Lauter Leben Unplugged am 19.11.2013 im Kölner Hard Rock Cafe

Die Berliner Band Lauter Leben veröffentlichte im März diesen Jahres ihr erstes Album „Richtung Morgen“. Die elf Songs entstanden nach eigener Aussage „mit viel Liebe zum Detail und daraus resultierend unzähligen Nachtschichten“. Die Mischung zwischen Rock und Indie mit deutschen Texten kam jedenfalls mächtig gut an und inzwischen können Lauter Leben bereits auf Support-Slots für Silbermond, Fanta 4 oder Status Quo zurückblicken. Dass sie es verstehen, ihren kraftvollen, kosmopolitischen Deutschrock auch rein akustisch umzusetzen, beweisen Lauter Leben im November auf einer kleinen Unplugged-Tour durch die Hard Rock Cafes in Berlin, München und heute Köln.

Obwohl ihr Auftritt in direkter Konkurrenz zum zeitgleich stattfindenden Fußball-Klassiker England gegen Deutschland steht, ist das Hard Rock Cafe in der Gürzenichstraße gut besucht. Um kurz nach halb Neun betreten Frontmann Nico Rebscher und sein Bruder Tobias – bewaffnet mit zwei Lakewood-Westerngitarren – die kleine Bühne und stimmen erstmal grinsend ihre Instrumente. Alleine dabei wirken die beiden schon total entspannt und symphatisch. Ein Eindruck, der sich im Verlaufe des Abends weiter bestätigen wird. Zwischendurch haben sie allerdings immer mal wieder mit der etwas wackeligen Bühnenkonstruktion zu kämpfen, was schließlich dazu führt, dass das bestellte Kölsch auf den mitgebrachten CDs landet und nicht da, wo es eigentlich hingehört.

Lauter Leben Unplugged Köln

„Dein Leben ruft“ und „So nicht mit mir“ sind die ersten Stücke, die sofort in Ohr und Bauch gehen. Der Spass, den Nico und Tobias ganz offensichtlich an dem haben, was sie da tun, überträgt sich schnell auf die ja schon grundsätzlich gutgelaunten Kölner und es wird fleißig im Takt mitgewippt und geklatscht. Vollends in Wallung gerät das Hard Rock Cafe, als Nico Rebscher ein grandioses Solo auf seinem Sopran-Saxophon hinlegt und die beiden anschließend ihre Gitarren zu Trommeln umfunktionieren und sich dabei gegenseitig zu übertrumpfen versuchen. Musikalisch geht es weiter mit „Hammerzeit“, „Es ist soweit“ und „Du fehlst“. Die Songs von Lauter Leben handeln vom Überleben und Straucheln, von der Brüchigkeit des Glücks und vom Zauber des Neuanfangs, der in jedem Tag und jeder Stunde wohnt.

„Bombe“ läutet schließlich das nahende Ende des Konzertes ein. Etwas mehr als eine Stunde hat Nico und Tobias gereicht, um Köln komplett für sich zu gewinnen. Mit ihrer authentischen Art, ihrer im wahrsten Sinne des Wortes handgemachten Musik, ihren Texten und der britisch angehauchten Sound-Exzellenz. Es ist wahrscheinlich purer Zufall, dass das letzte Stück ausgerechnet „Überwältigt“ heisst. Doch genau dieser Titel könnte als Motto über dem gesamten Abend stehen. Ende November kehren Lauter Leben – dann in voller Bandbesetzung – übrigens zurück. Diese Termine solltet ihr euch also dringend vormerken:

  • 27.11. Köln – Underground
  • 28.11. Leipzig – KulturLounge
  • 29.11. Berlin – Badehaus