Robert Carl Blank legt mit „The Poet“ sein bisher persönlichstes Album vor

Neulich war ich auf eine Feier in der wunderbaren „Lichtung“ in der Kölner Südstadt eingeladen. Die Party fand im Keller statt, doch auf dem Weg dahin kommt man durch das Café, in dem an diesem Abend Robert Carl Blank sein neues Album „The Poet“ vorstellte. Der Name kam mir bekannt vor und nach längerem Überlegen fiel mir ein, dass ich 2008 sein Album „Soul Circus“ besprochen hatte und schon damals sehr angetan war. So musste die Party warten, interessierte es mich doch sehr, was bei Herrn Blank in den vergangenen elf Jahren so passiert war. Robert Carl Blank (an diversen Gitarren) und sein Geiger spielten ein knapp 2-stündiges Konzert mit einem Querschnitt seiner Arbeit, dabei natürlich im Focus das neue Album. Dass am Ende ein Chor aus dem Publikum für eine Zugabe sorgte, sagt alles darüber, wie mitreißend und verbindend der Abend war.

In der Pause quatschten der Musiker und ich eine Weile und er drückte mir ein Exemplar von „The Poet“ in die Hand. Gleich vorweg, „The Poet“ läuft bei mir seitdem täglich, gerne auch im Auto, was vielleicht daran liegt, dass es momentan so häufig regnet. Genau dieses Gefühl hat R.C.Blank sehr gut im Opener „Driving In The Rain“ eingefangen. Aufgenommen wurde das Album komplett bei Blank zuhause und er selbst nennt es sein bisher persönlichstes. Robert Carl Blank bedient hier so ziemlich alles an Saiteninstrumenten, was in der aktuellen Singer/Songwritermusik Verwendung findet.

Ergänzt wird dies, immer passend zum jeweiligen Song, durch Celli, Kontrabass, Trompeten, Schlagzeug, Melodica und einer ganzen Reihe verschiedener Backgroundsänger*. Der Sound ist sehr warm und direkt und zieht den Hörer sofort in die durchweg gelungenen Kompositionen. Einzelne Songs hervorzuheben ist schwer. Vielleicht „The Great Unknown“, das Titelstück „The Poet“? Oder doch lieber „Beat The Sword“ und „Time“? Alles Quatsch, „The Poet“ funktioniert als Album, aber auch jeder einzelne Song kann für sich stehen, wie die Uptempo Nummer „Love Is About“ oder das ruhige „Soul Crutches“.

Lange schon war ich nicht mehr so begeistert von einem eher ruhigen Album, wie von Robert Carl Blanks „The Poet“. Unbedingt anhören! Robert Carl Blank ist momentan auch auf Tour und es lohnt sich unbedingt, diese Gelegenheit wahrzunehmen, auch in kleinster Besetzung. Das Songwriting garantiert einen gelungenen Abend.