Die Norwegerin Sol Heilo präsentiert ihr erste Solo-Album

Mit dem norwegischen Frauen-Quartetts Katzenjammer hat Sol Heilo schon große musikalische Erfolge gefeiert. Die Sängerin, Songwriterin und Multi-Instrumentalistin hatte auch eigentlich gar nicht vor, eine Solo-Karriere zu starten. Aber mitten im Tour-Trubel mit Katzenjammer begann sie irgendwann, ihre eigenen Song zu schreiben – und so ist schließlich ihr Solo-Debüt „Skinhorse Playground“ entstanden.

Vom energiegeladen Folk ihrer Band ist dabei nicht viel übriggeblieben. Sol geht alleine deutlich mehr in Richtung Pop und ist auch in ihren Arrangements etwas zurückhaltender, wenn auch immer noch recht verspielt. Und sie lässt viel Raum für ruhige Töne und erschafft mit Titeln wie „I Can´t Sleep“ oder  „The Dream Escapers“ oft eine eindringliche und melancholische Atmosphäre.

Der Albumtitel bezieht sich auf ein imaginäres Land, in dem sich die Sängerin seit ihrer Kindheit immer wieder in ihren Träumen bewegt. Die einzelnen Songs beschäftigen sich aber durchaus auch mit ganz realen Orten. Im Opener „America“ rechnet Sol mit der glitzernden Scheinwelt der vereinigten Staaten ab, und „When My Country Died“ drückt große Sorge um ihr Heimatland aus. Eines der schönsten Stücke des Albums ist eindeutig die wunderbare Gitarrenballade „London Is Trouble“, in der ein Menge Heimweh mitschwingt, vor allem in der Schlusszeile „And I can´t feel the snow fall on my skin.“

Zwischendurch geht es auch mal schwungvoll zu, etwa mit „Killing Karma“, ein rhythmischer Popsong, der das Zeug zum Chart-Hit hat, aber fast ein wenig zu beliebig wirkt. Dafür hat das zarte „Walk A Little Further“ seinen ganz eigenen Zauber mit seinem hymnischen Refrain und dem ausgedehnten instrumentalen Schlussteil. Dieser geht dann fast unmerklich über in den „Happy Song“, eine kleine Country-Perle zum Abschluss des Albums.

Sol Heilo bedient mit „Skinhorse Playground“ nicht unbedingt die Katzenjammer-Fans, dafür bietet sie soliden skandinavischen Pop mit spannenden Texten und viel Charme. Man darf durchaus gespannt sein, wohin ihre musikalischen Wege die Norwegerin in Zukunft noch führen werden.