NORTH WEST und LEONA – eine musikalische Bereicherung für Hamburg

Gleich zu Beginn wirkt die Atmosphäre im Häkken sehr familiär und die Bands werden von vielen Freunden und Verwandten begleitet. Auch dass es einen Sandwich-Stand gibt, lässt einen in ein familiäres Fest eintauchen. Alle wollen diese Release Party feiern und es hat einen ganz besonderen Charme, als wäre man mit Freunden zusammen gekommen.

Es ist ein Konzert der außergewöhnlichen Art mit dem Flair eines Wohnzimmerkonzerts mitten auf der Reeperbahn. Die junge Singer/Songwriterin LEONA startet als Vorband den Konzertabend. Sie überzeugt durch ihre ruhige und dezente Stimme. Diese Stimme ist gleichermaßen so gefühlvoll und doch auf eine gewisse Art und Weise zerbrechlich. LEONA lässt das Publikum jeden Song und die damit verbundene Tiefe im Inneren fühlen. Sie steht nur mit ihrem Gitarristen Mads auf der Bühne, verzaubert mit leisen, emotionalen Tönen.

Besonders mit dem Song „falling to pieces“ wird die Zerbrechlichkeit und Zerrissenheit deutlich. Ihr Gitarrist Mads begleitet musikalisch wunderbar und beide schaffen es transparent, dem Publikum die Botschaften der Songs näher zu bringen. Mit dem Cover von Lana del Rey „say yes to heaven“ verabschiedet sie sich und gibt nochmals ganz viel Gefühl in ihre Stimme. Der letzte Song bekommt vom Publikum einen liebevollen Applaus.

Danach kommt es zum Kontrastprogramm, als NORTH WEST die Bühne betreten. Die vier jungen Männer schwingen sich dynamisch auf die Bühne und ergreifen ihre Chance. Nach viermonatiger Schaffensphase dürfen sie nun endlich ihre Release Show zur EP „Where Are We Going Now“ beginnen.

Dennis Gall (Vocals/Gitarre) bindet das Publikum sofort ein. Es wird nach alter Tradition gebeten sich hin zu knien und aufzuspringen. Alle machen mit Elan mit und die Verbundenheit zwischen Band und Publikum ist noch mehr spürbar. Dennis Gall hat viel Ausdruck in seiner Stimme, spielt gekonnt mit dem Publikum, Sven de Vries am Schlagzeug hält durch seinen Rhythmus alle zusammen, Patrick Zersen rockt am Bass ab und Jonas Vehndel am Keyboard spielt mit einer wahnsinnigen Leichtigkeit.

Die Band versteht es, mit ihren Songs das Publikum zu begeistern, und zeigt immer wieder das gute Zusammenspiel – musikalisch,wie menschlich – miteinander. Dass die jungen Männer eine eingeschworene Gemeinschaft bilden und zwischen ihnen Harmonie herrscht, ist unübersehbar. Sie spüren als Band diesen einmaligen Moment.

Das gemeinsame Headbangen darf nicht fehlen und stärkt ihre Verbundenheit. NORTH WEST brechen an diesem Abend mit einer langen Tradition und spielen nicht wie sonst „Hamburg“ zum Schluss, sondern den Song, der es nicht mehr auf ihre EP geschafft hat. Nach dem  eindrucksvollen Start endet die Show mit einem euphorischen Sprung samt der Instrumente von der Bühne. Ganz sicher werden wir noch was von NORTH WEST und LEONA hören. Diese Talente sind eine musikalische Bereicherung!

Fotocredit: Ralf Kornmann