Alien Drive: „Ghostland“ – Alternative Rock aus Berlin im Britpop Gewand
Die Berliner Alternative Rockband ALIEN DRIVE bietet einen Sound, der sich am Britpop anlehnt und zugleich eine Prise Bitterkeit der Grunge-Ära in sich trägt. Dass das ganz gut zusammenpasst, hat man bereits vor sechs Jahren mit dem Debüt „Are You Enemy?“ bewiesen. Die Band bietet starke Gitarren und melodische Vocals – mal seicht, mal kratzig.
Das neue Album „Ghostland“ handelt von der Suche nach der verlorenen Liebe und dem verlorenen Gott. Der Opener „Victims on the Broadway“ lässt bereits vorausahnen, dass es hier kein Happy End geben wird. So startet das Album mit dem „Goodbye“ einer weiblichen Stimme, die sogleich von einer Gitarrenwand erstickt wird. Es ist die Stimme einer real verlorenen Liebe und eines zu früh beendeten Traumes, die ALIEN DRIVE mit leidenschaftlicher Verzweiflung in der emotionalen Wüste von „Ghostland“ suchen. Eine Suche, die sich auf der Platte in unterschiedlichen Formen präsentiert – mal anklagend, mal energisch, mal hoffnungsvoll und schließlich bitter.
Meist sind es hymnische Songs mit starken Gitarren und einer eindringlichen Stimme, die immer etwas Punk in sich trägt. Die zugrunde liegende Melancholie wird vor allem in Balladen wie „Killerboy“ deutlich und auch der tragische Abschluss „Mind Erased“ ist sehr balladesk angelegt.
„Ghostland“ funktioniert hervorragend als Konzeptalbum einer emotionalen Reise durch das Selbst. Sänger und Leadgitarrist Marco Pirolo führt das Quintett gekonnt durch seine Welt aus Verzweiflung und unerfüllten Hoffnungen. Das Album endet mit der nüchternen Erkenntnis der Kapitulation – wie ein tragischer Film ohne Happy End.