosmos des hawkwindschen Space Rocks.
Für den brillanten, spacigen Sound des Album zeichnet Eroc (Grobschnitt) verantwortlich.
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Die Psychedelic- und Space-Rock-Szene boomt schon seit einiger Zeit mit etlichen Veröffentlichungen und Sparten-Festivals. Jetzt kommt noch eine Band aus Sachsen, die zwar bereits mit “EINS” und “SEIN” zwei Alben produzierten, aber nun mit “Weltklang” ihr erstes im eigenen Studio produziertes Album präsentieren., instrumentiert mit deinsten analogen Klassikern wie Hammond B3, alten Synthesizern, Vintage-Gitarrenverstärkern, sowie alter DDR-Studio- und Rundfunktechnik.
So wie die Technik und Instrumentierung klingt auch das Gesamtwerk: absolut retro und analog. Das ist die wahre Leidenschaft, die aus der Musik spricht, ähnlich wie bei den Analog-Fetischisten von “Siena Root”. Diskutabel ist die Stimme von Christian Roscher, die näselnd und nörgelnd daherkommt, aber auch in echte Höhen steigen kann. Sie ist durchweg gewöhnungsbedürftig, was in meinem Fall mit der Anzahl der Hördurchgänge immer passender zur Musik wurde. Aber haben andere Sänger, wie Ozzy Osbourne, Peter Nicholls, Herbert Grönemeyer oder Jan Delay nicht auch gewöhnungsbedürftige und diskutable Stimmen?
Den letzten produktionstechnischen Feinschliff bekam das Album im Mix und Mastering in den Gabriel’schen Real World Studios im britischen Bath.
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Wenn es um Vintage oder Roots Rock geht, dann fallen immer Bandnamen wir Blues Pills, Graveyard oder Kadavar, aber die eigentliche Speerspitze dieses Genres sind Siena Root aus Stockholm. Sie treiben ihre Liebe und Leidenschaft im Retrotrend auf die Spitze, indem sie versuchen weitestgehend alles analog zu halten. Dies gipfelte auch schon in der Mitnahme eines ausgewachsenen Mehrspur-Band-Gerätes während ihrer Tour zur Aufnahme eines Live-Albums.
Für ihr siebtes Studioalbum haben die Schweden noch einige Gastmusiker ins Studio eingeladen, u.a. auch Stefan Koglek von Colour Haze. Was uns in diesen unruhige Zeiten erwartet ist ein Album, das nur so vor der Energie der 1970’s strotzt und mit der knarzigen Schweineorgel an das Spiel von Deep Purple’s Jon Lord erinnert. Inhaltlich setzt sich das als Konzeptalbum ausgelegte Werk mit der Rolle der Menschheit im gegenwärtigen Ökosystem auseinander. Musikalisch bewegt man sich im Siena Root Ökosystem von Heavy Blues, Psychedelic-, Progressive und Space Rock.
Dieses Album ist so schwer, das es Halt gibt in so schwierigen Zeiten und den Hörer zumindest für eine knappe dreiviertel Stunde in andere Zeiten entführt.
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Gerade einmal zweieinhalb Jahre ist es her, dass sich der Fünfer aus NRW durch eine Jam-Session gefunden hat und “Neumatic Parlo” geboren war. Und schon in 2019 waren die Jungmusiker, die dem Bildmaterial nach eine Mittelstufenschülerband sein könnte, als “Best Newcomer” für den PopNRW Award nominiert.
Die fünf Songs, die hier abgeliefert werden auf Vinyl gepresst, das Cover in schwarz-grau-weiß gehalten und nur der Bandname verewigt, dann wäre eine Peel-Session-würdige Scheibe rausgekommen. Die Musik lässt sich verorten zwischen NoiseRock à la Sonic Youth, Wave/Post-Punk wie aus den Anfangszeiten um Joy Division, The Fall, Jesus & The Mary Chain und anderen GB-Indie-Größen. Der Opener spielt hier schon mit allen aufgeführten Genres und dem, was den Hörer in den leider nur 17 veröffentlichten Debüt-Minuten erwartet.
Im Bereich Indie/Wave/Postpunk werden wir mit Sicherheit noch einiges von den Newcomern hören.
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Die Szene im Bereich Space-/ Psychedelic-/ Stoner-/ Krautrock boomt und blüht wie selten zuvor und das Krefelder Label Tonzonen tat gut daran 2016 die Spacerocker von The Spacelords zu verpflichten. Mit “Spaceflowers”, das am 21. Februar erscheint, vervollständigt das Trio die Trilogie nach “Liquid Sun” (2016) und “Water Planet” (2017).
Mit drei Songs und einer Spielzeit von knapp 49 Minuten legen die Instrumentalvirtuosen ein ordentliches Spacebrett vor. Der Longtrack “Cosmic Trip” (24:20) lädt zum Träumen und Fliegen ein, die repetitiven Elemente treiben den Hörer in eine Trance und in kosmische Sphären, während er in “Frau Kuhnkes Kosmos” (11:43) eher auf einem postrockigen Stern landet. Der dem Album den namen gebende Track “Spaceflowers” (13:34) ist ein Strauß, der alle Blüten der oben genannten Genres beinhaltet. Die gewohnte Dynamik und herausragende Intensität ist das Markenzeichen der Reutlinger Band.
Mit ihrer Musik, die spacige Flächen und Landschaften erschafft, setzen die Drei ein klares Ausrufezeichen hinter Reutlingen als Weltraumbahnhof.
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Als Rezensent kommt man sich manchmal vor wie ein Goldgräber, der viele kleine Goldstückchen und Plättchen findet und dann plötzlich liegt da so ein großer Nugget vor Dir bzw. im Player und man bekommt vor lauter Staunen den Mund nicht mehr zu. So geschehen beim jetzt erschienenen zweiten Album von Suzan Köcher, die nun unter Suzan Köcher’s Suprafon firmiert.
Mit ihrer verführerisch, träumerischen Stimme entführt sie den Hörer in fremde, geheimnisvolle Welten, die die Musiker aus aller Welt um die Stimme herum aufbauen. Als Genre wird im Presse-Kit Psychedelic Folk-Rock angegeben, was dem ganzen Album in keinster Weise gerecht wird. Krautrockige Gitarren, Psych-Folk, chansonlastige Parts auch gerne mal postrockige oder spacige Gitarren und immer wieder diese Stimme. Hier gibt es so viel zu entdecken und das Album wird auch auf Dauer nicht langweilig.
Zum Ende des Jahrs noch mal ein richtiger Volltreffer.
Gleich zu Beginn des neuen Jahres kann man die Musikverrückten vielerorts live sehen:
11.01.2020 – DE Frankfurt am Main, Sky High Festival
12.02.2020 – DE Nürnberg, MUZClub
13.02.2020 – DE Göttingen, Dots
14.02.2020 – DE Detmold, Kaiserkeller
15.02.2020 – DE Berlin, Berghain Kantine
20.02.2020 – DE Dortmund, subrosa
21.02.2020 – DE Langenberg, KGB
22.02.2020 – DE Celle, MS Loretta
29.02.2020 – DE Dresden, Reverberation Festival
05.03.2020 – DE Lichtentanne, St. Barbara
06.03.2020 – DE Leipzig, Ilses Erika + Stonefield
07.03.2020 – DE Hannover, Café Glocksee + Stonefield
08.03.2020 – DE München, Milla + Stonefield
09.03.2020 – DE Köln, Blue Shell + Stonefield
13.03.2020 – DE Wuppertal, Börse
14.03.2020 – DE Ulm, Hudson
17.03.2020 – DE Hamburg, Häkken
18.03.2020 – DE Flensburg, Volksbad
19.03.2020 – DK Copenhagen, Lygtens Kro
20.03.2020 – SE Tranås, Plan B
21.03.2020 – SE Uddevalla, Kontoret
21.05.2020 – DE Oldenburg, Polyestival
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