Nickelback in der ausverkauften Kölner Lanxess Arena – 21.09.2012
Freitagnachmittag kommt kurz nach Feierabend der glücklich stimmende Gedanke, gleich fährst du zu Nickelback in die Lanxess Arena, die Band, die Dank größerer Geschwister meiner Klassenkameraden, meine erste „wahrgenommene” Rock-Band war. Heute Abend werden die kanadischen Rocklegenden von den amerikanischen Post-Rockern der Band Daughtry unterstützt und geben den zweiten Auftakt ihrer gerade stattfindenden Deutschland-Tour zu ihrem Ende letzten Jahres erschienen Album „Here and Now”. Wie in Köln sind auch andere Konzerte von Nickelback schon seit längerer Zeit ausverkauft. Die idealen Grundvoraussetzungen für einen grandiosen Abend sind gelegt, jetzt bleibt eigentlich nur noch, die kommende Zeit zu genießen.
Die Band um Frontmann Chris Daughtry hatte ihren Start im Jahre 2006, als dieser nach dem Ausscheiden aus der amerikanischen Casting-Show American Idol einen Platten-Vertrag für seine schon bestehende Band Daughtry bekam. Im Jahre 2010 wurde sogar schon eine Europa-Tour mit Nickelback gespielt, welche so gut beim Publikum ankam, dass man als Support der diesjährigen auch wieder auf Daughtry und seine Jungs zurückgriff. Die Band bietet atmosphärischen, eingängigen und emotionalen Rock der Marke 3 Doors Down, die eine gute und entspannte Stimmung in der Arena erzeugt. Es gibt eine verstärkte Song-Auswahl aus ihrem letzten Jahr erschienenen Album „Break The Spell”. Darum darf ihre fast-balladenartige Single „Rescue Me” nicht fehlen. Unter viel Applaus und Jubel verlassen die Post-Rocker die Bühne.
Nach einer kurzen Umbau-Pause kommen nun die „Hard”-Rocker von Nickelback unter viel Geschrei und Euphorie in die Arena und starten ihr Set als klare Ansage mit dem Song „This Means War”. Vielleicht wurde dieser Song gewählt, weil in den Medien in letzter Zeit Sänger Chad mit seinem Privatleben mehr im Mittelpunkt stand, als die Band selbst. Heute soll bewiesen werden, dass seine Liebe zur Rockmusik das eher Interessante an ihm und Nickelback ist. Direkt zu Anfang des Sets gibt es Hits wie „Something In Your Mouth” oder „Never Again”, also eine große Vielfalt an Songs aus allen Veröffentlichungen. Die ausgewählten Songs zeigen die Stärke und Leidenschaft dieser Rock-Kapelle, die ganz klar von den Besuchern zu spüren ist. Mit jedem weiteren Song wird das Publikum immer mehr aufgeheizt und in die richtige Laune versetzt. Gesteigert wird dies durch eine großartige Licht- und Bühnentechnik. Ich habe selten so ein stimmiges Bild einer Lichtshow zu einer Band gesehen wie heute Abend. Die Stimme von Chad wirkt live, wie auf Platte, einfach super eingängig und markant. Sie gibt Nickelback einfach das gewisse Etwas.
Unter allen Evergreens, die gespielt werden, sticht die neueste Single „Lullaby” wunderbar heraus. Sie verbindet alle Eigenschaften, die bei Nickelback dazugehören. Das bedeutet, auch mal etwas leisere und sanfte Töne anzuschlagen, welche dank der ermunternden und stimmungsvollen Ansagen des Lead-Sängers einen musikalisch abwechslungsreichen Abend bieten. Zwischen den Songs setzt Drummer Daniel Adair zum großen Erstaunen der Besucher ein super Solo, das mit einem perfekten Übergang in den Song „Figured You Out” schließt. So endet ein gelungenes Set mit den Songs „Gotte Be Somebody” und „Burn It To The Ground”.
Auf dem Heimweg summen noch viele Besucher leise die Lieder vor sich hin und haben strahlende Gesichter. Ein weiter Beweis, dass es an diesem Abend an nichts fehlte. Ich muss eigentlich nur noch meine alten Nickelback-Alben in mein Auto räumen, um diese Show nicht allzu schnell zu vergessen.