„Das Leben ist schön“ – so lautet der mutmachende Titel des zweiten Soloalbums von Anna Loos. Mit dem hymnischen Titelsong eröffnet sie das Album und erzählt von der tiefen Verbundenheit zweier Menschen. Und logisch ist damit ihr Mann Jan Josef Liefers gemeint, dem sie schon auf dem ersten Soloalbum ein Liebeslied gewidmet hatte. Kürzlich waren beide bei „The Masked Singer“ aktiv und in der ersten Sendung ist sogar unter den Masken die Vertrautheit der beiden Stars aufgefallen. Vor Teilen des Rateteams konnten sie das nicht verbergen.
Mit ihrem neuen insgesamt zwölf Songs umfassenden Album nimmt Anna Loos uns mit auf eine abenteuerliche Reise in ihr Innerstes und lässt uns an den vielschichtigen Ebenen ihrer Gedanken- und Gefühlswelt teilhaben. Da sind auch Ängste, da ist Schmerz und Enttäuschung, aber da sind genauso Vertrauen, Mut und vor allem Liebe. Mit schonungsloser Ehrlichkeit legt Anna Loos den Finger auf wunde Punkte. Wie in „Alles in uns brennt“, in dem Anna appelliert: „Lasst uns damit aufhören. Lasst uns nichts machen, woran wir nicht glauben und nicht in dieser öden Oberflächlichkeit baden!“
„Hunderttausend Farben“ inspiriert dazu, selbstbewusst seinen Weg zu gehen und unser ganz eigenes Licht in die Welt zu tragen. Der Song „Mauern“ ermutigt, keine Angst vor Fehlern zu haben. Und das rhythmisch mitreißende „Regenwahrscheinlichkeit“ hilft dabei, die Widrigkeiten des Lebens leichter zu nehmen. Ein unerschütterlicher Optimismus zeichnet das ganze Album aus und sie bringt ihre Gitarren- und Pianohymnen gekonnt an die Zuhörer*innen.
Anna Loos singt mit rauer, kräftiger Stimme, die mich auf Anhieb gefangen nimmt. Musikalisch liefert sie Deutschpop mit rockigen Elementen und erinnert damit an Acts wie Christina Stürmer oder Silbermond. Von der Band Silly, der sie zeitweise als Frontfrau vorstand, hat sich Anna längst gelöst. Und auch wenn die neuen Songs nicht den unsteten Geist von Silly in sich tragen, so ist „Das Leben ist schön“ doch ein ganz solides Soloalbum mit einigen bildgewaltigen Tracks.
Demnächst auch live zu bewundern:
15.09.23 Hamburg, Fabrik
16.09.23 Leipzig, Haus Leipzig
17.09.23 Bad Elster, König Albert Theater
19.09.23 Berlin, Columbia Theater
21.09.23 Erfurt, Alte Oper
22.09.23 Köln, Kantine
Motörhead veröffentlichen das neue Video „I Got Mine“ aus dem am 16. Juni erscheinenden Album “LIVE AT THE MONTREUX JAZZ FESTIVAL 2007”. Der Song wurde im Juni 1983 erstmals auf dem Album „Another Perfect Day“ veröffentlicht. Nun ist diese kraftvolle Live-Version eine perfekte Wahl zum 40. Jubiläums.
Aufgenommen wurde die Montreux Show am 7. Juli 2007 während der „Kiss Of Death“ Tour im legendären Auditorium Stravinski und überzeugt mit der Leistung des perfekten und potenten Trios Lemmy Kilmister, Phil Campbell und Mikkey Dee. Und das nicht nur mit der etwas anderen Setlist, sondern auch mit der Kraft und dem Besonderen, was Motörhead legendär machte und die Ausnahmeband immer wieder live bewiesen hat.
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„Live Evil“ war im Jahr 1983 das erste offizielle Livealbum von Black Sabbath. Offiziell deshalb, weil es 1980 schon den nicht von der Band genehmigten Release „Live At Last“ gab, mit der Manager Patrick Meehan seine Rechte an der Aufnahme ausspielte. Kuriose Zeiten waren das Anfang der 80er. Der halboffizielle Bootleg landete sogar auf Platz 5 der britischen Charts, während „Live Evil“ es nicht in die Top 10 schaffte. Trotzdem galt: neues Management, neues Glück. Man nutzte den Liverelease, um das aktuelle Werk „Mob Rules“ zu supporten und die Klassiker aus bis dahin dreizehn Jahren Bandgeschichte unter neuer Flagge aufleben zu lassen.
Die Aufnahmen stammen aus Seattle, San Antonio und Dallas. In der Band waren Tony Iommi, Geezer Butler, Vinny Appice und Ronnie James Dio. Zudem wurde Geoff Nicholls als Livekeyboarder gelistet. Historisch gesehen kam es beim Abmischen des Albums zum Bruch dieser Bandbesetzung. Das tat der Qualität des Mitschnitts aber keinen Abbruch. Auch aus heutiger Sicht ist die Tracklist mit Songs wie „Neon Knights“, „Black Sabbath“, „War Pigs“, „Heaven And Hell“, „Children Of The Grave“ und natürlich „Paranoid“ genial und klingt nach 40 Jahren weiterhin zeitlos großartig.
Zum Jubiläum gibt es eine fette Box, die man gern in Händen hält. Edel ausstaffiert mit stabiler DIN A5-Schachtel und Stoffbändchen zum Herausnehmen des Inhalts. Es gibt ein Hardcover-Buch, das die Geschichte des Albums informativ in Wort und Bild schildert. Hinzu kommen ein Heft mit grandiosen Livefotos und ein gefaltetes Poster. All das mag dem Rockfan schon große Freude bereiten, aber wir haben noch gar nicht von der Musik gesprochen.
Die Kollektion umfasst zwei Versionen des legendären Albums: sowohl eine neu remasterte Version von Andy Pearce als auch einen Mix von Wyn Davis, der aus den analogen Multi-Tracks entstanden ist. Welcher Doppel-CD man nun den Vorzug gibt, ist vermutlich Geschmackssache. Der neue Mix zieht das Schlagzeug stärker raus, verändert aber nicht den grundlegenden Livesound. Auf jeden Fall ist der Release ein Fest für alle Fans und sollte in keinem gut sortierten CD-Regal alter Schule fehlen.
„Shadow Kingdom“ ist quasi die Companion CD zum gleichnamigen Konzertfilm, der im Jahr 2021 veröffentlicht wurde. Unter der Regie der israelisch-amerikanischen Filmemacherin Alma Har’el wurde das Konzert sieben Tage lang auf einer Bühne in Santa Monica, Kalifornien, gedreht, während Dylan aufgrund der COVID-19-Pandemie tourmäßig pausieren musste. Der Film zeigt ihn und eine Gruppe maskierter Musiker, die 13 Lieder aus der ersten Hälfte von Dylans Karriere in einer intimen Club-Atmosphäre performen. Dabei war der Film wider Erwarten kein echtes Livekonzert, sondern ein nichtsdestotrotz grandioser Kunstfilm.
Langsam erscheinen nun allerorten Muskalben, die ihren Ursprung in der Corona-Zeit haben. Der Soundtrack zum Film ist Dylans erstes Album mit neuen Studioaufnahmen seit seinem 2020 erschienenen Studiowerk „Rough and Rowdy Ways“. Die Setlist umfasst 13 Songs und das Instrumental „Sierra’s Theme“. Der geniale Songwriter neigt ohnehin dazu, Stücke später anders zu performen, als sie ursprünglich aufgenommen wurde. Das zeigt sich auch jetzt wieder. Es sind Songs aus der Anfangszeit seiner Karriere, akustisch arrangiert mit Akkordeon, Mundharmonika und Kontrabass. Das Ergebnis klingt sehr heimelig und hautnah.
Man nehme nur „I’ll Be Your Baby Tonight“ und „It’s All Over Now, Nany Blue“ – wie eine Blues Session mit verrauchter Stimme spät nachts im Club an der Bar. Ganz spannend gibt es kein Schlagwerk. So und genau so will man den alten Meister hören und in Erinnerung behalten. Dylans Stimme klingt mit 80 Jahren ganz hervorragend und die reduzierten Neuinterpretationen stehen seinem Werk sehr gut. 50 Minuten vom Feinsten!
Momentan ist Roger Waters vor allem aufgrund politischer Kontroversen in den Schlagzeilen. Inwieweit man ihm wirklich Judenfeindlichkeit unterstellen darf, will ich hier nicht beurteilen. Auch mit seiner Haltung gegenüber Russland und der Ukraine hat er sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Doch darum soll es hier gar nicht gehen. Der ehemalige Pink Floyd Frontmann hat die Corona-Zeit nämlich auch für musikalische Ideen genutzt und veröffentlicht diese nun mit der EP „The Lockdown Sessions“.
Der Begriff EP ist schon ein regelrechtes Understatement, denn die sechs Tracks kommen mit 39 Minuten locker auf LP-Länge. Dabei gibt es allerdings keine wirklich neue Musik, sondern Stücke von Pink Floyd und aus seiner Solokarriere. Die Musiker waren online miteinander verbunden und die Sessions wurden live mitgeschnitten.
Schon der Einstieg mit dem akustischen und emotionalen „Mother“ ist genial durch seine chorischen Passagen und die weiblichen Vocals. Diesen Song hatte Roger – wie andere – in der Version schon als Zugabe der „Us + Them“ Tour gespielt. Eigentlich sollte aus den Neuinterpretationen ein Album namens „Encores“ entstehen, doch nun wurden es die „Lockdown Sessions“.
„Two Suns In The Sunset“ und „The Gunner’s Dream“ stammen von Waters‘ letztem Soloalbum. Das erstere mit starkem Saxofonsolo, das letzte mit eindringlichen Vocals und Pianoklängen. Bei allen Stücken singt Roger Waters sanft und verhalten. Die Arrangements sind filigran aufgebaut, ohne die Originale zu verleugnen. Größte Überraschung ist sicher „Comfortably Numb 2022“, das kein Gitarrensolo enthält und wie ein sphärisches Klagelied ertönt.
Als musikalische Einheit sind die „Lockdown Sessions“ faszinierend und musikalisch sehr stark. Vor allem Instrumentierung und Backgroundgesang überzeugen. Eine schöne Idee, um altbekannte Songs neu zu entdecken.
Wie bekommt man verschlafene Festivalbesucher*innen am dritten Tag wieder wach? Dazu brauchte es einen ordentlichen Abriss. Und den lieferten Boysetsfire zu früher Stunde auf der Utopia Stage. Die Band hat sich dem Post-Hardcore und Emocore verschrieben und Sänger Nathan Gray glänzte mit seiner unglaublich klaren und starken Stimme. Das bemerkte man direkt beim ersten Song „After The Eulogy“, einem ihrer bekanntesten Stücke. Vor allem die Mischung aus harten und emotionalen Momenten rüttelte das Publikum wach. Symbolhaft prangte eine Regenbogenfahne in der Mitte der Bühne. Mit den Höhepunkten „Empire“ und „Rookie“, die schon lange im Repertoire sind, beendete man den Set. Die 1994 gegründete Band ist auch nach ihrer zeitweiligen Auflösung immer noch eine Wucht.
Boysetsfire – Fotocredit: Rainer Keuenhof
Dann folgten mit Sum 41 und NOFX zwei altgediente Bands, die ihr Karriereende für die nächste Zeit angekündigt haben. Passt doch bestens, hier am Ring nochmal alles zu geben. Es gab Songs wie „Underclass Hero“ und „Walking Disaster“. Sänger Deryck Whibley von Sum 41 dirigierte die Menge wie ein menschliches Orchester und brachte ordentlich Stimmung in die Bude. Neben den eigenen Klassikern animierte man die Fans auch mit Auszügen aus „Smoke on the Water“ und „Seven Nation Army“. Später gab es zudem eine schnelle Punkversion von „We Will Rock“. Sum 41 zeigten wieder einmal, dass ihnen das Alter scheinbar nichts anhaben kann und man sich weiterhin auf Konzerte der Kanadier freuen darf – bis dann 2024 der endgültige Abschied erfolgt.
Sum 41 – Fotocredit: Rainer Keuenhof
NOFX sind jetzt vierzig Jahre nach Bandgründung ein echtes „altes Eisen“. Überaus passend startete man dann auch mit dem berühmten „Time Warp“ vom Band und jeder wusste, dass eine selige Zeitreise folgen wird, die mit AC/DCs „Riff Raff“ begann. Frontman Fat Mike (Mike Burkett) zeigte sich allerdings in Plauderlaune und so gab es eine – grausam lange – Kennenlernrunde mit dem Publikum, bevor es richtig los ging. „We can talk for one hour“, stellte er richtigerweise fest, aber dafür waren die Leute nicht gekommen. „Ihr Deutschen habt für alles ein extra Wort – Schadenfreude“, beendete er seine Kulturanalyse und endlich gab es einen umtriebigen Set mit immerhin zwanzig Stücken, was man gar nicht mehr vermutet hätte. Die Bandgeschichte wurde ausgiebig und vielseitig gewürdigt. Trompeten und Reggae-Sound mischten sich mit Punk und melodischem Hardcore. Es gab sogar eine gelungene Ska-Version von „Les Champs-Élysées“ und nach „Kill All The White Man“ erklang tatsächlich noch der Musicalsong „Schadenfreude“ vom Band.
Fotocredit: Rainer Keuenhof
Anscheinen hatte es sich bis zur Mandora Stage rumgesprochen, dass ausgiebige Ansagen zum guten Ton gehören. Auch Michael Starr von Steel Panther war sehr gesprächig. Die Glam-Metaller hatten die ohnehin schon lila gehaltene Bühne komplett in dieses Farbschema getaucht. Und bunt war auch die Mischung aus Metal, Fun und Glamour. Man darf ohnehin nicht bierernst nehmen, was da geschieht. Starr überlegte, was die Amis an Deutschland lieben. Die Antwort: Audi, Scorpions und Titten. Nun ja. Als Tribute an Def Leppard spielte Drummer Stix Zadinia ein Stück mit unter dem Shirt verstecktem Arm – auch recht makaber. Songs wie „Asian Hooker“, „Death to all but Metal“ und die nostalgische Hymne „1987“ nahmen das Publikum aber gekonnt mit. Zum Ende hin klang man hymnisch wie Bon Jovi in den 80ern und holte allerlei Ladies auf die Bühne. Definitiv hatte die Band ihren Spaß.
Arch Enemy – Fotocredit: Rainer Keuenhof
Dann sorgte die weibliche Frontfrau von Arch Enemy sowohl für optischen Genuss als auch (für diejenigen die Arch Enemy nicht kannten) unerwartete und überraschend harte Töne, denn sie growlte, was das Zeug hielt. Alissa White-Gluz ist eine Powerfrau im blauen Superheldinnenkostüm, mit blauen Haaren und einer starken Performance. Leider ging es zwanzig Minuten verspätet los – das ist wohl das Schicksal der Mandora Stage, bei der man die Pünktlichkeit nicht gerade erfunden hat. Egal. Die formidable Songzusammenstellung von „War Eternal“ über „The Eagle Flies Alone“ bis hin zu „Nemesis“ entschädigte für die Wartezeit.
Arch Enemy – Fotocredit: Rainer Keuenhof
Auf der Hauptbühne war man nun bereit für Machine Gun Kelly alias Colson Baker – in den USA der Mann der Stunde. Seine Mischung aus HipHop, Rock und Punk machte die Performance einzigartig und der Hauptbühne würdig. Auch seine intensiven Rap-Skills waren neben der Rock-Performance absolut überzeugend. Dass Rap und Rock durchaus zusammen passen, bewies das Erscheinen von Oliver Sykes (Bring me the Horizon), der sich für „Maybe“ zu Kelly auf die Bühne gesellte. Zu Beginn gab es extrem viel Qualm auf der Bühne, so dass Machine Gun Kelly ganz nach oben auf die Pyramide aus LCD-Klötzen steigen musste, damit man ihn überhaupt noch sehen konnte. Extravagant war das Outfit mit silbernem Anzug und stachelig gegelten Haaren. Extraterrestrisch und damit passend zum Song „Concert for Aliens“.
Machine Gun Kelly und Oliver Sykes – Fotocredit: Rainer Keuenhof
Die große Band lieferte hymnische Melodien, Metalgitarren und bisweilen auch Screams. MGK bewegte sich entspannt durch Songs wie „I think I’m okay“ und das Gorillaz-Cover „Feel Good Inc.“. Höhepunkt waren zweifellos sein Bad in der Menge und der Weg rauf auf einen Warsteiner-Stand. Hier konnte er posieren und „My Ex’s Best Friend“ ins Publikum schmettern. Seine Nähe zu den Fans wurde heftig bejubelt – der Ring schien definitiv nicht mit dem extravaganten Künstler zu fremdeln.
Machine Gun Kelly – Fotocredit: Rainer Keuenhof
Und dann war es endlich soweit. Darauf hatten Zigtausende gewartet: Die Fahnen wurden gehisst zum zweistündigen Konzert der Toten Hosen. Und was war das für eine Sause! Publikum und Band schenkten sich nichts. Er war ein Genuss vom ersten bis zum letzen Stück. Schon der Anfang mit „You’ll Never Walk Alone“ vom Band brachte die Stimmung zum Überkochen. Dann das Westernfilm-Intro „3 Akkorde für ein Halleluja!“ auf den überdemsionierten LCD-Wänden. Und endlich standen die Desperados auf der Utopia Stage bei Rock am Ring. Mal wieder. „Heimspiel“, wie Campino es ausdrückte.
Die Zusammenstellung an Hits für alle Generationen war von Beginn an großartig. Bei „Altes Fieber“, „Bonnie & Clyde“ und „Liebeslied“ war Mitsingen (oder halt Grölen) angesagt. Die „alten Knacker aus Düsseldorf“ lieferten gnadenlos ab – und auch im Publikum gab man alles. Bengalos und Fußballfahnen, Circle Pits und Crowdsurfing. Völlig losgelöst feierten alle sich, die Hosen und den letzten Abend eines wundervollen Festivals. Dabei blieb auch Zeit für Dankesworte („112“ als Song für die Feuerwehr) und vehemente „Nazis raus“-Rufe, als Campino vor „Willkommen in Deutschland“ alle Rechten, Rechtspopulisten und den Umgang mit Flüchtlingen geißelte. So lieben wir unsere Hosen – und beim Ringpublikum konnte er ohnehin mit breiter Zustimmung rechnen.
Fotocredit: Rainer Keuenhof
Damit der Punk nicht zu kurz kommt, gab es „Forever Young“, das die Goldenen Zitronen mal „Forever Punk“ betitelt hatten, in einer schrillen Punkversion. Und auch „Halbstark“ (im Original von den Yankees) passte hier perfekt. Die Bengalos inmitten der Fans waren vielleicht nicht so gern gesehen, doch zu „Pushed Again“ platzierte man ein kontrolliertes Bengalofeuer auf der Bühne und auf allen Wellenbrechern. Das war ein starkes Bild und tauchte den Ring bis zurück zum Riesenrad in rotes Licht. Die Klassiker“Alles aus Liebe“, „Wünsch dir Wasser“ und „Hier kommt Alex“ beendeten den Hauptset.
Im ersten Zugabenblock deutete Campino ironisch an, dass er mit 60 für viele Medien schon zum Establishment gehört. Damit es aber nicht heißt, dass die Hosen jetzt sogar auf Sauflieder verzichten, gab es das kultige „Eisgekühlter Bommerlunder“. Der zwete Block war dann „den drei Würstchen aus Berlin“ gewidmet. Der in den 80ern obligatorische Konkurrenzkampf zwischen Hosen und Ärzten existiert schon lange nicht mehr. So gab es mit „Schrei nach Liebe“ ein kongeniales Cover und auch der Song „Freunde“ wurde den Ärzten gewidmet. Nach zwei Stunden machte Campino noch eindringlich Werbung für Thees Uhlmann und – es war ja schon Montag – entließ die Fans in die Woche.
Fotocredit: Rainer Keuenhof
Eigentlich war es jetzt Zeit für den Heimweg. Was sollte nach diesem Gig noch kommen? Aber natürlich war auch Thees Uhlmann auf der Orbit Stage noch einen kleinen Fußmarsch wert. Der Tomte-Sänger hatte zu Beginn nur ein kleines Publikum, das aber stetig anwuchs. Und tatsächlich waren plötzlich die Toten Hosen mit auf der Bühne und hatten auch noch Sammy Amara von den Broilers mitgebracht, den sie unterwegs wohl irgendwo backstage aufgabeln konnten. Wieder gab es das „Liebeslied“, diesmal mit noch größerer Liebe. Thees hatte schon davon erzählt, wie er vor 20 Jahren zum ersten Mal am Ring spielte und vor Aufregung einen Heulkrampf bekam. Getröstet hätte ihn damals Jacoby Shaddix von Papa Roach. Auch jetzt ist der Gig am Ring noch aufregend – doch Thees ganz souverän. So kommentierte er die Schreie von der Mandora Stage: „Jetzt wird da drüben schon wieder rum geschrien. Muss wohl was Wichtiges sein.“ Es gab geschmeidige Songs wie „Zugvögel“ und eine Hommage an „Avici“, außerdem den Tomte-Song „Ich sang die ganze Zeit von dir“ und das grandiose „Zum Laichen und Sterben ziehen die Lachse den Fluss hinauf“.
Auf der Mandora Stage lieferten Bring Me The Horizon zwischenzeitlich eine starke visuelle Show auf drei Ebenen. Alle Instrumentalisten waren gut zu sehen, aber dennoch wirkte das sehr überfrachtet. Die Pausen zwischen den Songs waren stimmungskillend lang, doch der sphärische Aufbau war sehr gelungen. Die Briten waren gewohnt experimentierfreudig und bewegten sich zwischen Metalcore und Elektronik-Sounds. Für manche Ohren wohl zu viel des Guten, aber es war auch schon spät.
Fotocredit: Rainer Keuenhof
Was bleibt vom Ring 2023? Natürlich die fantastische Stimmung, die auch dem guten Wetter zu verdanken war. Durchgehend wolkenfreier Himmel – und trotzdem ein gelegentliches Lüftchen, damit die Sonne nicht zu sehr brannte. Nachts wurde es kalt, also hatte man im besten Fall Wechselkleidung für die Stunden ab 22 Uhr mit dabei.
Für mich persönlich gab es einige Überraschungen. Ich nenne mal die famose Show von Apache 207 am Freitag. Damit hätte ich nicht gerechnet. Auch Provinz waren eine enorme Bereicherung und K.I.Z viel besser als erwartet. Bei den Headlinern hatten Foo Fighters und die Hosen die Nasen vorn. Kings of Leon waren okay, aber das hart rockende Publikum hätte sich vermutlich mehr Power gewünscht. Insgesamt fand ich die Mischung jedoch stimmig. Man muss mit der Zeit gehen und ein junges Publikum anlocken, damit das Festival eine Zukunft hat. Früher beschwerte sich auch niemand über Fury in the Slaughterhouse und Alanis Morrisette. Wer auf das ROCK im Namen besteht, wurde zu jeder Zeit an einer der Bühnen fündig. Und so wird es ROCK AM RING trotz des leichten Zuschauerschwunds auch im Jahr 2024 geben. Der Termin wurde noch in der Nacht bekannt gemacht: Es geht weiter vom 7. bis 9. Juni 2024. ROCK ON!
Der Samstag bot einen verhaltenen Start bei ROCK AM RING. Das Wetter lud eher dazu ein, sich auf dem Zeltplatz ein schattiges Plätzchen zu suchen – und der lange Konzertabend am Vorabend zeigte Wirkung. So hatten sich um 14.30 Uhr zu den Chemnitzer Indie-Poppern von BLOND nur vereinzelte Zuschauer*innen vor der Utopia Stage eingefunden. Doch es war nur eine Strecke von wenigen hundert Metern zu bewältigen und schon konnte man von der Mandora Stage vertraute Klänge und ein jubelndes Publikum hören.
Bury Tomorrow waren derb und kräftig am Werk und lieferten krachenden Metalcore. Frontmann Daniel Winter-Bates hatte aber hörbar Mühe damit, die Fans davon zu überzeugen, dass zu einer echten Begrüßung eine aggressive Stimme und ein fieser Gesichtsausdruck gehören. Es war einfach noch zu früh für solches Schauspiel. Und auch für Circle Pits, die sich erst zaghaft bildeten. Der Sänger wünschte sich „1000 Crowdsurfer“. Dieser Wunsch wurde kaum im Ansatz erfüllt, doch ca. zur Halbzeit des Sets gelang zumindest ein großer Wall of Death, den die Band anleitete. Man freute sich unbändig, dass RAR Bury Tomorrow schon früh am Tag so ausgiebig feierte. Zum Dank für die emotionalen Worte gab es Sprechchöre, was Daniel zu dem Versprechen brachte, im Anschluss an den Gig für Gespräche und Fotos zur Verfügung zu stehen. Ein Zeichen von Publikumsnähe, das man hier sonst nur selten erlebt.
Bury Tomorrow – Fotocredit: Rainer Keuenhof
Auf der Hauptbühne ging es mit den Briten von Nothing But Thieves weiter. Die letzten Jahre waren für die fünfköpfige Truppe aus Southend eine ziemliche aufregende Reise. Vor allem die hohe Stimme von Conor Mason bildet ein deutliches Alleinstellungsmerkmal der Band. Das wurde auch hier am Ring wieder deutlich, denn man stellte sich schon nach den ersten Tönen die Frage, ob da vielleicht doch eine Frau am Mikro steht. Das Quintett gab alles in Sachen Pop, Rock und auch Rap, doch das Publikum war noch nicht sehr bewegungsfreudig. Die Ballade „Impossible“ passte hervorragend zur Musicalstimme des Sängers. Der Gig war halt perfekt zum entspannten Sitzen und Genießen der Sonne.
Nothing but Thieves – Fotocredit: Rainer Keuenhof
Apropos Sonne: Es war auch am zweiten Tag durchgehend sonnig, aber nicht zu heiß. Weder Regen noch Gewitter hatte der Wetterbericht in Sicht, was die Meteorologen zu der Aussage veranlasste, es sei das beste RAR-Wetter seit über dreißig Jahren.
Fotocredit: Rainer Keuenhof
Passend zur Sommerlaune gab es nun Indie-Pop aus Oberschwaben. Provinz machen seit elf Jahren Musik und haben 2019 ihren ersten Plattenvertrag unterschrieben. Jetzt schon auf der Utopia Stage mit riesigem Publikum zu spielen ist ein Erfolg, den nicht viele deutsche Bands geschafft haben. Frisch und ungezähmt klingt ihre Musik, aber auch nostalgisch. „Wer von euch ist aufm Dorf groß geworden?“, fragte Vincent Waizenegger. Ein gefundenes Fressen für die Eifel. „Alle? Okay!“ hieß es dann nach frenetischem Jubel und der Song „Unsere Bank“ passte perfekt dazu. Ein nostalgischer und emotionaler Song über Jugend und Alter fernab der Großstadt.
Provinz – Fotocredit: Rainer Keuenhof
Der Sommer lädt zum Tanzen ein: „Du und ich und der Sommer, wir machen Liebe zu dritt“, hieß es passend zum Festival. Das könnte zum Motto für ROCK AM RING 2023 werden. Und auch Provinz feierten ihren RAR-Moment und den Traum, vor so vielen Menschen spielen zu dürfen. Weiter im Set gab es die Ballade „Zorn & Liebe“ vom gleichnamigen Album und die Hymne „Spring“. Für mich waren Provinz definitiv die Überraschung unter der Nachmittagssonne.
Provinz – Fotocredit: Rainer Keuenhof
Brandon Boyd von Incubus geht auch schon langsam auf die 50 zu, ist aber in Würde gealtert, was man spätestens zur Halbzeit erkannte, als er mit nacktem Oberkörper seine optischen Qualitäten zeigte. Neben der Metal-Crossover-Mischung bot die Band aus Kalifornien auch eine spritzige Version von „Come Together“ (The Beatles) und leitete ihren Song „Wish You Were Here“ mit einem kurzen Riff aus Pink Floyds gleichnamiger Hymne ein. Mit dem starken „Drive“ endete ein formidabler Set.
Incubus – Fotocredit: Rainer Keuenhof
Viele Schauspieler versuchen sich auch als Rockstars, aber Jack Black und Kyle Gass sind mit Tenacious D ganz vorne. Das komödiantische Rockduo war mal wieder eine Bank, glänzte mit Feierlaune und viel Groove. Jack, diese wundervolle Gesangskanone, konnte mit hoher Rockstimme und entsprechendem Pathos überzeugen. Und auch die schauspielerischen Fähigkeiten der beiden kamen nicht zu kurz. So boten sie der Masse ein Feuerwerk an guter Laune. Die Show war aufgebaut wie ein Horror-Musical, bei dem sich der Pyrotechniker als Satansjünger entpuppte und allerlei Dramatik auf der Bühne stattfand. Ein ganz besonderes Ereignis war aber, dass Evanescence Frontfrau Amy Lee auf die Bühne kam und zwei Songs mit den Protagonisten performte. Weitere Highlights: eine satanische Tanzeinlage fürs Publikum, das theatralische Chris Isaak Cover „Wicked Games“ und „The Spicy Meatball Song“ a cappella. Am Ende gab es die ersehnte Pyro – also alles gut in diesem Stück.
Fotocredit: Rainer Keuenhof
Doch auch K.I.Z hatten sich der Theaterdramaturgie verschrieben und so gab es einen kompletten Umbau. Die Bühne verwandelte sich in die „Birkenhain Nervenheilanstalt“. Tarek, Maxim und Nico gaben drei psychiatrische Patienten in Musiktherapie. So weit, so gut. Was dann abgezogen wurde war eine krasse Party von „VIP in der Psychiatrie“ über „Rap über Hass“ bis hin zu „Urlaub fürs Gehirn“. Damit waren auch wichtige Alben schon zu Beginn abgefeiert, denn tatsächlich erschien „Urlaub fürs Gehirn“ genau auf den Tag zwölf Jahre zuvor.
Wer jetzt denkt, Rap und HipHop hätten bei ROCK AM RING nichts zu suchen: Es war unglaublich, was da im Publikum abging. Man feierte Party quer durchs Gelände bis hinten ans Riesenrad. K.I.Z schafften es, den vielleicht größten Moshpit des Festivals zu erzeugen – und das mit „Ein Affe und ein Pferd“ im Pippi Langstrumpf Sound. Und weil die Backstreet Boys immer für eine Hymne gut sind, schaffte das Trio es auch, die Menge zum Chor mit „Everybody“ zu bewegen. „Hurra die Welt geht unter“ beendete den Set, doch der Stern von K.I.Z ist gerade erst richtig aufgegangen.
K.I.Z – Fotocredit: Rainer Keuenhof
Die Kings of Leon waren Headliner am Samstag. Für manche vielleicht zu poppig, das merkte man daran, dass der erste Wellenbrecher nicht komplett gefüllt war. Wer aber dabei war, erlebte eine kunstvolle visuelle Show. Caleb Followill überzeugte mit seinen charismatischen Vocals, die stets ein wenig gepresst wirken. Es gab eine viele Alben umfassende Show, die mit „Crawl“ startete und Highlights wie „Supersoaker“, „The Bandit“ und „Red Morning Light“ zu bieten hatte. Richtig wach wurde das Publikum aber, als zum Ende die bekannten Hits „Use Somebody“ und „Sex on Fire“ erklangen. Spätestens jetzt war kein Halten mehr und die atmosphärische Show wurde zur ausgelassenen Sause.
Kings of Leon – Fotocredit: Rainer Keuenhof
Ein kurzer Abstecher zur Orbit Stage. Hier hatte sich VV mit seiner „Neon Noir“ Tour eingenistet. Sagt euch nix? Vielleicht Ville Valo? Oder zumindest die Band HIM? Der finnische Musiker war nämlich Frontmann dieser vor allem um die Jahrtausendwende sehr erfolgreichen Band. Und auch hier am Ring gab es eine düster-mystische, sehr mit Gothic-Elementen angereicherte Show. Dabei wurden zudem einige HIM-Songs geboten, so dass jeder auf seine Kosten kam.
Evanescence – Fotocredit: Rainer Keuenhof
Zum Abschluss dann Evanescence mit der stimmgewaltigen Leadsängerin, Pianistin und Songschreiberin Amy Lee. Der Aufbau hatte sich verzögert, so dass man erst um 0.45 Uhr startete und es die Masse nach einem langen Tag eher Richtung Zeltplätze als zur Bühne zog. Es war auch kein gutes Omen, dass Amy die Zuschauer*innen mit „Hallo ROCK IM PARK“ begrüßte. Doch davon abgesehen gab es eine gute Show mit fantastischem Licht. Amy sang mit einem starken Sopran, der nicht so opernhaft aufgesetzt wirkte wie das manchmal bei den Kolleg*innen von Nightwish der Fall ist. Ihre Stärke liegt in kräftigen Vocals zu Metalklängen. Und es tat dem männlich dominierten Line-up am Ring auch mal ganz gut, hier Frauenpower zu zeigen, wozu auch die neue Bassistin Emma Anzai beitrug. Der Set umfasste zwei Medleys, um möglichst viel Repertoire unterzubringen – und ganz zum Schluss erschien zu „Bring Me To Life“ Jacoby Shaddix von Papa Roach auf die Bühne, was den zweiten Festivaltag definitiv krönte.
Nach Ende der Nachmittagsvorstellung, die mit den tanzfreudigen Flogging Molly begonnen und mit einem glamourösen Yungblud geendet hatte, durfte man sich auf einen denkwürdigen Abend mit Limp Bizkit, Rise Against, Giant Rooks, Foo Fighters und Apache 207 freuen.
Fotocredit: Rainer Keuenhof
Wenn man nach dem korrekten ROCK AM RING Feeling fragt, dann sind es Momente wie diese: Fred Durst von Limp Bizkit singt „Behind Blue Eyes“ und die Welt bleibt für einen Moment stehen. Gleichzeitig ging ein sonniger Tag zu Ende, wie erschöner nicht hätte sein können. Der Gig stand für Limp Bizkit übrigens stark im Zeichen von Coverversionen. Man startete mit „Thieves“ von Ministry, dann gab es den genannten Ausnahmesong, der im Original von The Who stammt – und die Band machte einen Ausflug in den Pop von George Michael. Als die Rhythmen von „Faith“ erklangen, hielt die Menge das zunächst für einen Scherz, aber tatsächlich wurde zunächst „Careless Whisper“ komplett gespielt, das dann in ein frenetisch bejubeltes „Faith“ mündete. Das war durchaus passend für die Festivalstimmung. Aber natürlich gab es auch genügend eigene Songs. „Hot Dog“ musste zunächst aufgrund technischer Probleme abgebrochen werden, startete dann aber nochmal reibungslos durch. Von „Livin‘ It Up“ über „Nookie“ ging es bis zum Abschluss „Break Stuff“. Die Band um den Sänger mit grauem Lockenkopf und Gitarrist Wes Borland mit der obligatorischen Maske hat zum Ende hin den Härtegrad ordentlich hochgefahren.
Fotocredit: Rainer Keuenhof
Damit war der Boden bereitet für Rise Against und ihre melodischen Punkhymnen. Für eine Band, die soziale und politische Missstände stets anprangerte und sich dabei nie den Mund verbieten ließ, gibt es momentan unglaublich viel Stoff. Härtere und softere Töne boten eine ordentliche Mischung, die alle Qualitäten der Band von Punk über Hardcore-Ansätze bis hin zu fast schon melodischen Klängen zu bieten hat. Frontmann Tim McIlrath war nicht unbedingt in Bestform, aber das tat der Stimmung keinen Abbruch. Das Publikum feierte ihn enthusiastisch.
Rise Against – Fotocredit: Rainer Keuenhof
Etwas zeitversetzt hatten es sich Giant Rooks auf der Mandora Stage gemütlich gemacht. Die 2014 in Hamm gegründete Band hat sich einer Mischung aus Artrock, Pop und Indie verschrieben. Bis zum Debütalbum hatte man sich sechs Jahre Zeit gelassen, aber dann konnten sie richtig durchstarten. Spätestens seit der Kollaboration mit AnnenMayKantereit für die Neufassung von Suzanne Vegas „Tom’s Diner“ sind sie in aller Munde – und klar gab es diesen Track auch ausgiebig beim RAR-Konzert. Spannend, dass es nicht nur hymnische Indie-Elemente gibt, sondern die fünf um Frederik Rabe auch mal verträumt a cappella ins mehrstimmige Schwelgen geraten.
Foo Fighters – Fotocredit: Rainer Keuenhof
Zurück bei der Utopia Stage herrschte gespannte Erwartung auf die Foo Fighters. Immerhin gehört Dave Grohl seit Jahrzehnten zu den größten Rockstars unserer Zeit – sei es mit Scream, Nirvana oder jetzt den sensationellen FF. Diese hatten schwere Zeiten durchzumachen, als nach Corona auch noch Schlagzeuger Taylor Hawkins tragisch ums Leben kam. Viele Beobachter meinten gar, dass die Band nicht mehr auf die Beine kommt – doch auf ihrer aktuellen Tour beweisen sie das Gegenteil. Mit Josh Freese wurde ein grandioser neuer Schlagzeuger gefunden und just auf den Tag zum Auftritt bei ROCK AM RING ist das neue Album „But Here We Are“ erschienen. Nicht nur vom Albumtitel eine selbstbewusste Standortbestimmung.
Foo Fighters – Fotocredit: Rainer Keuenhof
Startend mit „All My Life“ gab es zu „No Son Of Mine“ ein Gitarrenriff aus Black Sabbaths „Paranoid“, das auch den letzten anwesenden Rockfan aufrüttelte. Zunächst schien es, als sei Dave nicht in Erzähllaune. Er ließ lieber die Instrumente sprechen, wobei Freese als Hans-Dampf-in-allen-Gassen eine krassen Job hinlegte. Manchmal konnte man meinen, alle anderen Instrumente seien nur schmückendes Beiwerk. Sowas habe ich höchstens mal bei Dream Theater erlebt. Dabei will ich die Leistung der gesamten Band gar nicht schmälern. Es war eine Show wie vom anderen Stern und man hatte die Menge fest im Griff.
Foo Fighters – Fotocredit: Rainer Keuenhof
Zu „Times Like These“ wurde Dave gesprächiger und gab es eine lange emotionale Ansage, die die Geschehnisse der heutigen Zeit thematisierte, aber auch den Bogen zu Band schlug. Was für ein Bild, als es auf der Bühne dunkel wurde und man ein Handylichtermeer bis nach hinten zum Riesenrad sehen durfte. In diesen Momenten wurde die Größe des Geländes mal wieder bewusst. Die Bandpräsentation während „The Sky Is A Neighborhood“ war ein Happening, bei dem vor allem die Vielzahl von Bands des Schlagzeugers (u.a. Devo, Nine Inch Nails) ein Thema war. Emotional wurde es, als Dave „My Hero“ zunächst solo mit Publikum startete und dann in den Bandsound überging. Zu „Shame Shame“ kam seine Tochter Violet auf die Bühne und beide lieferten ein fantastisches Duett, das ausgiebig bejubelt wurde. Und „Aurora“ – wundervoll – wurde dem verstorbenen Taylor gewidmet. So kreierte man in zwei Stunden Konzertlänge die bisher größten Momente des Festivals.
Fotocredit: Rainer Keuenhof
Danach waren die meisten gesättigt und strebten zum Zeltplatz, doch man hatte die Rechnung ohne Apache 207 gemacht. Der Rapper aus Ludwigshafen hatte groß aufgefahren und die Bühne zur Heimat von „Apache Oil“ gemacht, sprich: eine komplette Tankstelle inklusive Späti und Mercedes aufgebaut. Der Start mit „In The Air Tonight“ zeigte die Bedeutung des Abends für Apache, der sichtlich überwältigt war. Gleich zu Beginn gab es ein Feuerwerk und fette Pyro. Songs wie „Brot nach Hause“ und „Fame“ erzählten von seiner Biografie – und das Publikum war standhaft textsicher. Das zu den Maulereien, dass solche Musik nicht an den Ring passt. Als der Konfettiregen auf die Zuschauer*innen niederging, fühlte sich jeder hier zuhause.
Die Musik kam von einem DJ, doch es gab auch echte Gitarrensoli und Schlagzeug. „Rhythm Is A Dancer“ erklang vom Band und zu „My Heart Will Go On“ ging es stilecht mit einem riesigen Boot durch die Menge. Zwischenhalt war auf einer drehenden Bühne, wo Apache mit seinen Mitstreitern einen kleinen Akustik-Set zum Besten gab. Der Beweis, dass er durchaus handgemachte Musik zu bieten hat. Bis ganz zum Schluss mussten alle warten, die sich auf seinen Überhit „Komet“ gefreut hatten. Es war weit nach 2 Uhr, als die Lichter erloschen. Apache 207 hatte hier definitiv einen persönlichen Sieg errungen, die Atmosphäre des Rockfestivals förmlich aufgesogen und sich zu eigen gemacht. Rap ist immer für eine Überraschung gut!
Nachdem Flogging Molly mit ihrem irischen Punk-Tanzabend das Festival eröffnet hatten, waren erst einmal harte Klänge angesagt. Jinjer stammen aus Kiew und hatten im Bühnenhintergrund ein Symbol in ukrainischen Nationalfarben, das zugleich Friedenssymbol und Wurfscheibe war. So widersprüchlich war dann auch die Musik, bei der Rockröhre Tatiana Shmayluk ganz im Mittelpunkt stand. Sie bot energischen Klargesang und Growls – begleitet von starken Metalriffs und lautem Geknüppel am Schlagwerk.
JINJER – Fotocredit: Rainer Keuenhof
Fever 333 liefertem mit wuchtigen Bassklängen eine dynamische Show ganz im Stil von Rage against the Machine und Public Enemy. Die Band aus Los Angeles hat mit Jason Butler einen fantastischen Frontmann, der mit viel Enthusiasmus politische Botschaften verbreitete und ständig in Bewegung war. Zum Ende hin erschien er plötzlich ganz oben auf der Boxengasse (das Publikum hatte schon angefangen „Scheiß Tribüne“ zu skandieren) und ließ sich dort oben ordentlich feiern. Für die Menschen im Behindertenbereich war es sicher grandios, als der Sänger alle Absperrungen überkletterte und mit ihnen hautnah abrockte.
Fotocredit: Rainer Keuenhof
Und dann das für den Ring so typische Wechselbad der Gefühle: Ein „Special Guest“ wurde angekündigt – doch wer hätte gedacht, dass nach zwei Hardcore Acts plötzlich Olaf, der Flipper auf der Bühne steht? Im letzten Jahr war „Wir sagen Dankeschön“ die ultimative Hymne aller Zeltplätze. Es gab im Anschluss gar eine Petition, die Flippers zum Ring zu holen. Und tatsächlich haben die Veranstalter Olaf für schlagerhafte 15 Minuten verpflichtet. „40 Jahre die Flippers“ rahmte den kurzen Gig ein, bei dem Olaf live zu Playback sang und Hits wie „Lotusblume“ und „Mona Lisa“ zu Gehör brachte. Das Publikum war erstaunlich textsicher und feierte eine regelrechte Schlagerparty.
Olaf, der Flipper – Fotocredit: Rainer Keuenhof
Yungblud (alias Dominic Harrison) ist in den USA eine große Nummer – und das zu Recht. Sein Crossover aus Pop, Alternative Rock und Rap mit einer Prise Glamour animierte die Zuschauer*innen zu Circle Pits und exzessivem Stagediving. Dabei ging der Fronter immer wieder auf Tuchfühlung zum Publikum. Yungblud schleimte sich gut ein, lobte das ekstatische Publikum und wünschte sich, bald einmal Headliner zu sein. Wenn er weiter so durchstartet, dürfte der Wunsch bald in Erfüllung gehen. Yungblud bot starken Alternative Rock mit Vocals, die nicht von ungefähr an Billy Idol erinnern. Er trägt viel Energie in sich und versteht es, diese zu vermitteln. Den weltweiten Durchbruch hat er durch seine Liveauftritte geschafft und ROCK AM RING dürfte eine wichtige Station auf seinem weiteren Weg gewesen sein. Der Freitagnachmittag wurde durch ihn fulminant ausgeläutet.
Auch 2023 ist ROCK AM RING natürlich Kult, selbst wenn weniger Zuschauer*innen erwartet werden, als dies noch beim ausverkauften Festival im Jahr zuvor der Fall war. Man spricht von 70.000 feierwütigen Fans, wo 90.000 möglich wären. Aber das tut der Freude natürlich keinen Abbruch. Fast alle deutschen Festivals – außer Wacken – haben mit einem schleppenden Vorverkauf zu kämpfen. Das Download Festival am Hockenheimring wurde trotz fantastischen Lineups vor wenigen Tagen kurzfristig abgesagt. Aber leider war es wohl zu spät, als dass sich viele enttäuschte Ticketinhaber*innen noch schnell zu RAR umorientieren konnten.
Fotocredit: Rainer Keuenhof
Auf jeden Fall ist seit Mittwoch auf den Zeltplätzen die Vorfreude zu spüren. Gestern gab es viele entspannte Momente, keine Staus, eine gut organisierte Verteilung auf die Plätze. Nur die unzureichende Stromversorgung wurde bisweilen bemängelt, aber auch das Problem scheint inzwischen gelöst. So konnte man sich schon bei Partys, DJ-Sets, Zeltdisco und kleineren Konzerten im Umfeld aufwärmen – und das bei bestem Wetter. Okay. Nachts ist es noch gewohnt kalt. Das wissen die Eifel-Urlauber. Aber tagsüber scheint tatsächlich für drei Tage eitel Sonnenschein angesagt. Was für ein Fest!
Fotocredit: Rainer Keuenhof
Um 12.30 Uhr war Einlass für die Meute und der Platz hat sich schnell gefüllt. Ess- und Getränkestände allerorten, drei Bühnen und die Event-Arena mit Riesenrad. Was will man mehr? Natürlich: Musik! Und da waren die irisch-amerikanischen Folkpunker Flogging Molly die perfekte Wahl zum Einheizen. 45 Minuten lang ging es in die Vollen – mit besonderem Instrumentarium von Akkordeon, Mandoline, Banjo bis hin zu Tin Whistle.
Fotocredit: Rainer Keuenhof
Sänger Dave King gab sich zunächst ganz gediegen im Sakko, doch es dauerte nicht lange, bis er – angefeuert von den Circle Pits im Publikum – einen feurigen Tanz in irischer Tradition aufs Parkett legte. Flogging Molly bleiben eine unfassbare Liveband, die es wie kaum eine andere versteht, gemeinsam mit dem Publikum zu feiern. Feucht, fröhlich und friedlich. So waren sie der perfekte Opener für ein sonniges Wochenende und hatten das Publikum gut im Griff. Auffällig war, dass schon am frühen Nachmittag der erste Wellenbrecher komplett gefüllt war und das tanzende Publikum bis weit nach hinten das Tanzbein schwang. Der Vibe stimmt – ROCK AM RING ist wieder da!
Fotocredit: Rainer Keuenhof
Die erste Party ist mit Flogging Molly fulminant gestartet – und es soll ein verdammt langer Tag werden: Nach Highlights wie Fever 333, Yungblud, Limp Bizkit, Rise Against und den Foo Fighters wird Apache 207 erst um 0.45 Uhr das „Late Night Special“ einläuten und bis 2.15 Uhr auf der Bühne stehen. Es sind also „kleine Augen“ für morgen zu erwarten. Aber wen stört das schon? Die Ringrocker sind hart im Nehmen.
LUANA macht dem Leben eine Kampfansage und springt ins kalte Wasser! Wenn man Nacht für Nacht wach liegt. Weil das Gedankenkarussell mal wieder eine Extrarunde einlegt und sich viel zu schnell dreht. Und man nonstop Probleme vor Augen, Gedanken im Kopf und Weltschmerz im Herzen hat. Dann wird es Zeit, die Reißleine zu ziehen. Die Schwere los zu werden, um sich endlich wieder schwerelos zu fühlen. Genau diese mutige Kampfansage macht Singer-Songwriterin LUANA dem Leben und wagt nicht nur den sprichwörtlichen Sprung ins kalte Wasser, sondern verleiht auch ihrer neuen Single diesen symbolischen Titel: „KALTES WASSER“.
Fotocredit: Nina Knoell
LUANA scheut sich nicht davor, Neues zu wagen, um endlich wieder zu sich selbst zu finden. Dabei ist es die gekonnte Mischung aus starken Beats und ihrer einfühlsamen Stimme, die die kraftvolle Botschaft des Tracks eindrucksvoll in Szene setzt. Mit „KALTES WASSER“ richtet sich die junge Künstlerin direkt ans Leben. Weil sich ihr weder kaputte Knochen noch andere Challenges in den Weg stellen können. Denn LUANA will vor allem eine Person auf ihrer Reise nicht verlieren: sich selbst. Und genau dafür würde sie sogar geradewegs mit einem Rückwärtssalto ins kalte Wasser springen – kein Problem.
„Mit KALTES WASSER mache ich dem Leben eine Ansage,dass ich weiterkämpfe und mich nicht unterkriegen lasse“, sagt Luana. Die neue Single erscheint am 02.06.2023 via OneFourAll Music (Universal Music) auf allen digitalen Plattformen.
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Mit „Turn This Back Around“ veröffentlichten Far From Saints zuletzt ihre Debüt-Single inklusive Video. Hinter Far From Saints steckt Kelly Jones, Frontmann der Stereophonics, und Patty Lynn und Dwight Baker von The Wind And The Wave. Jetzt kündigt das Trio endlich ihr selbstbetiteltes Debüt-Album mit einer neuen Single und dazugehörigem Video an.
In „Take It Through The Night“ erinnert Pattys sehnsüchtiger Gesang an die eindringliche Melodie und die emotionale Resonanz von Fleetwood Mac, während Kellys und Dwights überlagerte Gitarrenwände sowohl das schrille Gleiten des zeitlosen Southern Rock als auch eine taumelnde Intensität besitzen, die an Led Zeppelins „Kashmir“ erinnert. Der Song wurde von Far From Saints geschrieben und produziert und von dem Grammy-nominierten Al Clay (Blur, Pixies) gemischt.
Gemeinsam haben Far From Saints ein Album geschrieben, welches diverseste Genres wie Country, Folk, Rock und Americana verbindet. Far From Saints ist ein Projekt, geboren aus einer gemeinsamen, unverfälschten Liebe zur Musik und Kollaboration und reich an Emotion und kreativer Integrität; definiert durch den einzigartigen Klang von Kelly Jones‘ und Patty Lynns Stimme.
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Kelly, Patty und Dwight spielten zum ersten Mal miteinander, als sie eine Coverversion von Stevie Nicks und Tom Pettys „Stop Draggin‘ My Heart Around“ auf Kelly Jones‘ Solo-Großbritannientournee 2019 aufführten (Dwight und Patty waren jeden Abend die Vorgruppe für Kelly). Schon bald auf dieser UK-Tournee fanden sich die drei beim Jammen und gemeinsamen Schreiben von Songs in Backstage-Gängen, Umkleideräumen, Soundchecks und Hotels wieder. Jeder der Songwriter verband unbewusst seine Einflüsse, um die Alchemie zwischen den beiden großartigen Sängern zu nähren.
Sie buchten Aufnahmesessions, eine am Ende jeder Tourneeetappe, und stellten das gesamte Album in nur neun Tagen fertig. Obwohl es in bemerkenswert kurzer Zeit entstand, dauerte es Jahre, bis es veröffentlicht wurde, nachdem die Pandemie sie einen Ozean voneinander entfernt hatte. Das immer noch fesselnde Album ist nun bereit, mit der Welt geteilt zu werden.
Am 23. Juni 2023 erscheint „DRAMA POP“, das Debüt-Konzeptalbum des 27-jährigen Wiener Newcomers und Multiinstrumentalisten Artur Aigner, dessen Initialen ihm zu dem Namen ARAI inspirierten. Das Album lädt dich ein, in das konzeptuelle Sounduniversum von ARAI einzutauchen, wo Genre-Grenzen nicht nur verschwimmen, sondern überhaupt über Bord geworfen werden.
Die lange und fürsorgliche Auseinandersetzung ARAIs mit den vielfältigen Sounds und Strukturen seines Albums ist unmittelbar verständlich und markant. Die formenreichen Instrumentalisierungen hat er als One-Man-Show alleine geschrieben und eingespielt. Unterstützung auf dem Album holt sich ARAI nur von FreundInnen wie Salena von Teya & Salena in Form von Chor-Stimmen und Background Vocals.
Seine Musik schlägt immer wieder unvorhersehbare und dynamische Brücken, voller Rüschen, Hochs, Tiefs und einer großen Portion DRAMA. Drama Pop ist zugleich die selbst ernannte Genrebezeichnung des Albums und bespielt seine Bühne mit mitreißenden Pop-Melodien, bei denen von R&B bis Jazz alles mitschwingt. Geprägt von theatralischen Elementen, wie üppigen Chören, Operngesang oder fesselnden harmonischen Arrangements mit immer wieder tauschenden Kombinationen, präsentiert das Genre Drama Pop einen in sich abgeschlossenen Sound-Mikrokosmos, in dem ARAI wenige Deutungen am Teller serviert.
Es bauen sich konstant Kontraste auf, zwischen Text und Klang, zwischen den einzelnen Instrumenten, zwischen Hörenden und Musik – ARAI ermutigt, in sich selbst zugehen und sich damit auseinanderzusetzen, was die Musik mit dir macht. An Regeln hält sich ARAI sowieso bewusst nicht, hier ist alles erlaubt, was gefällt: warme Synth-Pads, Hip-Hop Beats, organische und künstliche Elemente agieren alle liebevoll miteinander.
Seine Texte greifen alltägliche Verunsicherung, Love und Mental Health auf, was sich in den Song-Strukturen gleichermaßen widerspiegelt. Denn die gezielt gesetzten Kontraste bei We Cry etwa – weinende Stimmung, aber verspielte Acapellas und überhaupt eine Swing-Band, fangen die Blüte der 20er ein, die manchmal leicht, manchmal schwer, aber nie ganz klar scheint.
In „Little Stupid Boy“, einer der Single-Auskoppelungen, viben vielschichtige Stimmen, E-Piano und schlussendlich doch ein bounciger Elektropop-Beat miteinander. ARAI lässt dich hier aber nicht hängen – die Elemente fließen ineinander und bringen sich gegenseitig hervor. Unerwiderte Liebe, verpasste Investitionen. Mid-20s eben. DRAMA POP macht als Album gleich einen Exkurs durch alle Facetten des gleichnamigen Genres, ohne die Orientierung zu verlieren. Wegen der weiten Spanne an Einflüssen gibt es immer wieder Möglichkeiten abgeholt zu werden. Mal hochkomplex, mal mit viel Herz, leitet uns ARAI durch diese fusionierte Welt.
Eine sanfte E-Gitarre mischt in Tracks wie „We Shouldn’t But…“ ebenfalls mit, während der Schweiß in der Kellerbar über die Stirn rinnt. In „Little Stupid Thoughts“ erzählt eine mechanische Text-to-Speech-Stimme, wie jemand in einer Therapiestunde die Fassung verliert. ARAI wechselt daraufhin schnell von selbsteingesungenen Chören zum Sprechen und rüber zum Jazz: „Fuck all these stupid thoughts“. Als Closer ist Daydreams and Fears der intime Abschied des Albums, begleitet von Strings setzt er sich noch sieben Minuten für uns ans Klavier und beendet so den letzten Akt seiner musikalischen Bühnenshow DRAMA POP ist eine verschnörkelte Einladung in die Welt von ARAI, in der er seine instrumentalen Fähigkeiten, breiten Einflüsse und Persönlichkeit harmonisch vereint. Mit Selbstbewusstsein und Hingabe verwirklicht er seine Vision des freien Schaffens ohne kreative Einschränkungen und Grenzen. Eine Erfahrung die man nicht auslassen sollte.
Ein Vielschreiber ist Noel Gallagher nicht, doch er legt seit zwölf Jahren mit seiner Band High Flying Birds regelmäßig überragend gut Alben vor. Als Songschreiber und Sänger ist er immer noch eine Wucht – und man muss OASIS gar nicht nachweinen, wenn man Noel solo haben kann.
„Council Skies“ ist das vierte Album und es besticht mit eingängigen Hymnen. Noel versteht sein Geschäft und nimmt den Hörer mit eindringlichen Vocals und starken Gitarren mit auf die Reise zut Sehnsucht. Der Titel stammt aus einem Buch des bekannten nordischen Illustrators und Freundes von Noel, dem Künstler Pete McKee. Er behandelt Themen wie jugendliche Sehnsucht und ungezügelten Ehrgeiz.
Über das Album sagt Noel: „Es geht zurück zum Anfang. Tagträumen, in den Himmel schauen und sich fragen, wie das Leben sein könnte – das trifft für mich heute genauso zu wie in den frühen 90ern. Als ich in Armut und Arbeitslosigkeit aufwuchs, hat mich die Musik aus dieser Situation herausgeholt. Top of the Pops im Fernsehen hat den Donnerstagabend in eine Fantasiewelt verwandelt, und ich denke, genau das sollte Musik tun. Ich möchte, dass meine Musik in irgendeiner Weise erhebend und transformierend wirkt.“
Nach dem Britpop von „Pretty Boy“ darf es mit „Dead To The World“ auch schon mal melancholisch und fast floydesk zugehen. Neben den obligatorischen Gitarren findet sich ein harmonisch-orchestraler Sound, man höre nur „Open The Door, See What You Find“ oder den Titelsong. Das Album wurde in Noels eigenem Lone Star Sound Recording Studios in London aufgenommen, während die üppig orchestrierten Streicher des Albums in den legendären Abbey Road Studios eingespielt wurden. Produziert hat Noel zusammen mit seinem langjährigen Mitarbeiter Paul „Strangeboy“ Stacey. An drei Stücken ist zudem Johnny Marr beteiligt.
Das atmosphärische „Trying To Find A Word That’s Been And Gone“ hat nicht nur einen ungewöhnlichen Titel – es klingt sehr progressiv und fast schon magisch in seinem schlichten Erzählstil. „There She Blows“ gefällt mit mir seiner zweistimmigen Gesangslinie. Der Song ist äußerst sanft gehalten, klingt aber absolut stark. „Love Is A Rich Man“ reißt mich dann rhythmisch zurück in die Gegenwart. So könnten OASIS heute klingen. Mit „We’re Gonna Get There In the End“ gibt es schließlich einen Bonustrack, der alle Qualitäten des Albums zusammenfasst und um einige Bläser ergänzt.
Auch „Council Skies“ ist ein großartiges Album des Gallagher-Bruders. Nicht so sehr im Pop verhaftet wie zuvor – und gerade deshalb sehr groß!
Nachdem Alex Nicol mit „Been A Long Year“ seine am 30. Juni erscheinende EP angekündigt hat, veröffentlicht er heute mit „Eye For An Eye“ eine weitere Single – Darin kanalisiert Nicol seine Thom Yorke-esquen Vocals über glitzernde Mazzy Star-ähnliche Arrangements, um eine leise und kraftvolle Position für Veränderung zu einzunehmen.
„Eye For An Eye“ ist im Grunde ein Protestsong, der die Frage aufwirft, ob es sinnvoll ist, seinen Teil zur Gesellschaft beizutragen, wenn diese auf strukturellen Ungleichheiten, falschen Erzählungen und falschen Versprechungen für Veränderungen aufgebaut ist, die nie eintreten. Nicols neueste Single beginnt mit einer Reihe von unscheinbaren, offenen Fragen und baut langsam eine unaufdringliche Kritik an der systemischen Unterdrückung auf.
Wie Nicol erklärt: „In “Eye For An Eye”, I question the point of playing one’s part in a society that is built on systemic oppression and false narratives. I also try to articulate a feeling of exhaustion and frustration I feel at playing along for so long, while major social issues go unaccounted for by those in power. Ultimately, the song emerged out of an undulating subterranean impulse I’ve had for a long time, which can best be described in a question: if a social system is designed to keep people disenfranchised and distracted while those in power benefit, how long before citizens of that society get so fed up they revolt?“
Durchsetzt mit Orwell’schen Bildern und erzählt mit den weltmüden Beobachtungen von jemandem, der alles gesehen und erlebt hat, plätschern beschwörende Couplets wie „What’s this bitter taste / Chewing stones with broken teeth / We want the truth / They feed us hard deceit“ und hinterlassen einen bleibenden Nachgeschmack.
Eye For An Eye“ demontiert die Unehrlichkeit korrupter Systeme und der Gesellschaft als Ganzes mit einer Leichtigkeit, die auch nach wiederholtem Hören noch anhält, und sät sozialistische Ideologien durch eine Klanglandschaft aus räumlichen akustischen Arrangements, die von interstellaren Gitarrenbrüchen und sich wölbenden Pedalstählen durchzogen sind.
Die Jahre rund um die Entstehung der EP waren für niemanden besonders angenehm: Kurz nach der Fertigstellung seines 2020 erschienenen Debüt-Longplayers „All For Nada“ begann für Nicol eine Phase des erschütternden Verlusts und der Trauer. Freunde starben. Familienmitglieder starben. Er verlor seinen Job. Mit jeder neuen erdrückenden Trauer wurde Nicol klar, dass er sein ganzes Erwachsenenleben damit verbracht hatte, schwierige Emotionen wie die, von denen er gerade überwältigt wurde, zu vermeiden. Langsam wurde ihm klar, dass seine Erziehung ihn darauf konditioniert hatte, einen falschen, aber konstanten Zustand der Hyperstabilität aufrechtzuerhalten. Die uneingestandenen Gefühle eines ganzen Lebens kamen an die Oberfläche, und alles in Nicols Welt begann sich zu verändern.
Nicol ließ die rohen Gefühle fließen. Anstatt an den Texten zu feilen oder akribisch alle möglichen Interpretationsmöglichkeiten eines Songs zu analysieren, war es wichtiger, das freizusetzen, was nach außen drängte. Er entdeckte eine neu entdeckte Verletzlichkeit in sich selbst, und das übertrug sich auch auf die Musik. Texte darüber, wie viel Schmerz er in sich trug, wie beängstigend die Welt sein konnte oder wie überwältigend seine jüngsten Erlebnisse waren, wurden ohne Angst oder Vorbehalte übermittelt. Nicol gab die Kontrolle ab und versuchte einfach, ehrlich zu sich selbst zu sein.
Alle Songs wurden von Alex Nicol (Gesang, Akustikgitarre, Mellotron, Farfisa) geschrieben und gespielt. Gastmusiker bei den fünf Songs waren Simon Trottier (E-Gitarre, Lap Steel), Maxime Castellon (Bass) und Guillaume Ethier (Schlagzeug).
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Am 21. und 22. April 1983 traf sich Brian May mit seinen Freunden Eddie Van Halen (Gitarre), Alan Gratzer (Schlagzeug), Phil Chen (Bass) und Fred Mandel (Keyboards) in den Record Plant Recording Studios in Los Angeles, Kalifornien, USA, um einige Songs einzuspielen. Aus dieser zweitägigen Session entstand ein 3-Track-Mini-Album, das am 31. Oktober 1983 unter dem Titel Brian May + Friends: „Star Fleet Project“ veröffentlicht wurde.
Das „Star Fleet Project“ feiert nun sein 40-jähriges Jubiläum und wird als Teil von Brians „Gold Series“ wiederveröffentlicht. Brian und sein Studioteam, Justin Shirley-Smith & Kris Fredriksson, erstellten einen neuen 2023-Mix der Sessions aus den originalen Mehrspur-Masterbändern. Das Artwork wurde komplett digital aus dem Originalmaterial von 1983 neu bearbeitet. Zusätzlich zu den 2023-Mixen des 3-Track-Minialbums enthält die 40-Jahre-Jubiläumsedition-Box eine zweite CD mit bisher unveröffentlichten Session-Aufnahmen sowie zwei Radio-Interviews und zwei Live-Titeln.
Die Star Fleet Sessions erscheinen in einer exklusiven 2CD+LP+7″ Deluxe Edition-Box. Eine spezielle D2C-Exklusivversion der Box wird auf QueenOnline.com erhältlich sein und ein exklusives Faltposter enthalten. Die Deluxe-Box Edition besteht aus:
CD1 Star Fleet Project + Beyond: 2023 Mixes von Star Fleet Project + Cynthia Fox Interview + Rockline Radio Interview + Let Me Out & We Will Rock You live in Los Angeles.
CD2 The Complete Sessions: alle bisher unveröffentlichten Studio-Sessions.
LP: 2023 Mix von Star Fleet Project auf 180g rotem Vinyl
7″: Exklusive Single mit „Star Fleet (edited single version)“ auf Seite A und „Son Of Star Fleet“ auf Seite B.
Exklusives Star Fleet Project Emailleschild
32-seitiges farbiges Booklet mit Original-Artwork und -Texten.
Ausklappbares Poster (nur in der D2C-exklusive Version)
Die 2023-Mixe werden auch auf schwarzem Vinyl (180g), als 1CD-Version, als digitaler Download in HD und SD und über alle Streaming-Dienste erhältlich sein. Darüber hinaus erscheinen 180g Picture Disc Vinyl- und Kassettenalben für Sammler exklusiv über QueenOnline.com. Es wird zudem eine 7″ Vinylversion und eine CD-Single geben, die ebenfalls exklusiv über den Queen Online Store erhältlich sein werden, wobei der Song „Star Fleet (Edited single version – 2023 Mix)“ schon als IG zur Albumankündigung am 1. Juni verfügbar sein wird.
A: Star Fleet (bearbeitete Single-Version – 2023 Mix)
AA: Let Me Out (bearbeitete Single-Version – 2023 Mix)
Das 1CD-Set von „Star Fleet Project + Beyond“ enthält die Singleversion des Titelsongs sowie die Albumversionen von „Let Me Out“ und „Blues Breaker“. Es bietet ein Interview mit Cynthia Fox und ein Rockline-Interview mit Bob Coburn. Weiterhin gibt es eine Live-Version von „Let Me Out“ aus dem Palace Theatre in L.A., zusammen mit „We Will Rock You“ und einer Bearbeitung der schnellen Version des gleichen Songs. Abgeschlossen wird die CD mit der kompletten LP-Version von „Star Fleet“.
Star Fleet (Edited Single Version CD / 2023 Mix)
1. Let Me Out (2023 Mix)
2. Blues Breaker (2023 Mix)
3. Cynthia Fox Release Day Interview 1983
4. Bob Coburn Rockline Interview 1984
5. Let Me Out (Live at The Palace Theater, LA / 1993)
6. We Will Rock You (Live at The Palace Theater, LA / 1993)
7. We Will Rock You – Fast (Live at The Palace Theater, LA / 1993)
8. Star Fleet (2023 Mix)
Format: 1LP 180g black vinyl Eine Neuauflage des Original Star Fleet Project-Albums – neu abgemischt und präsentiert als 180g-LP in schwarzem Vinyl.
1. Star Fleet (2023 Mix)
2. Let Me Out (2023 Mix)
3. Blues Breaker (2023 Mix)
Dr. John wird in erster Linie mit den reichhaltigen musikalischen Wurzeln seiner Heimatstadt New Orleans in Verbindung gebracht. Sein ungemein bemerkenswertes musikalisches Vermächtnis umfasst die Genres Funk, Blues, Jazz, Boogie-Woogie, Rock und Pop. Bereits mit der Veröffentlichung seines ersten Major-Label-Albums „Gris-Gris“ im Jahr 1968 schaffte es der selbsternannte Night Tripper, eine beinahe kultische Anhängerschaft für sich zu begeistern. Sein musikalisches Gebräu aus Voodoo-Beschwörungen hinterließ auf unumgängliche Weise auch unter den Musikern einen bleibenden Eindruck. Mit seiner ganz besonderen Art, New-Orleans-Musik mit Rock- und Psychedelia-Elementen zu mischen und nicht zuletzt auch dank seiner aufwendigen Kopfbedeckungen begeisterte Dr. John seine Fans auf der ganzen Welt.
So kann man mit Fug und Recht behaupten, dass der mit sechs Grammys ausgezeichnete Dr. John ein musikalisches Genie und eine überlebensgroße Persönlichkeit war, die es verstand, seinen Recordings stets etwas Einzigartiges zu verleihen. Im Laufe seiner Karriere nahm der amerikanische Singer-/ Songwriter 30 Studioalben sowie neun Live-Alben auf und wirkte an Tausenden von Aufnahmen anderer Musiker mit, darunter Aretha Franklins Album „Young, Gifted and Black“ aus dem Jahr 1972 und das Album „Exile on Main St“ der Rolling Stones aus dem Jahr 1972. Des Weiteren war die Musik-Ikone 1997 auf der All-Star-Charity-Version von Lou Reeds „Perfect Day“ vertreten. Zu den unvergesslichen Cover-Versionen seiner eigenen Songs gehören „I Walk On Guilded Splinters“ gesungen von Cher oder auch „Right Place, Wrong Time“ von Tom Jones. Im Jahr 2011 wurde Dr. John von John Legend in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.
„Dr. John: The Montreux Years“ ist ein musikalischer Trip für Fans, die in die einzigartigen Stile und spektakulären Aufnahmen einer der größten Ikonen der Musik eintauchen wollen. Den Auftakt der Platte machen zunächst „Professor Longhair Boogie“ und „You Ain’t Such a Much“, die starke Referenzen auf das Boogie-Piano von New Orleans aufweisen, bevor sie dann mit den beiden 1973er Top 10-Tracks „Right Place, Wrong Time“ und „Makin‘ Whoopee“ in die Tiefe von Dr. Johns ikonischem Repertoire eintaucht.
Neben den Songs enthält die Veröffentlichung exklusive Linernotes, verfasst vom dreifachen Grammy®-Preisträger Russ Titelman – Produzent und enger Freund von Dr. John. Die Wege der beiden kreuzten sich in den späten 60er Jahren in Russ Titelmans früherem Leben als Session-Musiker – es entstand sofort eine tiefe Verbundenheit und Freundschaft. In den folgenden Jahren bis zu Dr. Johns Tod im Jahr 2019 arbeiteten (und spielten) sie sehr häufig zusammen.
Die im Jahr 2021 eingeführte „The Montreux Years“-Serie fängt den Geist des Montreux Jazz Festivals ein und ist das Vermächtnis seines beliebten Gründers Claude Nobs. Nobs lehnte Kompromisse bei der Qualität konsequent ab und gab sich mit nichts anderem als dem Besten zufrieden – ein Ethos, der auch bei den im Rahmen der „The Montreux Years“-Reihe veröffentlichten Aufnahmen oberste Priorität hat. Das Mastering erfolgte in den legendären Metropolis Studios in London unter der Hand von Tony Cousins, wobei MQA verwendet wurde, um den Original-Sound der besonderen Live-Auftritte einzufangen.
„Dr. John: The Montreux Years“ wird am Freitag, den 02. Juni erscheinen. Es ist der nunmehr zehnte Teil der Reihe „The Montreux Years“, die mit den musikalischen Superstars Nina Simone und Etta James begann und mit Marianne Faithfull, Muddy Waters, John McLaughlin, Chick Corea, Monty Alexander, Paco de Lucía und erst kürzlich mit Michel Petrucciani fortgesetzt wurde. Insbesondere fanden die beiden Alben „Nina Simone: The Montreux Years“ und „John McLaughlin: The Montreux Years“ großes Lob von der Kritik, wie beispielsweise von der New York Times und JazzFM, und konnten sich 2021 auf Platz 1 der offiziellen UK Jazz & Blues-Charts positionieren.
Fotocredit: Lionel Flusin
VINYL TRACKLISTING
Seite A
Professor Longhair Boogie (Live – Montreux Jazz Festival 1986)
You Ain’t Such a Much (Live – Montreux Jazz Festival 1986)
Sick and Tired (Live – Montreux Jazz Festival 1986)
Stack-a-Lee (Live – Montreux Jazz Festival 1986)
Accentuate the Positive (Live – Montreux Jazz Festival 2007)
Seite B
Right Place, Wrong Time (Live – Montreux Jazz Festival 2004)
Rain (Live – Montreux Jazz Festival 2007)
Going Back to New Orleans (Live – Montreux Jazz Festival 1993)
Seite C
Makin’ Whoopee (Live – Montreux Jazz Festival 1995)
Big Chief (Live – Montreux Jazz Festival 2011)
In a Sentimental Mood / Mississippi Mud / Happy Hard Times (Medley) (Live – Montreux Jazz Festival 2012)
Seite D
Love for Sale (Live – Montreux Jazz Festival 2007)
Let the Good Times Roll (Live – Montreux Jazz Festival 1995)
Good Night Irene (Live – Montreux Jazz Festival 1986)
CD TRACKLISTING
Professor Longhair Boogie (Live – Montreux Jazz Festival 1986)
You Ain’t Such a Much (Live – Montreux Jazz Festival 1986)
Sick and Tired (Live – Montreux Jazz Festival 1986)
Stack-a-Lee (Live – Montreux Jazz Festival 1986)
Accentuate the Positive (Live – Montreux Jazz Festival 2007)
Right Place, Wrong Times (Live – Montreux Jazz Festival 2004)
Rain (Live – Montreux Jazz Festival 2007)
Going Back to New Orleans (Live – Montreux Jazz Festival 1993)
Makin’ Whoopee (Live – Montreux Jazz Festival 1995)
Big Chief (Live – Montreux Jazz Festival 2011)
In a Sentimental Mood / Mississippi Mud / Happy Hard Times (Medley) (Live – Montreux Jazz Festival 2012)
Love for Sale (Live – Montreux Jazz Festival 2007)
Let the Good Times Roll (Live – Montreux Jazz Festival 1995)
Good Night Irene (Live – Montreux Jazz Festival 1986)
Wer kennt es nicht – das Gefühl, dass einem das eigene Leben über den Kopf wächst und alles zu viel, zu schnell, zu laut wird? Eine Lösung dafür hat Erwin R. nicht. Aber er lässt uns teilhaben an seinem unwiderstehlichen Traum vom Loslassen und von der Gemeinschaft, und das tut schon unglaublich gut.
Mit seiner neuen Single „Kalender“ liefert der österreichische Musiker eine Hymne an die Lebensfreude. In typisch charmanter Art und sympathischen Dialekt verbindet er dabei einmal mehr Tiefgang mit Pop-Appeal.
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Die Geschichten für seine Songs hat Erwin R. als Weltenbummler, Entwicklungshelfer, Profimusiker, Umweltaktivist und Buchautor gesammelt. Nach hunderten Konzerten als Begleitmusiker hat er sich dem Liedermachen im österreichischen Dialekt verschrieben und seitdem durch fünf Alben, zahlreiche Konzerte und Medienpräsenz für Aufmerksamkeit gesorgt.
M.&T.: Erwin Reisinger, Rene Steiner (Schlagzeug), Toti Denaro (Perkussion), Alexander Meister (Keyboard), Max Bieder (Mix, Co-Produktion), Martin Scheer (Mastering), Erwin Reisinger (Bass, Gitarren, Gesang, Produktion).