Hacktivist 2016 in Köln
Wir befinden uns in der Kölner Innenstadt, um genauer zu sein am Bahnhof Süd. Das Luxor wird bewacht von einem kleinen, dreckigen Bus mit Anhänger auf welchem „Era Of Compound“ von wartenden Fans in den Staub geschrieben wird. Es ist dunkel, kalt und vor dem Club tummeln sich nur einige Leute. Doch was draußen aussieht wie ein kleiner Treff von Anonymen Alkoholikern entpuppt sich drinnen angekommen zu einem sehr gut besuchten Konzert. Hacktivist sind zu Gast in Köln und haben nicht einmal Support dabei. Das verspricht ein lauter und langer Abend zu werden.
Angekommen im Luxor geht es nach Entledigung der Jacken und Rucksäcke auch schon gleich los. Die Rapper/Metaller aus Milton Keynes betreten die Bühne und reißen sofort mit „False Idols“ ab. Die Menge geht ab, der gesamte Song wird von einem extremen Moshpit begleitet in dem jemand gleich mal seinen Tunnel verliert. Ein unglaublicher Auftakt nachdem schon klar wird, dass Hacktivist in genau solch kleine Clubs eher passen als auf die Bühnen des E-Werks in welchem sie eine Woche später mit Modestep und Enter Shikari spielen sollen. Beim nächsten Song „Hacktivist“ geht es da weiter wo es eben aufgehört hat: Mosh. Dieser wird in diesem Fall durch eine Wall Of Death erweitert. Eine einzige Bewegung von Rapper Ben Marvin reicht aus um die kleine Tanzfläche zu spalten. Und dann mit voller Wucht zum massiven Sound der 7-Saiter Gitarren zusammenprallen zu lassen. Mit „Niggas In Paris“ folgt zur Mitte des Sets eines der Highlights, welches auf keinem Hacktivist Konzert fehlen darf. Die Version kommt bestens an und steckt Jay-Z und Kanye West locker in die Tasche. Der Kollege der seinen Tunnel verloren hat findet diesen übrigens zu Beginn des Songs wieder. Nach „No Way Back“ und „Deceive To Defy“ verlassen die Briten die Bühne umso kurz später wieder zu betreten und die ersten beiden Zugaben zu spielen. Nach wie vor bestimmen Moshpits das Geschehen. Zu keiner Zeit wird auch nur ansatzweise still gestanden. Nach „Outside The Box“ verschwinden die Briten abermals von der Bühne und kommen nochmals (!!!) zurück. Und was jetzt kommt hat niemand erwartet: Ein zweites Mal „Niggas In Paris“, ein zweites Mal völlige Eskalation auf diesen Song. Dann ist Schluss.
Lang war der Abend nicht, so wie es eigentlich erwartet wurde ohne Support, aber dafür war er umso lauter und wann hört man schon zwei Mal am Abend den liebsten Song der Band?