Feuerschwanz bleiben ihrem Motto treu: Die Verherrlichung des Met

Feuerschwanz aus Nürnberg waren bei der „1. Trierer Nacht der Spielleute“ für mich noch die Überraschung des Abends. Drei Wochen später erscheint ihr neues Album „Methämmer“, von dem es im Amphitheater Trier bereits einige Songs zu hören gab. Allein der Titel „Schubsetanz“, mit dem man live zum friedvollen Pogo animierte, lohnt ein Hinhören. Und das dreigeteilte Epos „Krieger des Mets“ bringt ordentlich Schwung in die Bude. Hört sich stellenweise an wie eine (sehr gelungene) deutschsprachige Manowar-Parodie.

Inhaltlich wird das Konzept wie immer von zwei Themen beherrscht: Met und Miezen. Doch musikalisch geht es trotz dieser politischen Unkorrektheiten ordentlich zur Sache. Die harten Metalklänge werden mit Folkrock und stilvollen Instrumenten durchmischt. Und gegenüber den Vorgänger-Alben haben Feuerschwanz den Härtegrad nochmal nach oben gezogen. Auch Headbanger können sich hier zuhause fühlen.

Dass der Schlagzeuger sich „Sir Lanzeflott“ nennt und die Violinistin Stephanie Pracht unter dem Namen „Johanna von der Vögelweide“ firmiert – geschenkt. Natürlich geht es darum, Party zu machen und abzufeiern. Einen größeren Anspruch haben Feuerschwanz gar nicht. Und musikalisch gelingt ihnen das Feiern absolut, mit einer sauberen und durchaus hart rockenden Produktion. Darüber hinaus: Ein Song wie „Kinder im Geist“ liefert dann tatsächlich auch ernsthafte Lyrics.

Das Motto von Feuerschwanz: Alles halb so wild, so lange genug Met am Start ist. In der Melange aus mittelalterlichen und Rock-Instrumenten werden sie ihrem selbst gewählten Auftrag voll gerecht.