Die legendären Heimatshows in St. Louis

Cineasten wissen Bescheid: Michael J. Fox alias Marty McFly bescherte Chuck Berry im Jahr 1955 ein Erweckungserlebnis und ließ ihn den Rock’n’Roll erfinden. Drei Jahre später revolutionierte er mit seinem tanzbaren Gassenhauer“Johnny B. Goode“ die Musikwelt. Fantastische 63 Jahre ist das inzwischen her. Charles Edward Anderson Berry wurde im Jahr 1926 in St. Louis, Missouri, geboren und starb 2017 im gesegneten Alter von 90 Jahren.

Mit knapp 80 Lebensjahren auf dem Buckel zelebrierte der Pionier des Rock’nRoll in den Jahren 2005 und 2006 eine Reihe legendärer Heimatshows im Restaurant „Blueberry Hill“ seiner Geburtsstadt. Auf einer neuen Bühne, die Besitzer Joe Edwards nach Chucks charakteristischer Bewegung auf der Bühne „The Duck Room“ getauft hatte. Ganz bewusst hatte Berry sich damit eine Location ausgesucht, die ihn an seine Anfänge erinnerte.

Die Band ist aus Vertrauten zusammengestellt: Tochter Ingrid befindet sich an der Mundharmonika, Sohn Charles jr. an der Gitarre. Hinzu kommen Urgesteine wie Bandleader Jimmy Marsala (Bass), Pianist Robert Lohr und Schlagzeuger Keith Robinson. Dem Gesang des Meisters merkt man das hohe Alter an, doch das spielt keine Rolle. Die wundervollen Gitarren- und Piano-Soli machen die Livesongs zum perfekten Konzerterlebnis.

Es ist diese Besetzung, die die freie und spontane Atmosphäre von „The Duck Room“ auf „Live From Blueberry Hill“ ausmacht. Ganz gleich, ob Chuck und die Blueberry Hill Band bei seiner Coverversion des langsam brennenden Blues „Mean Old World“ seine musikalische Abstammung zurückverfolgen, bei „Bio“ einen Ursprungsmythos erzählen oder die Vitalität der einzigartigen Klassiker bekräftigen – diese Aufnahmen sind eine berauschende Gelegenheit, einen der wahren Giganten der Musik des 20. Jahrhunderts ungefiltert auf der Bühne zu erleben.

Leider finden sich auf dem Album nur zehn Songs in einer knappen halben Stunde Länge, doch die Auswahl hat es in sich! Beginnend mit „Roll Over Beethoven“ geht es über „Sweet Little Sixteen“ bis hin zum unvermeidlichen „Johnny B. Goode“. Das ist absolut essentiell für diese zeitlose Performance.

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