Pink verrät uns “The Truth About Love”
War Pink wirklich in der Babypause? Ihre Hits halten sich so hartnäckig in den Playlists diverser Radiostationen, dass man kaum glauben mag, dass seit dem letzten Album “Funhouse” ganze vier Jahre vergangen sind. Zwischenzeitlich brachte sich die Sängerin ja auch mit ihren “Greatest Hits… So Far!” und dem Filmsong “Bridge of Light” in Erinnerung. Nun meldet sie sich endgültig zurück auf der großen Bühne mit “The Truth About Love”.
Thematisch ist der Albumtitel durchaus wegweisend, denn Pink beleuchtet in den 13 neuen Songs die verschiedensten Aspekte der Liebe. Das klingt zunächst mal recht schmerzhaft – aber zum Glück entwickelt sich das harte Intro zu “Are We All We Are” bald zu einer mitreißenden Hymne. Die schon vorab erschienene Single “Blow Me (One Last Kiss)” erzählt dann vom notwendigen Abschied, wenn die Liebe nicht mehr zum Bleiben reicht. Und “Try” ist ein eindringlicher Appell, dass das Leben auch nach solchen Abschieden und Enttäuschungen irgendwie weitergeht.
Aber natürlich hat die Liebe auch positive Seiten, und die werden ebenso thematisiert, wenn auch bei Pink nie ganz in rosarot. Mein persönliches Highlight in dieser Hinsicht ist das hoffnungsvolle Duett “Just Give Me A Reason” mit Nate Ruess, dem Sänger der Band Fun, aber auch das bittersüße “True Love” mit Lily Rose Cooper hat seinen besonderen Charme. Der pure Spaßfaktor steht dann in “Slut Like You” im Vordergrund, wobei man von Liebe da eigentlich nicht mehr sprechen kann.
Musikalisch bewegt sich Pink in einem recht breiten Spektrum. Vom wütenden Hardrock in “How Come You´re Not Here” über den Sixties-Rockabilly des Titelsongs “The Truth About Love” bis zur großen Abschlussballade “The Great Escape” mit Piano und Streichern ist alles dabei. Dazwischen gibt es das dancefloortaugliche “Here Comes The Weekend” mit Rap-Einlage von Eminem und mit “Beam Me Up” noch einen wunderbaren akustischen Song zum Träumen.
Am Ende hat man zwar nicht die Wahrheit über die Liebe erfahren – denn die kann ohnehin nur jeder für sich erleben – aber wurde musikalisch und inhaltlich bestens unterhalten und stellenweise auch zum Nachdenken angeregt. Und mehr kann man von einem guten Album eigentlich nicht verlangen!