Ida Sand entführt uns in ihre Soul-Küche
Die schwedische Jazz- und Soulsängerin Ida Sand kannte ich bisher nur als musikalischen Gast auf diversen Nils Landgren-CDs und bei seinen Christmas-Auftritten. Dort beeindruckte die in Stockholm geborene Interpretin und Pianistin vor allem mit ihrer kühlen und zugleich grandiosen Stimme.
„My Soul Kitchen“ zeigt ihrer Liebe zur Soul Music und die tiefe Verbundenheit. Ida Sand hat zusammen mit der Formation Stockholm Underground ein starkes Menü zubereitet. Es gibt Songs von Soulgrößen wie Al Green, Stevie Wonder, Ray Charles und The Meters, die sowohl mit Ida Sand eigenen Songs als auch mit ihren gefühlvollen Interpretationen der Musik von Künstlern wie John Fogerty und Mike Shapiro harmonieren. „Soul ist solch ein facettenreiches Genre“, sagt sie, „und ‚My Soul Kitchen‘ ist eine Mischung aus vielen dieser Facetten.“
Alle Songs wurden von Ida selbst arrangiert, was vermutlich der Grund dafür ist, dass das Album so sehr aus einem Guss klingt, auch wenn die verwendeten Einflüsse ganz verschieden sind. Es bietet viele Facetten des Genres und es ist voll mit cooler Originalmusik sowie einigen ikonischen Standards, die mit einer neuen, lebendigen Klangfarbe versehen wurden. Neben den Originalkompositionen von Ida gibt es auch einige brillant überarbeitete Stücke: „Born On The Bayou“ (CCR) bewegt sich vom Roots-Rock hin zu Uptown-Jazz. „Your Voodoo Working“ bringt R&B mit ins Spiel und „Take Me To The River“ schafft es, die ganze Leidenschaft und Emotion Originals von Al Green zu bewahren.
Selbst Entdecker Nils Landgren hat ein Gastspiel, nämlich auf dem Originalstück „If You Don’t Love Me“, das zum wundervollen Duett ausartet. Ida Sand hat sich mal wieder selbst übertroffen und beweist, dass sie locker als Solokünstlerin bestehen kann. Der Blick in ihre Soulküche lohnt sich allemal.