Carly Rae Jepsen widmet ihr viertes Album dem Discosound
Etwas piepsig hört sich die süßliche Stimme von Carly Rae Jepsen ja schon an – das aber auf eine äußerst charmante Art und Weise. Die Gute-Laune-Queen erreichte 2007 den dritten Platz bei „Canadian Idol“ und überzeugte fünf Jahre später mit ihrem Single-Hit „Call Me Maybe“ weltweit. Zudem wurde das Duett „Good Time“ mit Owl City zu einem Sommerhit. Gute Vorzeichen also für einen Major-Deal, der uns vier Jahre nach „E*MO*TION“ das neue Album „Dedicated“ beschert.
Das Album wurde rund um den Globus aufgenommen und entstand unter anderem in Schweden, New York und Nicaragua. Die 33jährige arbeitete dabei mit ihrem alten Freund Jack Antonoff (u.a. Taylor Swift, Lorde und Lana Del Rey) und dem Produzenten-Trio Captain Cuts (u.a. Walk The Moon) zusammen. Mit ihnen schrieb sie beispielsweise den Ohrwurm „Now That I Found You“.
Beeinflusst wurde „Dedicated“ von dem Ende ihrer damaligen Beziehung und einer anschließenden spontanen Solo-Reise nach Italien, wie die Sängerin berichtet. Der Albumtitel wurde wiederum von ihrer neuen Liebe zu einem britischen Musiker inspiriert, den sie beim Songschreiben in Nicaragua kennengelernt hat.
Die Songs bieten eingängigen, stimmungsvollen Synthiepop, der an die Disco-Zeit der 70er und 80er Jahre erinnert. Die elektronischen Rhythmen passen zu dieser Grundstimmung. An manchen Stellen – wie beim Opener „Julien“ – tritt für meinen Geschmack eine zu starke Verfremdung ein. Insgesamt aber sind es meist fröhliche und eingämngig verspielte Melodien, die Carly Rae uns bietet. Zudem gibt es bisweilen eine leichte Melancholie wie bei der Ballade „No drugs“.
Nach „Call Me Maybe“ beklagte sich die Künstlerin, dass sie zwar einen Welthit, aber kein erfolgreiches Album hat. Jetzt scheint sie den umgekehrten Weg zu gehen. Ein wirkliches Potential zum Dauer-Ohrwurm hat keiner der Songs, doch im Gesamten ist das Album sehr stimmig.