Exposed To Noise und die Kraft des Ozeans
Exposed To Noise sind eine deutsche Metalband aus dem Ruhrgebiet. Gegründet im Jahr 2001 erschien ihr erstes Album im Jahr 2005 und ihr zweites Werk „Stories of a Fragile Twilight“ 2008. Leider wurde es zwei Jahre später aus familiären und beruflichen Gründen ruhiger um die Band und es gab zudem einige Besetzungswechsel. Marian Ruberg ist als neuer Sänger an Bord, Volker Oelschlägel besetzt die Drums. Man war nicht wirklich untätig, sondern hat in der letzten Dekade zwanzig neue Songs geschrieben, von denen es neun auf das 35minütige neue Album „The Ocean“ schafften.
Die gute halbe Stunde Musik mag nun nicht unbedingt lang sein, doch es ist ein sehr intensives und kraftvolles Album geworden. Bemerkenswert, wie die Amateurband, die das Album selbst produziert hat und vertreibt, dieses Vorhaben gestemmt hat. „The Ocean“ hat beispielsweise ein sehr schönes und stimmungsvolles Artwork, das die Atmosphäre des Albums zwischen ruhiger und wilder See hervorragend abbildet.
Die Musik ist sehr progressiv und experimentell. Ruberg schwankt zwischen cleanen Shouter-Qualitäten, die seine Stimme in enorme Höhen führen, und veritablen Growls. Allein dieser stetige Wechsel macht enormen Spaß. Und die Instrumentalfraktion haut ordentlich rein – man höre sich nur das gigantische „Procedure 9“ an. Eine Mischung aus düsteren Klängen und atmosphärischem Hoffnungsschimmer zieht sich durch das ganze Album.
Modern Metal, Metalcore, Progmetal – die Genregrenzen verschwimmen hier ganz bewusst. Wie die Band selbst sagt: „Das Songwriting ist sorgfältiger und konzeptioneller geworden. Die Texte behandeln persönliche Schicksale, Erfahrungen und Ideologien. Oft kommen starke bildhafte Umschreibungen und abstrakte fiktionale Konstrukte als Stilmittel zum Einsatz.“
Das brachiale Ergebnis ist ein durchdachtes und erfrischendes Metalalbum, das auch nicht an melodischen Ausschweifungen spart und das sich hinter den Größen der Szene nicht verstecke muss. Exposed To Noise gehören in die Playlist jedes Fans gehaltvoller und harter Rockmusik. Und das nicht nur mit einzelne Songs, sondern auf jeden Fall mit dem gesamten Album voller Kracher zwischen dem 1minütigem „Desecrate“ und dem 6minütigen „Signal“.