Alternative Rock aus Dublin

Ja, okay. Man kommt wohl nicht drum herum, zu erwähnen, dass Elijah Hewson, Sänger und Gitarrist von Inhaler, der Sohn des U2-Frontmanns Bono ist. Wenn man das Bandfoto betrachtet, scheinen uns auch tatsächlich vier junge Wilde aus den 80er Jahren entgegen zu blicken. Der Alternative Rock, den die Band aus Dublin den Hörern dann bietet, schwankt gekonnt zwischen rockiger Nostalgie und modernem Sound.

Als 13jährige trafen sich Robert Keating, Elijah Hewson, Ryan McMahon und Josh Jenkinson im Kunstunterricht in der Schule, fanden aber schnell den Weg zur Musik und begannen die Songs ihrer Lieblingsbands wie Joy Division, The Strokes, Kings of Leon sowie Depeche Mode zu covern. “Rock-Musik war unsere Verbindung”, sagt Bassist Keating. 2015 entschieden sie sich für den Namen Inhaler und begannen eigene Songs zu schreiben und zu performen.

Das zweite Album “Cuts & Bruises“ folgt ihrem erfolgreichen Debütalbum “It Won’t Always Be Like This“, welches das erste Nummer 1 Album einer irischen Band in den UK und Irland Charts seit 13 Jahren war. Neben den bisher veröffentlichten Singles “If You’re Gonna Break My Heart”, “Love Will Get You There” und “These Are The Days” sammeln sich auf der Tracklist noch acht weitere Songs. Produziert wurde das Album von ihrem Langzeit-Kollaborateur Antony Genn.

Fotocredit: Lewis Evans

Der Opener „Just To Keep You Satisfied“ bildet einen verspielten und verträumten Start mit New-Wave-Elementen. Die Stimme eines jungen Bono hört man auch ein Stück weit raus, was keineswegs schlecht ist. Mit „Love Will Get You There“ geht es noch stärker zurück in die guten Zeiten der 80er. Ein vorwärts treibender Song mit leichtem Pathos.

Inhaler bieten fast schon klassischen Indierock. Wirkliche Experimente gibt es höchstens bei den Soundeffekten, beispielsweise in „So Far So Good“. Größte Stärke sind aber die hymnischen, fast schon epischen Songs, die in Arenen und Stadien – demnächst als Support bei den Arctic Monkeys – gut funktionieren werden. „These Are The Days“ und „Dublin in Ecstasy“ gehören in diese Kategorie.

Alles in allem bleibt der Sound recht brav und vor allem die vielen Balladen kommen sehr gefällig um die Ecke. Man wünscht sich mehr Ecken und Kanten bei der jungen Band. Bleibt zu hoffen, dass da noch etwas Entwicklung angesagt ist. Ein solides, songdienliches Album von 45 Minuten Länge kann das Quartett allemal liefern.

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