Christina Aguilera präsentiert ihr neues Album “Lotus”
Der Kontrast könnte kaum größer sein: Vor zwei Jahren ließ sich Christina Aguilera auf dem Cover von “Bionic” als halber Roboter abbilden, heute entsteigt sie wie erleuchtet einer Lotusblüte. Und tatsächlich bezeichnet die amerikanische Sängerin selbst ihr neuestes Werk “Lotus” als eine Art Wiedergeburt und eine Rückkehr zu ihren Wurzeln. Musikalisch hebt sich das Album dann doch nicht so gravierend vom Vorgänger ab, auch wenn es ausgeglichener wirkt als das von hektischen Dance-Nummern einerseits und dramatischen Balladen andererseits dominierte “Bionic”.
Das sphärische “Lotus Intro” ist textlich und musikalisch noch sehr auf hoffnungsvollen Neuanfang ausgerichtet. Im Folgenden bietet das Album jedoch einfach die bewährte Mischung aus tanzbarem Pop, R´n´B und kraftvollen Balladen. Das macht zeitweise durchaus Spaß, etwa beim selbstbewussten “Army Of Me” oder dem Gute-Laune-Titel “Red Hot Kinda Love”. Und bei den ruhigen Titeln wie “Sing For Me” oder dem fast nur von Piano begleiteten “Blank Page” kann Christinas ausdruckstarke Stimme ihren ganzen Zauber entfalten
“Circles” überzeugt durch den bissigen Text, mit dem die Sängerin unverhohlen ihre Verachtung für kleinliche Neider ausdrückt, und “Make The World Move” ist ein gelungener Partysong, dem Ceelo Green seinen Stempel aufgedrückt hat. Zwischendurch gibt es aber leider eine Reihe recht belangloser Titel wie “Around The World” oder “Cease Fire”, die außer elektronischem Soundbrei und stumpfen Beats wenig zu bieten haben. Dafür ist das abschließende Duett “Just A Fool” mit Blake Sheldon nochmal ein richtiges Highlight.
Wie schon der Vorgänger kann mich “Lotus” nicht durchgängig begeistern, selbst wenn einige tolle Songs dabei sind. So reicht es wieder nur zu sechs Sternen. Beim Kauf sollte man übrigens genau hinschauen – es gibt das Album nämlich auch als Deluxe-Version mit vier Bonustracks und bei Amazon sogar als besondere Edition mit insgesamt 20 Titeln als Mp3-Download.