Round 2 – die 2. Kölner Liquicity überzeugt durch Vielfältigkeit
An diesem Samstagabend macht man sich besonders pünktlich auf den Weg zur 2. Liquicity im Kölner Gloria Theater. Man ist gespannt, ob die ausverkaufte Debut-Show vom Oktober letzten Jahres noch getoppt werden kann. Als besonderes Highlight hat uns der Mitveranstalter Drop That Cologne ein Interview mit Maduk versprochen.
Den Startschuss geben die Locals Phenikz & Dopamin: während sich der Saal langsam füllt, legen die beiden Jungs eine gute Mischung aus Liquid und Neurofunk auf. Am Eingang hat sich bereits eine Schlange gebildet, jeder bekommt eines der begehrten Wristbands und wem das noch nicht genug galaktischer Patriotismus ist, der kann am Merchstand noch Shirts, Poster und Caps erwerben. Während man erfährt, dass das Interview mit Maduk erst gegen 3:30 Uhr stattfinden wird, lassen sich die anderen bereits vom melodischen Liquid des ersten Niederländers auf der Bühne treiben. Dualistic hat die Plattenteller übernommen und lässt die Bassmaschine auf Hochtouren laufen. Das Gloria ist mittlerweile gut gefüllt und die Stimmung ausgelassen. Das liegt mit großer Wahrscheinlichkeit auch an den beiden gut gelaunten Stimmungskanonen, die durch den Abend geleiten. MC Mota und MC Fava – zwei MCs, so unterschiedlich und einzigartig wie nur wenige.
Der kleine, schmächtig wirkende junge Mann, der dann die Bühne betritt, zählt in Drum&Bass Kreisen bereits zu den ganz Großen. William Hine alias Whiney aus Manchester hat seinen ersten Auftritt in Deutschland und die Crowd steppt sich zu Song wie „Don´t Wait For Me“ in Ekstase. Gemeinsam mit Maduk spielt Whiney im Juli beim größten Drum & Bass Festival Let It Roll in Tschechien. Wobei wir auch schon beim nächsten Highlight des Abends wären. Maduk, eines der vielversprechendsten neuen Talente in der Drum & Bass Szene und Gründer von Liquicity Records entert mit „Never Stop Loving You“ die Bühne und verzaubert mit fröhlich, treibendem Liquid 1,5 Stunden lang die Menge. Während man das Interview mit Maduk führt, sorgt Fox Stevenson für den ultimativen Turn Up. Dubstep und Jump-Up-Tracks schleichen sich auf gar nicht leisen Sohlen in die Liquicity und sorgen für ausreichend Abwechslung und fröhliches Gehopse. Selbst Fox Stevenson hält es nicht mehr hinter dem DJ-Pult. Als ob die Zeit für einen Moment stehen bleibt, hüpfen DJ und Crowd voller Liebe im Einklang zum letzten Track. Mit seinem Glitch Hop bringt er ein völlig neues Genre zur Liquicity. Hier ist heute Abend für jeden Drum & Bass Liebhaber etwas dabei. Der Hamburger Champion treibt den Puls noch einmal ans Limit, bevor Local-Hero Gourski dem Publikum bis 7 Uhr morgens den Rest gibt.
Die 2. Kölner Liquicity hat nicht nur überzeugt, sondern auch überrascht.