Eine musikalische Geschichte von der Isle of Skye

Noch müssen sich die Lebkuchen in den Geschäften den Platz mit den letzten Kürbissen teilen – aber die Weihnachtsstimmung ist definitiv nicht mehr aufzuhalten. Und sie verbreitet sich nicht nur auf diversen Weihnachtsalben, sondern natürlich auch in neu erscheinenden Büchern – wie beispielsweise in diesem bezaubernden kleinen Roman von Felicity Pickford.

Das Hotel „24 Charming Street“ auf der Isle of Skye hat einen ganz besonderen Weihnachtsbrauch: Jedes Jahr wird über die Feiertage ein Gast auf Kosten des Hotels in die Weihnachtssuite eingeladen, welcher im Jahr davor aus den Vorschlägen der Stammgäste zufällig ausgewählt wird. Uns so durften neben bekannten Persönlichkeiten auch schon Muschelfischer oder Putzfrauen den Komfort dieses kleinen Grand Hotels genießen. In diesem Jahr soll eigentlich der ehemals berühmten Pariser Chansonnière Odile Tourée diese Ehre zuteilwerden, aber stattdessen wird die junge Kate, die es eigentlich nur zufällig auf die Insel verschlagen hat, für den Weihnachtsgast gehalten.

So die Ausgangslage für eine Reihe von Verwicklungen, bei denen neben Kate auch eine geheimnisvolle ältere Lady, ein junger Page, der dienstälteste Portier des Hotels, ein verschwundenes Collier und nicht zuletzt die Musik wichtige Rollen spielen.

Felicity Pickford beschreibt die Ereignisse aus der Sicht des allwissenden Erzählers und erlaubt sich zwischendurch Andeutungen über den Fortgang der Geschichte. Dies sorgt zwar teilweise für Spannung, manche Entwicklungen sind aber auch recht vorhersehbar. Allerdings handelt es sich bei „Weihnachtswunder im kleinen Grand Hotel“ ja auch nicht um einen Thriller, sondern eher um leichte Lektüre. Die Erzählsprache ist den vornehmen, aber auch etwas altmodischen Gepflogenheiten eines traditionell geführten Hotels angepasst. In einem interessanten Kontrast dazu steht die flapsige Ausdrucksweise von Kate, die eigentlich so gar nicht in das Ambiente des „24 Charming Street“ passt.

Wie sich am Ende alles auflöst, ist nicht wirklich überraschend und vielleicht sogar eine Spur kitschig. Aber wer sich gerne über die Feiertage in eine heile Weihnachtswunderwelt entführen lässt, ist mit diesem Buch bestens bedient. „Weihnachtswunder im kleinen Grand Hotel“ ist nach „Willkommen im kleinen Grand Hotel“ übrigens bereits der zweite Band der Autorin über das „24 Charming Street“, wobei beide Bücher aber eigenständige Geschichten erzählen.