Wer ein Konzert der 2016er Stadiontour von PUR gesehen hat, dem dürfte die Band Füenf ein Begriff sein. Sie sorgten allerorten für Begeisterungsstürme. Das ist selten für einen Support Act – aber die Füenf sind nun einmal etwas ganz Besonderes. Sie trugen ihre Stücke nämlich komplett a cappella vor und rissen das Publikum mit gelungenen Comedy-Einlagen mit. Medleys aus Schlagern und eingedeutschten englischen Lovesongs gab es zu hörten. Und natürlich die Hymne „Mir im Süden“, die Freunde des Schwabenländles sicher schon einmal gehört haben.

Doch das ist nicht alles, was Füenf zu bieten haben. Ihre Spezialität sind eigene a cappella Titel, die oft mit viel Humor und Wortspielereien gewürzt sind. So trägt das aktuelle Werk den Titel „5 Engel für Charlie“ und so lautet auch der einleitende Song des Albums. Schon danach geht es direkt in die Ohrwurm-Fabrikation mit aufmerksamkeitsheischenden Nonsens-Titeln wie „Bumschakala“ und „Pipikakapopo“. Braucht man so was? Oh ja, denn die Titel sind trotz aller Comedy durchaus sozialkritisch und nehmen das moderne Leben ebenso auf die Schippe wie pubertäre Zweideutereien.

Stimmlich sind die Akteure ganz vorne und zaubern einen ordentlichen Sound – allein mit ihren Stimmen. Vor allem der Bass ist megastark und lässt die Boxen dröhnen. Füenf sind das süddeutsche Pendant zu Basta und den Wise Guys. Ihre Nische haben sie vor allem mit Texten zu Themen gefunden, über die halt sonst keiner singt. „Mein Thermomix“ beispielsweise oder „Neurodermitis“. Die alternativen Lovesongs tragen Titel wie „Alle meine Freunde sind schwanger“, „Liebe ist Käse“ oder einfach „Komm ins Bett“.

Das Alleinstellungsmerkmal der Band ist vor allem der Comedyfaktor. Mit Mimik und Gestik bereichern die Sänger jedes Livekonzert. Das findet im CD Format natürlich nicht statt, doch auch die Studioaufnahmen machen Spaß. Und sie sind nun mal die perfekte Vorbereitung auf das nächste Livekonzert, das hoffentlich bald kommt. Meine Empfehlung für alle Freunde guter a cappella Musik.